Seit einiger Zeit gab es im Alpenraum quasi nur ein Wetter: Strahlenden Sonnenschein. Tag für Tag. Auch temperaturmäßig war die Wetterlage äußerst konstant. Nachts zudem zuverlässig frostig und tagsüber noch nicht übermäßig warm bei sehr trockener Luft. Die Lawinenwarnstufe in Bayern war somit auch auf Stufe 1 (gering) gefallen. Gültig für alle Höhenstufen und Expositionen und das auch ganztags (tageszeitliche Erwärmung war ebenfalls noch kein Problem).
Somit habe ich spontan entschieden, dass auch eine längere Skitour alleine gut vertretbar ist. Im Kleinwalsertal war ich zu jeder Jahreszeit schon einige Male. Zuletzt im Januar mit Langlaufski im Tal. Es war quasi unvermeidbar, dass ich bei einer längeren Tour einige Gipfel mitnehme, die ich schon mal besucht habe, macht aber nichts, da ich probiert habe eine möglichst abwechslungsreiche Rundtour zu machen, bei der ich nie dort abfahren muss, wo ich schon aufgestiegen bin.
Im hintersten Eck des Kleinwalsertals liegt Baad auf etwa 1.200m Höhe. Das Eck ist ein Schneeloch. Hier verfängt sich viel Niederschlag aus Nordwest und die Schneefallgrenze sinkt oft deutlich besser ab (Niederschlagsabkühlung), als das bspw. in offenen Tälern wie dem Tannheimer Tal der Fall ist.
Wichtiger Hinweis für all diejenigen, die im Fahrzeug übernachten möchten: Schon bei der Einfahrt ins Kleinwalsertal wird man mit blinkenden Schildern darauf hingewiesen, dass Wildcamping verboten ist. Der Campingplatz direkt bei Baad in der Nähe ist im Winter geschlossen. Als ich morgens gegen 5 Uhr am Parkplatz ankomme steht auch wirklich niemand dort. So wie ich die Gegend rund ums Allgäu kenne darf man sich sonst auch auf Bußgelder gefasst machen. Parken ist dort allerdings auch 24h täglich erlaubt. Mit 8 € für einen Tag ist der Parkscheinautomat (wie gewohnt) recht gierig in dieser Ecke.
Danach folgt die Abfahrt nach Südosten. Mit Abstand am stärksten zerfahren und kein wirklicher Abfahrtsgenuss mehr. Weiter unten taucht man in etwas dichteren Wald ab. Es wird schattig, der zerfahrene Schnee zieht an. Zeit ans Auto zurückzukehren.
Fazit:
Eine sehr schöne und abwechslungsreiche Rundtour mit bis zu 6 Gipfeln. Dabei muss man quasi nie entlang der vorherigen Aufstiegsroute abfahren und nimmt daher viele Eindrücke mit und lernt das vielfältige Gebiet sehr gut kennen. Am Ende des Tages standen bei mir 3.368 Höhenmeter auf der Uhr. Da diese Rundtour somit außergewöhnlich konditionsstarken Skitourengehern vorbehalten wäre noch einmal der Hinweis darauf, dass man einige Gipfel unterwegs auch einfach liegen lassen könnte und somit trotzdem zu einer sehr lohnenden Rundtour kommt (bspw. nur Güntlespitze, Falzer Kopf und Grünhorn als Gipfel mitnehmen). Zudem könnte man auch am Neuhornbachhaus oder auf der Schwarzwasserhütte übernachten oder eben das Schwarzwassertal rausfahren und mit dem Bus durchs Kleinwalsertal zurück nach Baad pendeln. Die Anstiege und Abfahrten sind dabei übrigens meist nicht sonderlich anspruchsvoll. Steigeisen und Eispickel bspw. braucht man auf dieser Tour nicht.
2 Kommentare zu „05.03.2022 – Skitour Kleinwalsertal 3.000er“