Achtsam unterwegs… Schauen, Hören, Riechen. Achtsam wandern, spazieren, gehen. #achtsamestadtwanderung #achtsamunterwegs #stille #schweigendgenießen

Gestern – eigentlich in den letzten beiden Tagen, aber gestern besonders deutlich – habe ich eine schöne Erfahrung gemacht:

Ich war zwei Tage mit jungen Leuten unterwegs im Süden Deutschlands. Wir haben unbekannte Gegenden, Dörfer, Städte, Flüsse und Bächlein, Ausblicke, Anblicke und und und aufgespürt und entdeckt. Zwei Tage voller Input, voller Austausch und voll mit Eindrücken. Gestern Nachmittag haben wir auf dem Rückweg einen Stopp in Tübingen eingelegt, um auch noch einen Eindruck von dieser Stadt zu bekommen. Und da passierte es endgültig: ich konnte nicht anders, als die Aufmerksamkeitshandbremse zu ziehen! Ich ging irgendwann hinter der Gruppe. Musste versuchen mein eigenes Tempo zu finden und mich den vielen kleinen Dingen widmen, die ich entdeckte. Vor mir der Rest der 10köpfigen Gruppe, plaudernd, lachend, mit ihren Gedanken und Themen beschäftigt. Und ich nur bei mir, gelassen auch mal inne haltend und betrachtend. Ein alter Hauseingang, vor langer Zeit kunstvoll und mit Aufwand gefertigt und geschmückt. Eine kleine Gasse mit wunderbarem Lichtspiel. Blumenkästen. Fenster. Menschen. Aufnehmen dessen, was da ist in meiner Umgebung ohne möglichst flott möglichst viele Informationen zu sammeln (das war die Intension dieser Fahrt). Am Nachmittag des zweiten Tages konnte ich das Tempo nicht mehr komplett mitgehen. Fühlte ich mich auf positive Art eingeholt von der Entschleunigung, von dem Schritt weniger, den ich oft mache, wenn ich mich durch meinen Alltag bewege.

Schon am Vormittag, bei einem wirklich kurzen stillen Gang auf einem kleinen Wald- und Wiesenpfad (wir waren nur zwei Menschen), musste ich zwei mal stehen bleiben, um wirklich einen Blick auf die Umgebung, diese schönen Anblicke zu werfen, die sich boten. Jenseits der Länge und Beschaffenheit des Weges und dem Herausfinden, ob er wirklich dort endet, wo wir vermuteten. Ich nahm die Handykamera zur Hilfe beim Inne halten. Die Kamera ist manchmal ein gutes Hilfsmittel, die eigene Aufmerksamkeit auszurichten, eine Pause zu machen und den Fokus achtsam auf die Umgebung, das, was mich wirklich gerade umgibt, zu lenken.

Diese zwei Tage waren vollgepackt mit Erkundungen. Das war ja auch das Ziel der kleinen Reise vom Rheinland ins Schwabenland. Das war (harte?) Arbeit. Für eine Freizeit im Sommer sollten in kurzer Zeit möglichst viele Informationen gesammelt werden, die man dann zu einem gelungenen Programm zusammenstellen kann. Heute erscheint mir dieser Tripp und meine persönliche Erfahrung wie ein Spiegel für den Alltag so vieler. Oft genug auch meines Alltags! Wir sind schnell unterwegs. Möglichst viel in ein Zeitfenster packen. Effektivität ist ein Maßstab. Wir wollen Dinge erledigen, fertig werden, To-Do-Listen abarbeiten, schnell noch… damit danach vielleicht etwas ruhigere Zeit für etwas anderes bleibt. Das Innehalten und der Augenblick, der Reichtum dieses einen Momentes in dem du und ich jetzt leben, geht dabei immer wieder verloren. Eine normale Begleiterscheinung unserer Zeit.

Ich bin froh, dass ich mit der Zeit gute achtsame Techniken für mich gefunden und entwickelt habe, den berühmten Break hinzubekommen! Und achtsames Hinschauen, Wahrnehmen, wenn ich unterwegs bin, gehört dazu. Ich habe das lange regelrecht trainiert. Bin durch Straßen gelaufen und habe einfach nur geschaut, gehört, gerochen… Und das habe ich mir gestern in Tübingen gegönnt. Mein Tempo und dann achtsam im Augenblick, durch Aufmerksamkeit die nicht beurteilen muss, sondern einfach nur wahrnimmt. Danach hatte ich wieder die nötige Aufmerksamkeit für die Gruppe und für unser gemeinsames Ziel. Ich war gestärkt. Und fühlte mich gut.

Am Sonntag (7. Mai 2017) werde ich wieder mit Menschen in Köln unterwegs sein, um genau diese achtsame Unterbrechung zu halten, zu üben und zu vertiefen. Mit der achtsamen Stadtwanderung habe ich genau das, was ich über lange Zeit für mich in meinem achtsamen Übungsprogramm gemacht habe, für andere aufbereitet. Ich versuche zu vermitteln, wie gut diese Art der achtsamen Unterbrechung des Alltags tut. Ich war gestern und bin es auch heute noch, dankbar für die Erfahrung, wie gut und intensiv sich das persönliche Bedürfnis melden kann und wie sehr die achtsame Aufmerksamkeit sich als selbstverständlich integrieren kann. Vielleicht legst du heute, am Mai-Feiertag, auch einen Spaziergang ein? Schaust einfach nur? Sammelst Ausblicke und Eindrücke. Entdeckst Kleinigkeiten, die in der Hektik des täglichen Aufgaben oft unentdeckt bleiben? Oder du meldest dich für den 7. Mai 2017 zur Stadtwanderung an…

Ich wünsche gutes Unterwegssein 🙂

ps: Wenn du dich in den nächsten Tagen zu meinem Newsmelder hier neu anmeldest, kannst du dich zum Neuabonnentenpreis von 25,00€ statt 29,00€ zur Stadtwanderung anmelden!  😉

 

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