Die steirische Landtagswahl war sozusagen der Jahresabschluss des Wahljahres 2019. EU- Wahl (nicht Europawahl!), Nationalratswahl, Landtagswahlen. Und es war bis einschließlich der letzten Wahl ein gutes Jahr für die ÖVP, sie fuhr überall Siege ein. Da kann nicht nur Kurz jubeln, sondern bei der steirischen Wahl, bei der letzten Wahl des Jahres,  konnte auch Schützenhöfer jubeln, der, schauspielerisch hochbegabt, bei der Dankesrede medienwirksam ein paar Tränen zerdrückte. Während also die ÖVP Grund zum Jubeln hat, setzt sich bei den Roten die Negativserie fort. Und wie Rendi- Wagner bei der Nationalratswahl, so versuchte sich auch Schickhofer als steirischer SPÖ- Boss bei der Landtagswahl selbst einzureden, als Sieger aus der Wahl zu gehen. Sieger sehen aber anders aus. Das dürfte er auch gemerkt haben und trat deswegen zurück. Und hieß es nicht einen Tag vor der Wahl noch, er würde gut im Sattel sitzen? Und trotz kollektiven Schlechtredens durch die FPÖ- Gegner ( und das sind ja so gut wie alle Polit- Konkurrenten) stürzte die Partei doch nicht so ins Bodenlose, wie von vielen herbei zu reden versucht und erhofft wurde. Das Minus ist aber trotzdem gewaltig, da kann auch kein zweckoptimistisches Lächeln darüber hinwegtäuschen.
  Jubeln können aber neben der ÖVP nicht nur die Grünen, sondern auch NEOS und KPÖ. Sie haben den Einzug geschafft. Die KPÖ im Landtag ist ja einzigartig in Österreich, das gibt es nur in Graz. Und die Grünen konnten den generellen Aufwind für sich nutzen, sind jetzt auch zweistellig. Obwohl, wie bei der Nationalratswahl, die Grünen mit Vorschusslorbeeren bedacht wurden. Sie schwimmen eben auf einer Erfolgswelle oben mit und können gar nichts dafür; es ist wie ein Modetrend.  Sie haben noch nichts geliefert, sie bringen nur Ideen ein. Und da müssen sie immer wieder eingebremst werden. Und da muss auch die ÖVP bei den Koalitionsverhandlungen in Wien höllisch aufpassen, dass die Grünen nicht überschätzt werden. Bundespräsident Van der Bellen, der Ex- Chef der Grünen, würde natürlich nichts lieber sehen als die Grünen als Koalitionspartner der ÖVP in der kommenden  Regierung.
  Was die Koalitionsverhandlungen der ÖVP mit den Grünen in Wien betrifft, so scheinen da auch Außenstehende skeptisch gegenüber den Grünen zu sein. Wie sonst könnte es sein, dass der scheidende EVP- Präsident Daul dem ÖVP- Chef Kurz den guten Rat gab, „nicht allzu grün zu werden. Bleib ein bisschen blau wie die EVP“.