Des Trolls Monsterhandbuch: Der Alptraum der Kieferorthopäden – Orks, Goblins und Oger

Tolkin ist schuld!

Man könnte es natürlich auch positiver formulieren: Dank Tolkin gibt es erst Orks und Goblins im Fantasy-Rollenspiel.

Klingonen in Mittelerde

Warum gibt es Orks, Goblins und Oger samt ihren Unterarten im Rollenspiel? Weil es grundlos böse, kriegerische Gegner braucht. Eine Projektionsfläche der menschlichen Kriegsgeilheit. Wobei man hier ein bischen differenzieren muss:

Orks!

Orks werden, egal ob sie grüne, braune oder schwarze Haut/Haare haben. als kämpferisches Kanonenfutter dargestellt. Dümmlich, gewalttätig, immer auf Beute aus, nur dem Recht des Stärkeren anrkennend. Kampf als Sebstzweck. Hässlich.

Gottseidank hat sich dieses Bild, zumindest im Schwarzen Auge, in den letzten Jahrzehnten gewandelt. Waren die vor 1994 tatsächlich blutgierige Monster, wandelte sich das Bild hin zum kulturschaffenden, denkenden Lebewesen, das man in DSA4.1 sogar als Held_in wählen konnte. Das mit dem hässlich ist eine Sache, die mir tatsächlich etwas sauer aufstöst. Schönheit liegt im Auge des Betrachters, warum darf ein Ork nicht auch ein herausragendes Aussehen und das Charisma eines Popstars haben? Shadowrun3 fand ich hier fast schon etwas diskriminierend, da gab es Abzüge auch Chrisma.

Wir in Rakshazar haben die Weißpelzorks, die vor allem in Tal der Klagen ihr Unwesen treiben und auch nach der Focusspielhilfe als Helden_innen generiert werden können. Wir haben auch die Braunpelze, hier sogar zwei Kulturen:Brachtão (wehrhafte Händler) und Urgashkão (Nomaden in den nördlichen Steppen). Wir haben sogar eine menschliche Kultur, die ganz versessen aufs orksein ist. Orks sind bei uns in Rakshazar auch Teil anderer Kulturen, wir haben die Mischkultur der Legiten extra geschaffen, um einen Stamm mit Echsenwesen, Orks, Menschen und Trollen innerweltlich logisch zu begründen.

Update 07.11.2022: Mehr zu den Orks findet ihr hier.

Goblins!

Goblins wie wir sie heute kennen gibt es auch erst seit Tolkin, davor waren sie eher kleine, bösartige Kobolde. Stehen Orks für Kampf und rudimentäre Kriegerehre (wie etwa die Klingonen, die ihnen auch optisch Ähnlich sind), so sind Goblins eher die hinterhältigen, gemeinen, körperlich aber unterlegenen Feinde.

Auch hier ging Das Schwarze Auge einen Sonderweg, den sie hoffentlich In DSA5 fortsetzen. Goblins als Helden_innentyp und Goblins als Bürger von Festum. Tat ihnen gut, den kleinen Rotpelzen. Gerade die Goblins in Festum bieten viel Potential und vor allem einen gelungen Kontrastpunkt zu den wilden Goblins. Einziger Nachteil der Goblins ist, dass sie bald von den Spielern nicht mehr ernst genommen werden. Man sucht friedliche Lösungen, verhandelt lieber, als sie in Scharen abzuschlachten, findet sie sogar sympathisch.

Oger!

In meinen Augen hat es hier die DSA-Redax zu DSA4.1-Zeiten damit übertrieben, jedem Humanoiden eine Kultur und ein paar differenzierte Unterarten zu geben. Blümschenoger! Ja sagt mal, habt ihr sie noch alle? Oger sind riesige Kampfmaschinen, die vom Hunger nach Fleisch, vorzugsweise vom Menschen oder Elf, angetrieben werden!

In Rakshazar heimisch ist der Ascheoger.

Alternativen zu Orks, Goblins und Oger

Muss es immer Ork sein? Oder Oger? Nein, denn in meinen Augen gibt es da ein paar interesante Alternativen. Orks lassen sich durch Steinzeitmenschen ersetzen, Goblins könnten wieder durch Kobolde dargestellt werden oder duch Rattenwesen. Oger oder Hutt, egal. Hauptsache fett, gierig und tötlich. Ich fand den Oger aus Pans Labirint eine erschreckend interessante Alternative, Shrek dagegen ist eher was für kindliche Fantasywelten. Feist, zynisch, aber im Herzen gut.

letzenendes lassen sich die Orks, Goblins und Oger auch durch Menschen ersetzen. Sie wären dann nur Synonyme für Todsünden (Orks = Zorn, Oger = Völlerein, Goblins = Neid). Was wäre wenn sich ein guter Freund in ein solches Monster verwandelt, weil er zu sehr gesündigt hat? Kann man Sünden vergeben und ihn zurückholen oder muss man das Monster, das er nun ist, verlohren geben?

3 Gedanken zu „Des Trolls Monsterhandbuch: Der Alptraum der Kieferorthopäden – Orks, Goblins und Oger

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