Beyond the Definite oder die Erfahrung eines Meisterwerks

HAL

Damals in Berlin, im Jahre 2001, ein früher Sonntagnachmittag, Frühling; ein riesiger, leicht geschwungener Saal, doch fast leer, eine kleine Schar nur verliert sich im weiten Raum, Eingeweihte vielleicht oder auch Novizen, eine riesige Leinwand, die dadurch nochmal so groß wirkt; Richard Straußens Sonnenaufgang („Also sprach Zarathustra“), Affen in Afrika, ein Monolith, ein Knochen, ein Schnitt, das Universum, eine Mission, HAL, das Sternenkind;  keine Ablenkung durch exaltierte, omnipräsente Schauspieler, kaum Dialog, volle Konzentration auf das Geschehen, auf die Geschichte (welche Geschichte?!), auf mannigfaltige Klanglandschaften, auf rasend bunte, phantastische Bilderwelten („Jupiter and Beyond the Infinite“); keine klassische, strukturierte Narration, kein angespanntes Mitfiebern, kein bewußtes Verstehen, bloß sprachloses Staunen, bloß gebanntes Schauen und Lauschen, bloß ahnendes Fühlen, ein unwiderstehlicher Sog, eine Berückung, ein Hineinversinken  – Beyond the Definite: Kubricks 2001: A Space Odyssey!

 

3 Gedanken zu „Beyond the Definite oder die Erfahrung eines Meisterwerks

  1. Dario schrittWeise

    Auch bei mir werden Erinnerungen an das zeitlose Meisterwerk wach. Im Jahr 2001 war ich noch in meinen 20ern, das Leben schien damals noch „grenzenlos“, wie Kubricks Universum. Du hast den Anfang schön eingefangen, da bekommt man Lust, sich den Film gleich wieder anzusehen 🙂 Angenehmen Abend, LG, Dario

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    1. LuxOr Autor

      Gelt! Ich hatte damals eben das Glück, den Klassiker beim ersten Mal auf der großen Leinwand zu sehen, da entfaltet sich m. M. erst die volle Wirkung. Wann und wo hast Du denn die Odyssee das erste Mal erlebt? Und wie erging es Dir dabei? Dann hab also alsbald nen psychedelischen Filmabend, Wohlsein ausm Regen, der El

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      1. Dario schrittWeise

        Gute Frage… Das war in meiner Kindheit, im Fernsehen. Ich erinnere mich noch, dass mich der Film fasziniert hat, obwohl ich wenig verstanden habe. Ich habe dann die Fortsetzung, „2010“, gesehen, die war leichter verständlich und lieferte auch einige Interpretationsmöglichkeiten für den Vorgänger. An den ersten Film kommt sie natürlich nicht annähernd heran. LG und einen schönen Donnerstag, Dario

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