4 Jahre – und weiter geht’s

*träller* Happy Birthday to you, Happy Birthday to you, Happy Birthday mein Mägelchen, Happy Birthday to you *träller* 

So, stellt Euch einfach vor, ich hätte gerade aus voller Brust ein Geburtstagsständchen geschmettert.

Denn heute ist der vierte Geburtstag meines Magenbypasses.

Es war der 19.04.2016 – der Tag, der mein Leben verändert hat.

Mein Weg seit der Operation, insbesondere in den ersten beiden Jahren lässt sich hier auf meinem Blog gut nachverfolgen. Einfach mal oben in der Kategorie Magenbypass nachschauen. Dort teile ich Erfolge, Premieren, aber auch Fehlschläge und Frustration mit Euch.

Deswegen wird das hier auch keine Nacherzählung der letzten vier Jahre. Nein, heute geht es darum, wie es mir heute geht.

Das Leben mit dem Magenbypass vier Jahre später

Nach der euphorischen Honeymoon-Phase, in der mein Gewicht nur so nach unten flutschte, setzte nach knapp 3 Jahren auch bei mir der gefürchtete Hockeystick ein.

Natürlich spielten auch meine anderen Lebensumstände dabei eine große Rolle: Trauer und Depressionen haben eine lange Zeit während dieser kritischen Phase mit dem Magenbypass mein Leben bestimmt. Und ich liess zeitweise alles schleifen. Essen, Sport, Trinken – was soll’s.

Nach meinem Tiefststand von 85kg im zweiten Jahr liege ich heute, vier Jahre später also zwischen 93 und 94kg. Und es gefällt mir kein bisschen. Aber ich habe immerhin seit Monaten einen Stillstand beziehungsweise pendeln immer so um 1-2 kg. Das ist schon mal ok so.

Die jetzige Kontaktsperre auf Grund des Corona Viruses ist natürlich auch nicht so richtig hilfreich. Denn ohne mein Fitness-Studio war ich doch zu Beginn ganz schön aufgeschmissen.

Bewegung

Mittlerweile laufe ich – also joggen! ICH!! Wenn überhaupt bin ich nur gelaufen, wenn ich bei meinen Eltern oder meiner Schwester zu Besuch war. Ich meine, am Strand oder im Wald laufen, ist fast angenehm 🙂

Aber hier in Frankfurt? In der Stadt? Bäh, nee .. aber ich habe in der Zwischenzeit ein paar nette Strecken durch Parks oder Waldstücke gefunden.

Ich mag es immer noch nicht. Ich bin einfach keine tolle Läuferin. Aber ich mache es trotzdem, denn irgendwie muss ich mich ja bewegen. Mein Schrittzähler tickt sonst irgendwann mal total aus. Ich warte nur noch auf den Tag, an dem er mich mit kleinen Stromstößen auf die Füße bringt.

Und  DAS ist eine der größten Veränderungen in meinem Leben. Ich MUSS mich bewegen. Nicht jeden Tag, ich geniesse immer noch meine „im Bett bleib‘ Tage“. Aber auf Dauer muss ich einfach mal raus. Ich liebe meine Wandertouren, geniesse den leichten Muskelkater, den ich spüre, wenn ich fleissig war.

Essen & Trinken

Eines meiner größten Probleme ist immer noch das Trinken. Ich bekam es selten an mehr als 2-3 Tagen hintereinander hin, genügend Wasser zu mir zu nehmen. Ich vergaß es einfach. Das war ein täglicher Kampf, insbesondere durch die Trennung von Essen und Trinken. Dazwischen sollen immer 30 Minuten liegen. Und dann war es einfach vergessen.

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Aber ich habe einen kleinen Trick, mit dem es in den letzten Wochen ganz gut funktioniert.

Mein neuester bester Freund ist die Timerfunktion an meiner Smartwatch 🙂

Der Timer wird nach dem Essen eingestellt, um mich daran zu erinnern „jetzt darfst Du wieder trinken“.

Und wie passend, gerade ist der Timer abgelaufen, ich gehe mir gerade ein Glas Wasser holen.

Mit dieser Hilfe komme ich so auf 1,5 – 2 Liter Wasser am Tag. Aber mehr auch sehr selten.

Was das Essen angeht, habe ich das Kochen wiederentdeckt. Ich habe früher total gerne gekocht, aber es irgendwie zwischendrin vergessen, wieviel Spaß es eigentlich macht.

Ich setze mich ca. einmal die Woche hin, gehe Rezepte durch und plane meine Woche. Danach wird auch der Einkaufszettel geschrieben. Dann schnappe ich mir meinen Trolley und marschiere in den Supermarkt. Und in 8 von 10 Fällen schaffe ich es auch, nichts einzukaufen, was nicht auf der Liste steht. Das finde ich ziemlich erfolgreich.

Das hier sind meine Lieblingskochbücher geworden. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht mehr, wie lange ich die Dr. Oetker Bücher schon habe. Seit dem Hauswirtschaftsunterricht in der Schule? Aber das würde bedeutet, sie wären über 30 Jahre alt.

Hmm.. aber auf alle Fälle habe ich sie schon ewig! Sie verstaubten die letzten Jahre eher im Bücherregal. Aber jetzt benutze ich sie regelmässig. Denn sie enthalten nicht nur Rezepte, sondern auch Lebensmittelkunde sowie Tipps, wie Lebensmittel ersetzt werden können. Besonders hilfreich, wenn es um Eiweißquellen geht.

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Das regelmässige Kochen führt auch dazu, dass ich gerne Dinge einfach neu ausprobiere. Ich glaube, mein Gewürzregal war noch nie so gut (qualitativ wie quantitativ) bestückt. Und mein Balkon riecht nach frischen Kräutern, die dort gezogen werden.

Selbstfürsorge

Das ist ein Wort, dass meine Therapeutin oft benutzt. Es geht um Selbstfürsorge. Darum, gut zu sich zu sein. Und genau daran arbeite ich.

Dinge wie die regelmässige Bewegung, das Kochen für mich selbst, anstatt schnell etwas liefern zu lassen gehören dazu.

Aber auch genügend Schlaf und meine Umgebung so zu gestalten, dass ich mich wohlfühle, ist dabei sehr wichtig.

Mal als Beispiel: ich habe einen bepflanzten Balkon und ziehe meine eigenen Pflanzen!!

So und jede, die mich länger als 5 Wochen kennt, weiß, was das bedeutet.

Gesundheit

Mir geht es gut soweit. Der Magen zickt nur noch sehr selten. Und wenn, dass meistens aus gutem Grund: doch nicht auf die 30 Minuten zwischen Essen und Trinken geachtet (das ist wirklich der häufigste Grund) oder etwas zuviel Schokolade gegessen. DAS ist immer noch ein Laster. Ich wünschte, ich könnte den Geschmack nicht mehr leiden.

Ich nehme regelmässig meine Supplemente und meine Werte sehen super aus.

Es geht mir gut!

Und ich gehe auch davon aus, dass mit der Konzentration auf vernünftiges Essen, Trinken und Bewegung auch diese fiesen 7-8kg wieder runtergehen.

Und wenn dann auch noch die Krankenkasse bezüglich der Hautstraffungs-OPs ein Einsehen hätte, wäre alles perfekt.

Aber so ist es schon ziemlich gut!!

Und hier wieder mal eine Bilderauswahl

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