Der Beschluß über den Aufbau des Sozialismus in der DDR war für die deutsche Arbeiterklasse ein langersehntes Ereignis. Daß dies nur in der DDR geschah und nicht in Westdeutschland, war darauf zurückzuführen, daß in der BRD die alten Nazis wieder an die Macht gelangt waren und unter dem Schutz der westlichen Besatzungsmächte, vor allem der USA, der Kapitalismus des Nazireiches fortgeführt wurde. Während in der DDR die Nazibonzen, die Fabrikherren und Großgrundbesitzer enteignet worden waren, begann in der BRD die Remilitarisierung und der kalte Krieg gegen die von der Sowjetunion befreiten Länder. Auf der II. Parteikonferenz der SED in Berlin vom 9. bis 12. Juli 1952 unterbreitete Walter Ulbricht im Auftrag des ZK der SED den Vorschlag, mit dem planmäßigen Aufbau der Grundlagen des Sozialismus in der DDR zu beginnen. Der Delegierte, Otto Buchwitz, ein bewährter Arbeiterveteran, schrieb damals in seinen Erinnerungen:
Die II. Parteikonferenz der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands vom 9. bis 12.Juli 1952 wurde für mich zum größten Erlebnis in den nunmehr 60 Jahren meiner Zugehörigkeit zur deutschen Arbeiterbewegung. … Aufbau des Sozialismus! Walter UIbricht begründete die große Proklamation der Führung der Partei der Arbeiterklasse mit folgenden Worten:
„In Übereinstimmung mit den Vorschlägen aus der Arbeiterklasse, aus der werktätigen Bauernschaft und aus anderen Kreisen der Werktätigen hat das Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands beschlossen, der II. Parteikonferenz vorzuschlagen, daß in der Deutschen Demokratischen Republik der Sozialismus planmäßig aufgebaut wird.“
Ein ungeheurer Jubel brandete in den weiten Räumen der Werner-Seelenbinder-Halle in Berlin bei der Verkündung dieses Vorschlages auf. Jene Delegierten, die bereits in der Weimarer Republik oder noch früher, im kaiserlichen Deutschland, für das historische Ziel der revolutionären Arbeiterklasse gekämpft hatten, waren sichtlich ergriffen. In meinem langen Leben hatte ich viele Parteitage der Sozialdemokratischen Partei erlebt, ich war Delegierter auf Kongressen der II.Internationale und hatte auch andere große und bedeutsame Tagungen erlebt. Jener Tag aber war der bedeutendste in den Jahrzehnten meines Wirkens in der Arbeiterbewegung. In der Diskussion brachte ich meine Gefühle und meinen unerschütterlichen Glauben an die große, menschheitsbefreiende Idee des Sozialismus zum Ausdruck …
… Das Ziel war gesteckt, die Partei und das gesamte Volk mobilisiert, um in solidarischer Verbundenheit für den Aufbau des Sozialismus zu arbeiten. Alle waren wir uns darüber im klaren, daß der Aufbau des Sozialismus kein Geschenk sein würde. Am Wege zum Ziel würden nicht nur Rosensträucher stehen, wir würden uns durch viel Dorngestrüpp durcharbeiten müssen. Wie in der revolutionären Periode der deutschen Arbeiterbewegung muß uns alle der gleiche Enthusiasmus und die hohe Begeisterung beflügeln, welche die Alten befähigte, mit den Schwierigkeiten ihrer Zeit fertig zu werden.
Aus: Brüder, in eins nun die Hände, 1956. In: Der Sozialismus, deine Welt. Verlag Neues Leben, Berlin 1975, S.191.
Hallo Sascha,
Ich habe am Montag einen Blog aus meiner Liste entfernt, weil der Betreiber zwar die Machenschaften der Öffentlich Rechtlichen Medien anprangert, heikle Themen anfasst, aber keine eindeutige Position bezieht und daher rechten Spekulanten breiten Raum gibt. Wenn man dort eine realistische Position bezogen hast, wurdest du sofort mit inhaltslosen Gegenkommentaren regelrecht beschimpft und diffamiert. Nachdem ich das Interview mit Erich Buchholz gesehen habe, habe ich mich um sein Buch bemüht. „Unrechtsstaat DDR? Rechtsstaat BRD. Ein Jurist antwortet“ (2006/2007 herausgekommen). Solche Rechtsgrundsätze, weder die einen noch die anderen werden von solchen Dumpfbacken verstanden. Da kann man schon resignieren, aber aufgeben?, wer diese Entwicklung nicht begreifen kann, läuft diesen Scharfmachern wieder hinterher, siehe Leipzig-Connewitz.
Resignieren? Warum? Aufgeben? Nein. Und was die Nazis betrifft – darauf gab Stalin schon mal eine Anwort: Er sagte: „Was wollen Sie mit den Faschisten machen? Mit ihnen diskutieren? Sie zu überzeugen versuchen? Aber damit erreichen Sie bei ihnen nicht das Geringste.“
(siehe: https://sascha313.wordpress.com/2015/02/16/stalin-uber-den-faschismus/ ) Und warum ist das so???
Antwort: Es gibt die Mauer in den Köpfen…
Doch was können wir tun? Wir können diejenigen aufklären, die noch nicht vom Gift des Faschismus verseucht sind. Wir können denen helfen, die Geschichte zu verstehen, die wirklich lernen wollen, die sich nicht mit billigen Parolen abspeisen lassen! Dazu gibt es hier jede Menge Argumente. Doch man muß die Perlen auch nicht vor die Säue werfen!
…sicherlich muss man abwägen, mit wem kann man diskutieren kann und mit wem nicht. Ich hatte gestern Abend ein recht interessantes Gespräch mit einem Mitglied der PdL Er wurde zu letzten Bundestags-/ kommunalwahl von einem hiesigen Rechtsanwalt scharf mit einem solchen Spruch wie „Vertreter einer Partei die ihre Wurzeln in einem Unrechtsstaat hat…“ angegriffen, nachdem das PdL-Mitglied haushoch seinen Wahlkreis gegen einen CDU-Mann gewonnen hatte. Da ich durch einen Bestellfehler das o.g Exemplar von Erich Buchholz doppelt geliefert bekam, habe ich ihm eines geschenkt. Mal sehen ob ich eine Bewertung von ihm bekomme.
Da sieht man wieder mal, daß den CDU-Leuten auch nichts Neues mehr einfällt. Rechtsanwälte können scharfzüngige Sprüche loslassen, aber gegen solche Vernageltheit kann man auch bei diesen Leuten nicht viel machen. Sie beziehen ihre „Kenntnis“ ohnehin nur aus antikommunistischen Publikationen wie dem „Schwarzbuch“ u.dgl., wovon es ja heute Massenauflagen gibt. Da ist es schon recht nützlich, wenn man so einem RA mit Prof.Buchholz entgegnen kann! Und im übrigen ist es ja bezeichnend, wenn der Verlierer nichts weiter aufzubieten hat, als solche dämlichen Sprüche ))))
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