Gedanken – „Das Antlitz des Vaters kennen“

von Stefania Caterina und Tomislav Vlašić

(übersetztes Audio)

  1. August 2020

Tomislav Vlašić: Liebe Schwestern und Brüder, wie wir euch allen gesagt haben, feiern wir die Messe zu Ehren des ewigen Vaters und weihen die ganze Erde Gott Vater. Gott Vater hat schon zu uns gesprochen, aber ich spreche zu euch, um einige konkrete Anweisungen zu geben.

Für unsere Messfeier haben wir einen Abschnitt der Botschaft der Muttergottes vom 1. August dieses Jahres[1] verwendet und einen Abschnitt des Evangeliums nach Johannes Kapitel 16, Vers 25-33. Die Muttergottes sagte uns in jenen Erläuterungen über die Vergebung: „Bereitet euch auf das Hochfest des Vaters vor, das für euch äußerst wichtig ist[2]. Es ist eine großartige Kreuzung zwischen dem, was ihr bis jetzt getan habt und dem, was ihr ab jetzt tun werdet. Jedes Mal, wenn ihr den Vater ehrt, segnet, Ihm dankt und Ihn der Welt näherbringt, macht ihr einen großen Schritt auf eurem Weg. Deshalb ist dieses Hochfest, das ihr jedes Jahr feiert, ein großer Schritt nach vorne für euch alle. Der Vater wird zu euch sprechen und euch sein Wort offenbaren. Bereitet euch vor und bereitet die Menschen, die euch anvertraut wurden, durch euer Leben, das Gebet und die Hingabe vor.“

Was ist diese Kreuzung? Es ist eine Kreuzung, weil man vor dem Vater nicht stillstehen kann. Er ist das Licht, das alles erleuchtet, Er ist das Leben, das alles berührt. Man kann also vorwärts oder rückwärts gehen. Man kann sich für das Leben des Dreieinigen Gottes öffnen oder sich im Tod verschließen. Am Ende der Zeiten wird hier die vollkommene Trennung erfolgen. Der Vater ist die Quelle. Von Ihm geht der Sohn aus und durch den Sohn kommt der Heilige Geist in Bewegung und teilt unserem Geist das Leben mit. Damit befinden wir uns im dreifaltigen Wirken in uns in dieser Zeit. Unsere Antwort müsste sein, das Wirken des Heiligen Geistes anzunehmen, indem wir den Sohn Gottes so annehmen, wie Er den Willen des Vaters angenommen hat und wir kehren dahin zurück, uns dem Willen des Vaters zu unterwerfen, wo die Gesetze des reinen Geistes gelten. Das ist die Bewegung des dreifaltigen Wirbels, die sich auf der Erde und im ganzen Universum immer mehr beschleunigt und nichts kann stillstehen.

Wer sich zum Vater hinbewegt, erhebt sich zum Willen des Vaters und entwickelt sich im Leben weiter. Wer sich dem Vater verschließt, verschließt sich dem Sohn, verschließt sich dem Heiligen Geist und verschließt sich im Tod. Das geschah am Anfang, als Luzifer sich in sich selbst verschlossen hat und verschlossen geblieben ist. Der Mensch der Erde hat sich in sich selbst verschlossen, aber Gott, der die Schwäche des Menschen im Körper kannte, hat in seiner Barmherzigkeit seinen Sohn und den Heiligen Geist dem gesandt, der sie annehmen wollte. Und das ist unsere Aufgabe. Das müsste die Aufgabe der Kirche Christi sein, wie die Muttergottes sagt: „Der Vater wird zu euch sprechen und euch sein Wort offenbaren.“ Der Vater kann seinen Sohn, sein Wort nicht verbergen. Er sendet es dem, der bereit ist und wer den Sohn annimmt, erhält auch die Gabe des Heiligen Geistes. Und dann gibt es noch die Aufgabe der Kirche Christi: „Bereitet euch vor und bereitet die Menschen, die euch anvertraut wurden, durch euer Leben, das Gebet und die Hingabe vor.“

Hier finden wir das Leben der Kirche, wo der dreifaltige Wirbel allen Raum für sein Wirken findet. Es ist keine neue Doktrin. Das ist in der Theologie als Fundament bekannt. Die Kirche müsste der Raum für das dreifaltige Wirken, die dreifaltige Gegenwart sein. Jetzt müssen die ganze Kirche und jene, die Jesus Christus angehören möchten, dem dreifaltigen Wirken den Raum überlassen, damit jedes Kind Gottes zurückgeholt, erhoben und zuerst erleuchtet wird, um sich zu entscheiden und auf diese Weise in die neue Schöpfung eintreten zu können, um mit Gott zu regieren.

Die Muttergottes sagt: „Die Zeit, in der ihr lebt, ist eine ernste Zeit. Die Menschheit der Erde ist nicht nur von der Pandemie betroffen, die den Körper trifft, sondern vor allem von der spirituellen Pandemie, die die Sünde gegen den Heiligen Geist ist, die größte Sünde, die auf der Erde wütet.“ Das Desinteresse gegenüber Gott, die Gefühlskälte, das Zurückweisen des Wortes Gottes, das Zurückweisen der Gnaden dieser Zeiten, die überreich sind, verschließen die Menschheit in der Sünde gegen den Heiligen Geist, wofür es keine Wiedergutmachung gibt. Diese sogenannten demokratischen Zeiten lassen allen die Freiheit, gefühlskalt, mittelmäßig und zerstreut zu sein, auch unter den Christen. Wir treten in Zeiten ein, wo man nicht mehr so bleiben kann, denn Gott Vater möchte alle seine Kinder, die zum Zeitpunkt der Empfängnis zu Ihm ja gesagt haben, in die neue Schöpfung, in das ewige Leben bringen.

Im Evangelium spricht Jesus vom Vater: «Dies habe ich in verhüllter Rede zu euch gesagt; es kommt die Stunde, in der ich nicht mehr in verhüllter Rede zu euch spreche, sondern euch offen den Vater verkünden werde», offen. Jesus kann offen vom Vater nur im Geist sprechen, im Geist, der zur ganzen Wahrheit führt. Wir befinden uns in den Zeiten, in denen der Heilige Geist machtvoll im dreifaltigen Wirbel wirkt und die Gnade schenkt, damit sich jedes Kind Gottes, jeder Mensch guten Willens zum Vater erheben kann und das immer durch den Sohn Jesus Christus, der das sichtbare Abbild des unsichtbaren Gottes ist.

Es gibt eine sehr generelle Spiritualität, wenn vom Vater gesprochen wird, so als wäre Er von dichten Wolken verhüllt und unzugänglich. Er ist durch Jesus Christus im Heiligen Geist zugänglich und wird mit vollem Licht leuchten und alle Kinder Gottes werden im machtvollen Licht des Vaters erstrahlen, da sie dem Vater ähnlich sind. Deshalb sagte Jesus: «An jenem Tag werdet ihr in meinem Namen bitten, und ich sage nicht, dass ich den Vater für euch bitten werde; denn der Vater selbst liebt euch, weil ihr mich geliebt und weil ihr geglaubt habt, dass ich von Gott ausgegangen bin.» Nur die Liebe zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit bringt uns in diese unmittelbare Erkenntnis des Vaters im Geist, durch den Heiligen Geist.

Es gibt auch in unserem spirituellen Leben eine falsche Sicherheit und eine sichere, wahrhaftige Gewissheit. Es handelt sich um die falsche Sicherheit, wenn wir viele Bilder von Gott erschaffen. Auch in diesem Sinn können wir die Worte der Muttergottes verwenden: „Es ist eine großartige Kreuzung“ der Vergangenheit und der Zukunft. Ihr könnt Gott Vater in kein Konzept, in kein Bild, in keine geheimnisvolle, mystische Vorstellung einschließen. Er ist unermesslich. Ihr könnt euch Ihm nur in der Liebe nähern, aber ihr könnt dort nicht stehenbleiben. Es ist eine unermessliche Kreativität, die unser Leben wachsen lässt, wie ein Kind wächst und ihr die Kleidung seinem Wachstum entsprechend wechseln müsst. So ist unser Leben in Gott ständig in einer kreativen, sich ausdehnenden Bewegung und so wird es die ganze Ewigkeit sein.

Diese Unsicherheit zeigten auch die Apostel. «Da sagten seine Jünger: Jetzt redest du offen und sprichst nicht mehr in Gleichnissen. Jetzt wissen wir, dass du alles weißt und von niemand gefragt zu werden brauchst. Darum glauben wir, dass du von Gott gekommen bist.» Und Jesus korrigiert: «Glaubt ihr jetzt? Die Stunde kommt, und sie ist schon da, in der ihr versprengt werdet, jeder in sein Haus, und mich werdet ihr allein lassen.» Das ist die Gefahr dieser Zeiten der Finsternis, wenn wir uns in unsere Welt verschließen und Gott in unsere Welt einschließen möchten. Auch das ist Egoismus. Wenn wir auf Gott Vater hingehen, müssen wir uns gänzlich entkleiden und uns mit Christus bekleiden, mit einem ganz neuen Leben. Und Jesus fügt hinzu: «Aber ich bin nicht allein, denn der Vater ist bei mir». Und das ist die absolute Gewissheit, die wir uns haben können, wenn wir uns unser Selbst entledigt haben. Immer frei, um uns dem Vater zu nähern, in diese kreative Bewegung eintretend, die nicht menschlich ist. Das ist weder menschliche noch wissenschaftliche noch theologische Bravour.

Ich erinnere mich gut an die Antwort, die Von Balthasar dem damaligen Kardinal Ratzinger, dem Präfekten der Glaubenskongregation gab, weil sie uns wegen diesem und jenem angeklagt hatten. Er sagte zu Ratzinger, dem jetzigen Papst: „Lass es gut sein. Das Unendliche kann nicht in Definitionen gezwängt werden.“ Wäre dem nicht so, wären alle Heiligen Häretiker, weil sie ihr Grenzen hatten; eigene Grenzen und Grenzen der Zeit, der Vergangenheit. Wir sehen, dass es nicht einmal vernünftig ist, Heilige des Mittelalters oder des Alten Testaments zu imitieren.

Schwestern und Brüder, wir befinden uns also in einer Bewegung, die wir nicht aufhalten können. Es ist eine Bewegung, die unser Leben jeden Tag schöner, friedlicher, fröhlicher und liebevoller macht. Es geht auf die Fülle zu und die Fülle wird in dieser Dynamik des Lebens bestehen, die das Leben Gottes in uns ist, weil wir am Leben der Allerheiligsten Dreifaltigkeit teilnehmen. Das, was wir der Menschheit geben können, ist dieses Leben zu leben und dieses Licht zu offenbaren, damit die Gläubigen sich über viele Zensuren, viele Urteile, viele Formulierungen erheben, die menschliche Mittel sind. Sie sind bis zu einem bestimmten Punkt dienlich, dann müssen sie beiseitegelegt werden, weil sie Kleider für ein Kind sind, nicht für einen erwachsenen Menschen. Habt Mut weiterzugehen. Der ganze Himmel, die Allerheiligste Dreifaltigkeit und die ganze Kirche des Universums begleiten euch, um alles in euch anzustoßen, und niemand wird euch aufhalten können.

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.

[1] Vgl. Botschaft mit dem Titel „Geht auf die Vergebung zu“, die auf https://unterwegszurneuenschoepfung.org veröffentlicht wurde.

[2] Jedes Jahr feiert die Kirche Jesu Christi des Universums, die auf der Erde gegenwärtig ist, am 7. August das Hochfest Gott Vaters und weiht Ihm die ganze Erde.

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