55-4 Man spricht von euch – 1Thess 1,2-10

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1Thess 1,2-10

1.     Exegese

1.1 Schreibe den Text ab und finde heraus wer handelt (evt. handeln soll) und Was Warum gemacht wird (werden soll)!

1.2 Beantworte folgende Fragen zum Text:

  • Was ist der Anlass und das Thema des 1. Thessalonicherbriefes?
    • Mach dich mit Apg 17 vertraut!
  • Wer ist mit „wir“ und mit „euch“ gemeint? 2
    • Warum stellt Paulus den Dank vornean?
  • Wie kann man die Worte „ohne Unterlass“ verstehen? 3
    • Um welche „Werke im Glauben“ geht es hier?
    • Was ist mit „Arbeit in der Liebe“ gemeint?
    • Wie ist „Geduld in der Hoffnung auf Christus“ zu verstehen?
  • Beachte die neue Anrede! 4
    • Was bedeutet es „von Gott geliebt“ zu sein?
    • Woher „weiß“ Paulus um ihre Erwählung?
    • Was bedeutet es, erwählt zu sein?
  • Beachte das Bindewort „denn“? 5
  • Was ist mit „Predigt des Evangeliums“ gemeint?
    • Was ist das Evangelium?
  • Wie wirken Wort, Kraft, Heiliger Geist und Gewissheit zusammen?
  • Beachte den wiederholten Gebrauch des Wortes „wissen“!
    • Wie haben die Missionare sich verhalten?
    • Warum steht hier „um euretwillen“?
  • Beachte den Gedanken der Nachfolge! 6
    • Welche Rolle spielt die Nachfolge in unserem Leben?
    • Wem folgen wir nach?
  • Könntest du sagen: „Folge meinem Beispiel und dem des Herrn nach“, oder müsstest du etwas in deinem Leben ändern?
  • An welche Bedrängnis denkt Paulus hier?
  • Wie passt „Bedrängnis“ und „Freude im Heiligen Geist“ zusammen?
  • Beachte das Bindewort „so dass“! 7
    • Worin sind sie zum Vorbild geworden?
    • Welches Territorium umfasst „Mazedonien und Achaja“?
  • Beachte die Bindeworte „denn“ und „so dass“! 8
    • Wie und wodurch ist das passiert, wovon dieser Vers spricht?
  • Gibt es in unserem Umkreis Gemeinden, über deren geistliches Leben man positiv spricht?
    • Was müsste geschehen, dass deine Gemeinde solch eine wird?
  • Beachte das Bindewort „denn“! 9
  • Wie und warum „bekehrt man sich zu Gott“?
    • Was sind Abgötter?
  • Beachte, dass es hier ums „dienen“ = tun geht!
    • Warum nennt Paulus Gott den „lebendigen und wahren Gott“?
    • Wie dient man Gott?
  • Beachte das Bindewort „und“! 10
    • Was wird hier über Jesus ausgesagt?
  • Wie „wartet“ man auf den Sohn Gottes?
    • Um Wessen „Zorn“ geht es hier?
    • Warum wird dieser Zorn „zukünftiger Zorn“ genannt?
    • Wie rettet uns Jesus vor diesem Zorn?
    • Wer ist hier mit „uns“ gemeint?
  • Was wollte Paulus mit diesem Briefanfang den Lesern sagen?
    • Warum hat er gerade so begonnen zu schreiben?

1.3 Gliedere den Text in Abschnitte und gib Überschriften

1.4 Formuliere den Hauptgedanken des Textes in einem Satz!

Etwa so: Der Autor wollte seinen Lesern sagen, …

1.5 Verschiedene Vorschläge zum Text:

1.5.1     Für die Gliederung

1.5.2     Für den Hauptgedanken

hier

2       Homiletik

2.1 Wo trifft der Hauptgedanke des Textes das Leben meiner Gemeinde?

Formuliere ein Predigtziel als Satz!

2.2 Plane / gliedere einen Weg zu deinem Predigtziel!

2.3 Verschiedene Vorschläge zur Predigt:

hier

2.4 Sammle Beispiele, Zitate und Anwendungsideen:

  • Die nach der Sitte jeden Brief einleitende Danksagung wird in 2,19 und 3,9 wieder aufgenommen. Sie beherrscht den ganzen ersten Hauptteil des Briefes. (Voigt)
  • Unter dramatischen Umständen hat Paulus Thessaloniki verlassen müssen (Apg 17,1-9). In seiner Sorge um den Glaubensstand der jungen Gemeinde hat er Timotheus nach Thessaloniki gesandt, und dieser ist mit guter Nachricht zurückgekommen (3,5-8). (Voigt)
  • Der Dank (2) geschieht „allezeit“ (Eph 5,20; Phil 1,4; Kol 1,3; Philem 4; 2Thess 1,3.11), ist also eine Dominante des gesamten Denkens und Fühlens bei Paulus. (Voigt)
  • Alles, was Paulus zu nennen hat, kommt von Christus und besteht vor dem Angesicht Gottes. (Voigt)
  • Erwählung (Röm 8,28-30; 9,15f; Eph 1,4). Wie 5 zeigt, ereignet sich die Erwählung in dem an die Thessalonicher ergehenden Ruf, also so, dass wir auch um sie wissen können. (Voigt)
  • Im 5 kann man, aber man muss nicht an Wunder denken. … Gemeint ist das Gegenteil von leeren Worten. (Voigt)
  • Die Thessalonicher selbst ahmen in ihrem Schicksal die Gemeinden Judäas nach (2,14) und werden nun zum „Typos“ für die Christen Mazedoniens und Achajas (in diese beiden Provinzen war Gesamtgriechenland unter römischer Herrschaft eingeteilt). (Voigt)
  • Das Thema des Sonntags ist die Dankbarkeit. (Voigt)
  • Wären die Bücher des NT nach der Zeit der Entstehung angeordnet, dann begänne das NT (höchstwahrscheinlich) mit unserm Text, also dem Zeugnis der Dankbarkeit. (Voigt)
  • Wer Gott dankt, verfolgt im Glauben Sein verborgenes Wirken und bringt Ihm gegenüber zu Ausdruck, dass er sich dessen bewusst ist, was Gott in ungeschuldeter Güte und Freundlichkeit ihm, dem Dankenden, zuliebe getan hat. (Voigt)
  • Der Fortgang der Sache des Evangeliums gehört in die tägliche Fürbitte des Apostels wie der Gemeinde. (Voigt)
  • Danken heißt geradezu: erkennen und anerkennen, dass Er es getan hat. (Voigt)
  • Man erkennt daran, wofür Paulus dankt, was in einer Gemeinde wichtig ist. Es könnte sein, dass nicht alles, was wir in einer Gemeinde für Kennzeichen des Lebens halten, dazugehört. Umgekehrt könnte dies und jenes, was wir vernachlässigen, in den Vordergrund gerückt werden. (Voigt)
  • Erneuert wird die Kirche immer aus dem, was sie im Anfang ins Leben gerufen hat, denn sie lebt aus Gottes Wirken. (Voigt)
  • Hinter diesem Brief stehen Paulus, Silas und Timotheus. (Voigt)
  • Drei Missionare – in einer wildfremden Stadt – bekämpft, verdächtigt, verleumdet: Wer darf hier auf Erfolg hoffen? (Voigt)
  • Nicht nur unter ungünstigen, sondern auch unter günstigen äußeren Bedingungen ist der Missionserfolg ein Wunder. (Voigt)
  • Ich kann nicht aus eigener Vernunft noch Kraft an Jesus Christus glauben oder zu Ihm kommen. Niemand kann von sich aus seiner Predigt die zündende Kraft geben. (Voigt)
  • Glauben erzeugen kann niemand. Kein Prediger kann anders auf die Kanzel treten als so, dass er es auf das Wunder Gottes ankommen lässt. (Voigt)
  • Es ist gut, die Hauptpunkte der Missionspredigt, wie sie sich in 9f darstellen, durchzugehen. (Voigt)
  • Wie soll man sich einem, der diesen „lebendigen und wahren Gott“ nicht gelten lässt, verständlich machen, wo man doch nichts, buchstäblich nichts – weniger also als der heidnische Priester – in Händen hat? (Voigt)
  • Was werden die Zuhörer denken, wenn ihnen zugemutet wird, sie sollen sich auf den „künftigen Zorn“ gefasst machen, von dem ein Prediger des Evangeliums wie Paulus immerhin mit Ernst geredet hat? (Röm 1,18; 2,5.8; 12,19; Eph 5,6). (Voigt)
  • Das Evangelium sagt nicht, dass das vom Täufer angekündigte Zornesgericht (Mt 3,7) ausfällt, sondern dass wir durch Christus „aus dem Zorn herausgerettet“ werden. (Voigt)
  • Wie geschieht die Rettung vom Zorn? … Tatsächlich, das ist die Rettung, die Paulus meint; sie besteht in dem „Christus für uns“. Wer soll so etwas annehmen? (Voigt)
  • Alle Predigt ist Wagnis. Unausgewiesen, schutzlos, ohne imponierende Parolen, ohne durchschlagende Argumente kommen die Boten Christi zu den Menschen, ganz darauf angewiesen, dass Gott tut, wozu sie selbst prinzipiell außerstande sind. (Voigt)
  • Es geht im Kern nicht um neue Ansichten, sondern um den neuen Menschen. (Voigt)
  • In Thessaloniki ist das Wunder geschehen, auf das jede Predigt rechnen muss: 2,13! (Voigt)
  • Die Predigt armseliger Menschen – Gottes Wort! (Voigt)
  • Predigt – wir meinen die lebendige Anrede Gottes an uns, in der Gott mit uns Kontakt aufnimmt und uns auf du und du anspricht. (Voigt)
  • Zu viele Predigten sind Rede „über“ den Text, Darstellung von dogmatischen Sachverhalten, Erörterung von Fragen, die mit Gott zu tun haben. Aber Gott Selbst will bei uns zu Worte kommen. (Voigt)
  • Ist das Wort des sendenden Herrn in dem des Botschafters wiederzuerkennen? Stehe ich mit meiner Person, mit meiner Art, mich zu geben und die mir anvertraute Sache an den Mann zu bringen, bei allem vorhandenen guten Willen meinem Herrn im Wege? (Voigt)
  • Das NT kennt nicht nur einen pneumatischen Frühling. Es weiß auch von dem Gott, der mit Seinem Geist und Seiner Kraft da ist und an und mit untauglichen Menschen Seine Wunder tut. (Voigt)
  • Gott tut’s im Verborgenen! – Wir Prediger wollen gemeinsam mit der Gemeinde entdecken, was Gott an uns tut. (Voigt)
  • Dass in Thessaloniki eine Gemeinde entstanden ist, verdankt Paulus und jeder andere, den es angeht, Gott allein! (Voigt)
  • Dort, wo einer im Glauben erfährt, dass Gott sich ihm persönlich zugewendet und ihm Seine Liebe geschenkt hat, ist etwas Neues entstanden: Da ist einer aus der aussichtslosen Lage vor dem Tribunal Gottes „herausgerissen“ (10) und lebt als ein Befreiter in der beglückenden Gemeinschaft mit Gott, die Christus schenkt. (Voigt)
  • Drei Dimensionen des Christenstandes: gehalten von „oben“ (Glaube), verbunden mit dem, was „neben“ uns ist (Liebe), gerichtet auf das, was „vorn“ ist (Hoffnung). (Voigt)
  • Glaube: fröhliches Zutrauen zu dem Herrn, der für uns ist und bei dem darum alles, was wir sind, tun, leiden und hoffen, wohl aufgehoben ist (trotz allem, was vor Gott und Menschen gegen uns spricht). (Voigt)
  • Liebe: gelebte, tätige Verbundenheit mit den Menschen, die uns jeweils anvertraut sind und die wir so ernst nehmen sollten, wie Christus uns ernst genommen hat. … Liebe ist nicht bloß freundliche Gesinnung, sondern entschlossenes, dienendes Zupacken. (Voigt)
  • Hoffnung: das Denken, Reden und Tun, auch das Sich-Freuen vom Zukünftigen her und auf das Zukünftige hin, das Christus für uns bereit hat, und darum auch ein Ausharren in dem, was jetzt zu bestehen ist (Geduld). (Voigt)
  • Die drei Worte: Glaube, Liebe, Hoffnung sind christologisch bestimmt. Sie meinen Christi Eigenstes, das Er uns mitteilt. … Das so gekennzeichnete Leben spielt sich „vor Gott, unserm Vater“, also unter Seinen Augen ab. (Voigt)
  • Gott ist die treibende Kraft. Darum: kein genießerischer Stimmungsglaube, sondern ein tätiger, „geschäftiger“ Glaube. Also keine schmalzige Liebe, sondern eine, die die Mühe nicht scheut. Also keine träumende Hoffnung, sondern eine solche, die „drunterbleibt“, wenn es etwas zu schleppen gilt, und die weiß, warum sie durchhält. (Voigt)
  • Gott ist die treibende Kraft. Man kann Ihm nur danken! (Voigt)
  • Was noch nicht ergriffen ist (Phil 3,17), kann man nicht „imitieren“, aber man kann mit dem Apostel zusammen sich auf’s Ziel zubewegen. (Voigt)
  • Dass der Apostel ermahnen und befehlen darf, kommt nur daher, dass Christus durch ihn mahnt. (Voigt)
  • „unserm Beispiel gefolgt“ (6) griechisch besser: „Sich nach dem Gebot jemandes richten, jemandem gehorsam sein“ Es trifft nicht ganz unsere modische Geschmacksrichtung, aber es steht nun mal da: Paulus dankt Gott dafür, dass in Thessaloniki Menschen sind, die sich – nicht um seiner Person, wohl aber um seines Amtes willen – nach ihm richten. „Gehorcht euren Leitern“ (Hebr 13,7). (Voigt)
  • So hoch Paulus von dem Amte denkt, wir brauchen ihn nicht zu beargwöhnen, er übt es nicht zu seinem Vorteil und zur eigenen Aufwertung aus. Umso dankbarer ist er, dass die Gemeinde auf ihn hört. (Voigt)
  • Die Gemeinde ist schwer unter Druck geraten, aber das trägt sie – mit Freude! Woher diese Freude? Sie ist die Wundergabe des Geistes Gottes! Man kann sagen: Wer so weit ist, den verwundet nichts mehr. (Voigt)
  • Es ist auch unter uns viel mehr vorhanden, als unser Kleinglaube meint. Vielleicht würden wir hellsichtiger, wenn wir uns im Danken übten. Gott hat sich nicht zurückgezogen. Was Er tut, gilt es zu entdecken. (Voigt)
  • Vers 7 redet zunächst von den „Gläubigen“ in den Provinzen Griechenlands. Vers 8 allerdings spricht allgemeiner. Wie dem auch sei, was sich in Thessaloniki ereignet, ist Tagesgespräch an allen Orten in Mazedonien und Achaja. An allen Orten? (Voigt)
  • Natürlich weiß Paulus, wie klein die von ihm gegründeten Gemeinden vorerst sind. Aber er glaubt an die Expansionskraft des Evangeliums. (Voigt)
  • Jede Gemeinde ist von Bedeutung für das Ganze der – weltweiten – Kirche, ja, für die Welt. So behauptet Paulus im Ernst, er habe, wenn nur ein paar Gemeinden da sind, die ganzen Länder „mit dem Evangelium angefüllt“ (Röm 15,19), und den „Duft“ der Gotteserkenntnis „an allen Orten“ (2Kor 2,24) ausgebreitet. (Voigt)
  • Die Gemeinde Christi ist die Stadt auf dem Berge, sie kann nicht verborgen bleiben (Mt 5,14). (Voigt)
  • „Der Herr“ war Vorbild für Paulus (6; 1Kor 11,1) – dem Paulus gegenüber wurden die Thessalonicher zu „Nachahmern“ – nun folgen ihnen die „Gläubigen“ in Mazedonien und Achaja (7). Eine Kettenreaktion des Glaubensgehorsams. (Voigt)
  • Wenn nichts von uns ausgeht, wenn sich nichts entzündet, dann wird bei uns etwas faul sein. Nichts anderes wird unsere Gemeinde gesund und lebendig machen als das, wovon dieser Text spricht. (Voigt)
  • Findet das Neuwerden in unserer Mitte statt, dann werden wir gewiss auch unserer Umwelt interessant. (Voigt)
  • Glaube, Liebe; Hoffnung, Gehorsam, in Bedrängnis Freude – und dies alles aus der Gewissheit: Gott Selbst hat mit uns geredet und redet noch immer mit uns. Dies ist es, worüber man in Griechenland spricht. (Voigt)
  • Man wird nicht von uns sprechen, wenn wir geistlich Ausverkauf veranstalten. Wenn wir die in den Versen 9-10 skizzierte Wendung nicht vollziehen, wird die Welt nicht aufhorchen. Aber sie wird es, wenn wir das Risiko eingehen, mit diesem Evangelium vor sie zu treten und uns auf den Beweis zu verlassen, der hier zieht. Diesen Beweis führen nicht wir, aber Gott führt ihn. (Voigt)
  • Fangen wir heute an, für weniges zu danken, werden wir morgen schon für mehr zu danken haben. (Voigt)
  • Die drei Männer beginnen das Schreiben mit dem „Danken“. (de Boor)
  • Mochte im Blick auf die Lage in Thessaloniki auch heiße Sorge das Herz der drei bewegen, mochte viel zu bitten und zu mahnen sein, zuerst durfte und musste der Blick immer wieder auf all das fallen, was Gott in Thessaloniki getan hatte. (de Boor)
  • Hier – wie auch Phil 1,4 – wird das „für euch alle“ betont. Wenn der Brief in der Gemeindeversammlung vorgelesen wird, dann soll jeder einzelne, auch der „Kleinmütige“, der „Schwache“ und auch der „Unordentliche“ (Kap. 5,14) es wissen: Unsere drei Brüder danken auch für mich, trotz allem, weil auch an mir das Werk Gottes geschah. (de Boor)
  • Wer wirklich liebt, denkt unaufhörlich an den andern. … „Unablässiges Gedenken“ ist gerade für die Diener Jesu, die mit vielen Menschen zu tun haben, ebenso freie Frucht herzlicher Liebe wie ständige Aufgabe für willentliche Gedankenzucht. (de Boor)
  • Wir „gedenken an euer Werk des Glaubens„. … Mit welchen Missverständnissen haben hier die aus der Reformation entstandenen Kirchen zu ringen! Ist das nicht gerade der totale große Gegensatz „Glaube“ und „Werk“? Der Heilige Geist aber bindet beides in einen einzigen Ausdruck zusammen und klärt eben damit beide Begriffe zugleich. (de Boor)
  • Dieser „Glaube im Werk“ (3), dieses „Werk im Glauben“ war in Thessaloniki in der Gemeinde zu sehen. (de Boor)
  • „Eure Arbeit der Liebe“ (3). … Gerade erst die Verbindung der beiden Worte beschreibt die echte Wirklichkeit, wobei jedes der beiden Worte das gleiche Gewicht hat: Arbeit der Liebe ist nötig, aber Arbeit der Liebe muss es sein. (de Boor)
  • Die Gemeinde hatte aber auch die „Geduld der Hoffnung auf unsern Herrn Jesus Christus“ (3). Beide Thessalonicherbriefe zeigen, wie deutlich bis in alle Einzelheiten hinein das biblische Zukunftsbild von Anfang an vor der Gemeinde stand – total anders als der blasse und nebelhafte Hoffnungsschimmer, der den Gemeinden heute in vielen Fällen nur noch verblieben ist. (de Boor)
  • Das „Hoffen“ eilt vorwärts, dem Kommenden entgegen; die „Standhaftigkeit“ bleibt fest stehen am gegenwärtigen Platz mit seinen Aufgaben und unter seinen Lasten. (de Boor)
  • Die Gewissheit des kommenden Sieges lässt die heutigen heißen Kämpfe durchstehen, und eben diese Kämpfe in ihrer ganzen Härte vertreiben alle bloß träumerischen Zukunftsbilder und zwingen zum Durchblick in die ganze Realität des Kommenden. (de Boor)
  • „Vor Gott und unserm Vater“ (3) diese Worte schließen den ganzen Gedankengang ab und kennzeichnen das „Gedenken“ der Schreiber als ein solches. (de Boor)
  • Das mit „Standhaftigkeit“ wiedergegebene Wort bedeutet eigentlich das „Darunterbleiben“. Es wird meist mit „Geduld“ übersetzt, wobei dann unser deutsches Wort auch auf das „Dulden“ von Schwierigkeiten und Nöten hinweist. (de Boor)
  • Vom gegenwärtigen Stand der Gemeinde, der so viel Grund zum Danken gibt, geht der Blick zurück auf die Entstehung der Gemeinde. Unvergesslich ist es den drei Männern, was sie damals erlebten. Unvergesslich soll es auch der Gemeinde bleiben. Denn in der Entstehung einer echten Gemeinde der Glaubenden vollzieht sich das Größte, was in dieser Welt überhaupt geschehen kann. Noch vor dem Angesicht des wiederkommenden Herrn wird man es mit jubelnder Freude rühmen (Kap. 2,19). Wie sollte jeder Reichsgottesarbeiter von Herzen danach verlangen, Ähnliches erleben zu dürfen! (de Boor)
  • Wenn die drei an jene mächtige Zeit in der großen Hafenstadt zurückdenken, dann sehen sie nicht ihre Leistungen, ihre Missionsstrategie, ihre erfolgreichen Methoden, ihre gute Theologie, dann sehen sie ein Wunder Gottes. (de Boor)
  • Das „Wort allein“ (5) ist ein Lufthauch, das Schwächste, was man sich denken kann, und inhaltlich bestenfalls eine „Ansicht“, eine „Behauptung“, eine unter vielen andern. (de Boor)
  • Das Wort blieb nicht „Wort allein“, es wurde „dynamis“ („Dynamit“!), „Kraft“. Es wurde nicht nur als „Ansicht“ vorgetragen, sondern in „voller Gewissheit“ bezeugt und wirkte auch in den Hörern volle Gewissheit! (de Boor)
  • Zeuge des Evangeliums ist man immer mit der ganzen Person, mit dem gesamten Verhalten. (de Boor)
  • Einmal sagte ein brauner Mann einem Missionar: „Was du tust, das redet so laut, dass ich gar nicht hören kann, was du sagst!“ (de Boor)
  • Menschen, bestimmte konkrete Menschen „nahmen das Wort an“. Das ist erstaunlich. (de Boor)
  • Die Echtheit dieses Annehmens wurde sofort auf die ernstlichste Probe gestellt. Es kostete sofort etwas, diese Botschaft „anzunehmen“, es brachte von Anfang an in „viel Bedrängnis“.(de Boor)
  • Aber es geschah, was man menschlich in keiner Weise erwarten konnte: in den harten Leiden sank die Freude am Wort nicht rasch zusammen, das Wort als ein leidbringendes wurde nicht weggeworfen, sondern „ihr nahmt das Wort an in viel Bedrängnis mit Freude des Heiligen Geistes“. Die Thessalonicher blieben mitten in den Drangsalen doch selige und gewisse Leute. Solche Wunder tut Gott durch das Evangelium. (de Boor)
  • Die Thessalonicher wurden darin „Nachahmer“ von solchen, die diesen Weg vorangegangen waren. … Die drei Boten waren auch darin rechte „Zeugen“ gewesen, dass sie selbst das alles durchkostet hatten. … Aber an der Spitze dieses Weges geht der Herr selbst, der auf seinem unaufhaltsamen Kreuzesweg von „seiner Freude“ gesprochen hatte (Jo 15,11). … Als „Nachahmer“ werden die Thessalonicher ihrerseits wieder „Vorbild“. (de Boor)
  • Es ist interessant, dass die besondere Herzlichkeit der Verbundenheit mit Philippi durch dessen geringere Wirkungskraft (als die der Thessalonicher) nicht getrübt worden ist. Es geht im NT nicht um „Große“, auch nicht um Größe der Leistung für den Herrn. (de Boor)
  • Klare Bekehrungen sind zu allen Zeiten ein sehr wirksames Stück Evangelisation! „Annahme“ des Wortes ohne „Bekehrung“ bleibt eine mehr als zweifelhafte Sache. (de Boor)
  • Es ist das rettende Wunder in einem Menschenleben, wenn GOTT in Seinem mächtigen Wort dem Menschen begegnet und ihm die Befreiung von seinen Götzen und die Rückkehr zu Ihm selbst schenkt. Das ist die „Bekehrung“, die der anständigste und edelste Mensch ebenso notwendig braucht wie der schmutzigste und verkommenste. (de Boor)
  • Es gibt nur Einen, der die Macht zu dieser Rettung hat. Das ist Jesus, der Sohn Gottes. Darum ist dieser Jesus so unentbehrlich für jeden Menschen, er sei, wer er wolle. Denn dieser Jesus ist selber durch das Zorngericht Gottes stellvertretend für uns gegangen. Gott hat diese Stellvertretung Jesu für uns angenommen, hat ihn „auferweckt aus den Toten“, zu Seiner Rechten in den Himmeln gesetzt und eben damit das göttliche Recht Jesu bestätigt, jeden zu retten, der sich Ihm anvertraut. (de Boor)
  • Die Rettung aus dem kommenden Zorn ist aber nicht nur etwas Negatives, wenn auch Unentbehrliches. Sie ist selbstverständlich – wie in den Evangelien – die Rettung hinein in das kommende Königreich der Himmel. Darum erwuchs in jedem, der diese Botschaft verstand und „annahm“, ein heißes, verlangendes „Warten“ auf das Hervortreten Jesu aus den Himmeln (de Boor)
  • Darum muss dies „Erwarten“ Jesu nicht erst künstlich als notwendig gefordert und anbefohlen werden. Es ist mit und in dem Christsein als solchem gegeben. Es ist genauso Wesenszug der Gemeinde, wie die Verkündigung des Kommenden Wesenszug der Heilsbotschaft ist. (de Boor)
  • Wenn daher der heutigen Gemeinde dies „Erwarten“ vielfach fehlt, fehlt ihr nicht „etwas“, sondern ihr fehlt das Grundverständnis der ganzen Botschaft. (de Boor)