Unser Gelber Sack – die Suche geht weiter… , Teil 2

In unserem letzten Beitrag zu dieser Thematik haben wir beschrieben, wie wir durch den Umstieg auf das Mehrwegsystem für Milch, Joghurt und Sahne bereits einen erheblichen Teil unseres Plastikmülls vermeiden konnten. Hier folgt eine kurze Beschreibung unserer weiteren Bemühungen. Die zweite Produktgruppe, von der wir jede Menge Verpackungsabfälle in unserem Recyclingsmüll identifizieren konnten, waren Käse und Wurst

Mittlerweile haben wir uns dran gewöhnt, einfach und schnell verpackten Käse und verpackte Wurst aus dem Kühlregal zu nehmen, schon praktisch in Scheiben geschnitten und durchaus einige Zeit lang haltbar. Gerade hier zeigt sich sicher ein Vorteil der Plastikverpackung. Das eingepackte Produkt ist hygienisch sauber verpackt und es können beachtliche Zeitspannen erzielt werden, in denen das Produkt nicht verdirbt. Allerdings erkaufen wir uns diesen Vorteil mit dem Plastikabfall, der am Ende übrig bleibt.

Tatsächlich sahen wir dann eines Tages in unserem klassischen Supermarkt ein Hinweisschild, dass man seine Ware wie Wurst, Käse und Fleisch an der Frischetheke in seine mitgebrachte Plastikdose verpacken lassen kann. Wo bisher an der Theke stets die mitgebrachte Plastikdose mit dem Argument der mangelnden Hygiene abgelehnt wurde, hat dieser Supermarkt dieses Problem nun über die Einführung von Tabletts aus der Welt geschafft. So muss das Personal die Dosen nicht anfassen und auch die Geräte hinter der Theke kommen nicht mit der Dose in Kontakt. 

Auf diese Weise konnten wir erneut eine erhebliche Menge Plastikmüll vermeiden. Und ja, auch unsere mitgebrachte Dosis ist natürlich aus Plastik, aber diese können wir nun auch viele Jahre verwenden. Inzwischen haben wir unsere Dose auch schon in einem anderen Laden mit dem Argument gezückt, im konkurrierenden Laden wäre das bereits ein etabliertes System – und auf einmal ging es auch hier! 

Und da wir dann schon mal dabei waren, Plastikverpackung zu vermeiden, haben wir dies auch gleich beim Kauf von Obst und Gemüse ausprobiert. Leider findet man ja auch hier die meisten Produkte in Plastikfolie eingeschweißt – oft sogar noch zusätzlich in einer Plastikschale. 

Hier bietet unser Supermarkt seit kurzem alternativ feste Papiertüten und Plastiknetze an, beides mehrfach nutzbar. Wohingegen der Einkauf von Frischware wie Käse und Wurst auf einem Markt hinsichtlich Plastikvermeidung zumindest bei uns keine Alternative darstellt, so bietet der Markt jedoch die Möglichkeit, Obst und Gemüse ohne Plastikverpackung zu kaufen – in den mitgebrachten Korb oder die mitgebrachte Tasche. Hier hat man oft auch noch das Glück, dass man regionales Obst und Gemüse erwerben kann.

Und wir haben bei einer weiteren Produktgruppe den Plastikmüll vermieden. So kaufen wir unser Brot fürs Abendessen wieder vermehrt beim Bäcker (im Idealfall in den mitgebrachten und gewaschenen Stoffbeutel oder aber in der Papiertüte des Bäckers) und schneiden es mit dem Messer oder unserer neu erstandenen Brotmaschine daheim selbst auf. Nur beim Toastbrot für das Frühstück sind wir bisher bei der traditionellen Variante verblieben. Aber vielleicht kommt ja auch dieses eines Tages auf die Liste unserer unerwünschten Lebensmittel. Und übrigens: aus einem einfachen Hefeteig lässt sich fantastisches Brot, Baguette oder Toast auch selber backen, das auch noch an den ein bis zwei Folgetagen sehr gut schmeckt – auch ohne Brotmaschine oder sonstigem Zubehör. Beispielrezepte findet Ihr hier:

Brot, Baguette, Toast

Mit den beschriebenen Maßnahmen zum Kauf von Milchprodukten, Produkten an der Frischetheke und Backwaren haben wir es geschafft, unseren Plastikmüll signifikant zu reduzieren ohne etwas von unserem Lebensstil einbüßen zu müssen. Im Moment sieht es so aus, als können wir damit zwischen 50 und 75 % unseres ehemaligen Plastikmülls vermeiden. Und das ganz Interessante ist, dass wir einen gewissen Ehrgeiz entwickelt haben, mit wie wenig Verpackungsmüll wir eigentlich auskommen können.

Natürlich kann man sich auch zusätzlich auf die Suche nach Unverpackt-Läden in seiner Umgebung machen oder Läden, die von sich aus bewusst auf die Reduktion von Verpackung achten. Diese Links können Euch bei der Suche nach so einem Laden in Eurer Umgebung helfen, wenngleich nicht alle Läden hier aufgeführt sind:

unverpackt und verpackungsarm einkaufen

Verpackungsfreie Supermärkte

In unserem Fall sind diese Läden leider etwas weiter entfernt oder so gelegen, dass wir für den Einkauf extra viele Kilometer mit dem Auto fahren müssten. Wir für uns haben beschlossen, wenn wir sowieso in der Gegend eines solchen Ladens sind, dann planen wir den Einkauf dort sehr gerne ein, aber im Alltag muss der Einkauf ohne große Umstände machbar sein – sonst ist das Risiko zu groß, dass wir in der Zukunft wieder von unseren Zielen der Plastikvermeidung abkommen.