Vorwort

“Lass von dir hören” haben sie gesagt. Und ich lasse, wie ihr seht. Es ist soweit: der kleine Philipp ist in die große weite Welt aufgebrochen und hat die Heimat und alles weitere einfach mal ganz frech zurückgelassen. Übrigens nur so nebenbei. Falls ihr euch wundert, warum der Kerl offensichtlich nicht in der Lage ist Umlaute zu schreiben: er sitzt an fremden Laptops und hat schwer mit den ausländischen Tastaturen zu kämpfen… So genug von mir in der dritten Person, das reizt Fräulein Becker schon immer ausreichend aus. Wie ihr seht werde ich den Blog hier so kurz und prägnant wie möglich halten und euch nur über das Wesentliche informieren. Es wird Rechtschraibfehler geben und ihr werdet euch hoffentlich ganz schrecklich amüsieren, so viel vorab. Was ich mit diesen Tagebucheinträgen erzielen will? Nun, abgesehen von der Tatsache, dass ich euch alle ganz furchtbar eifersüchtig machen möchte (mein Gott, wenn mir noch einmal einer sagt er sei eifersüchtig, kann ich für nichts mehr garantieren!), habe ich vor allem eines vor: und zwar euch Lust zu machen, selbst einmal die Beine in die Hand zu nehmen, den 75 plus 15 Liter großen Rucksack zu packen (ein echtes Vergnügen, vor allem, wenn man für Sommer und Winter planen muss) und loszudüsen – am besten möglichst planlos. Aber nun zurück zu mir.

Vielleicht ist an dieser Stelle ein kurzer Ausblick angebracht, was meine aktuelle Reiseroute anbelangt: für mich geht es über einen kurzen Zwischenstop in Wien weiter nach Dubai, zu meiner dort ansässigen Schwester Caroline. Dort werde ich knapp zehn Tage verweilen, bis es mich nach Thailand, genauer Anflugflughafen (gibt es dieses Wort?) Bangkok verschlägt. Was mich hier erwartet? Ich habe absolute keine Ahnung! Ein kleiner Zettel, den mir eine liebe Freundin in aller Schnelle zusammengekritzelt hat, dient mir als einziger Wegweiser. Und die Schrift ist schwer zu entschlüsseln. Jedenfalls komme ich gerade richtig zur Monsumzeit, hab ich mir sagen lassen. Weiß eigentlich einer, was Monsum auf Französisch bedeutet? Ich komme seit Tagen einfach nicht drauf. Also bitte meldet euch! Egal, ist der für mich noch äußerst nebulöse Trip in Thailand vorbei, geht es weiter nach Australien, wo ich planmäßig etwas mehr als drei Wochen verbringen werde. Der Aufenthalt dort wird allerdings ein wenig strukturierter ausfallen. Das ist allerdings nicht mein Verdienst: Von Perth ab, über Adelaide weiter nach Melbourne, Sydney und Brisbane wird mich eine nette weibliche Bekanntschaft begleiten, die ich euch (da meine Ausbildung im Verlag ja nun beendet ist) als eine ehemalige Kollegin vorstellen werde, wenn es soweit ist. Ende Juni setzte ich meinen Urlaub in Neuseeland fort, mit – achtung brandaktueller Stand – unbekanntem Ende. Keine Sorge, zum Wintersemester bin ich aber spätestens wieder in good old Germany, wie man so schön sagt. Nur die Bewerbung für den Studiengang ‘Sport, Medien und Kommunikation’ hab ich erst einmal ad acta gelegt. Somit nehme ich natürlich auch nicht an der Sporteignungsprüfung im Juli teil. Irgendwie schade, den ganzen Luschen dort, hätte ich gerne mal gezeigt wo der Hammer hängt. Ich mein hallo? Sport LK??? Vor meiner Abfahrt habe ich oft von temporären Auswanderern gehört, dass sich spätestens am Flughafen ein besonderes Gefühl einschleichen wird – ein Unbehagen, vielleicht auch Nervosität. Man wisse nicht, was auf einen zukomme, und das bereite einem Angst. Ich bin mir noch nicht ganz sicher was ich davon halten soll, dass ich mit keinerlei dergleichen zu kämpfen hatte. Ich habe eigentlich keinen Plan, keine Kontakte und fliege einfach drauf los. Ich glaube für mich kann es eigentlich kaum eine bessere Definition von Spontanität geben. Eine Eigenschaft, die ich selbst am meisten an mir mag. Mal sehen, wie sie sich im Härtetest schlägt…

Leave a comment