Derzeit können Elektroautos in der gesamten EU an insgesamt rund 175.000 öffentlichen Ladepunkten Strom tanken. Aktuell haben Norwegen und die Niederlande das dichteste Netz; Deutschland und Frankreich holen aber stark auf. Bis 2030 soll die Zahl der Ladepunkte auf bis zu drei Millionen steigen, heißt es in einer neuen Studie der Mergers&Acquisitions-Beratung Proventis Partners – ein Zuwachs um den Faktor 17.
Insgesamt sechzig Milliarden Euro werden die Betreiber von Ladepunkten hier investieren. Trotzdem müssen sich künftig mehr Elektrofahrzeuge einen Ladepunkt teilen als heute. Denn die Zahl der batterieelektrischen Autos steigt in diesem Zeitraum um den Faktor 25. Während das Verhältnis von Fahrzeugen zu Ladestationen heute noch bei autofahrerfreundlichen 7,4:1 liegt, wird es zum Ende dieser Dekade 15:1 betragen. Die EU strebt ein Verhältnis von maximal 10:1 an.
Den Untersuchungen der Experten von Proventis Partners zufolge kam es 2019 zu insgesamt 50 Mergers&Acquisitions-Transaktionen (M&A) beziehungsweise Privatplatzierungen in diesem Markt – eine Verdreifachung gegenüber 2014. Aufgrund der Risiken und Unwägbarkeiten sowie des hohen Innovationbedarfs zieht der Markt für Ladeinfrastruktur vor allem strategische Käufer an (92 Prozent), so Proventis Partners weiter in ihrer Analyse. Gut die Hälfte der Akquisitionsziele waren Hersteller von Ladestationen und deren Komponenten, insgesamt 19 Prozent Software-Lieferanten und 17 Prozent Netzbetreiber.
Zwei Drittel der Transaktionen fanden innerhalb der jeweiligen Landesgrenzen statt, was sich nach Einschätzung der Experten von Proventis Partners nur zum Teil durch die Regionalität des Marktes – konkret das Fehlen einheitlicher internationaler Regulierungsstandards für die Ladeinfrastruktur – erklären lässt. Die aktivsten Märkte für die Elektrofahrzeug-Ladeinfrastruktur sind nach der Anzahl der Transaktionen die USA und China, gefolgt von Großbritannien, Frankreich und Deutschland.
Der europäische Markt bietet viel Potenzial für weitere Transaktionen in diesem Segment, so die Proventis-Fachleute. Das liege insbesondere an der aktuell noch sehr hohen Fragmentierung des Marktes – sowohl bei den Herstellern der Hardware als auch bei den Netzbetreibern. So machten in Deutschland die 15 größten Betreiber von Ladestationen nur rund 40 Prozent des gesamten Marktes aus. Erfolgte ein Großteil der Finanzierung bislang über Privatplatzierungen, so werden die M&A-Aktivitäten in diesem Segment weltweit nach Ansicht von Proventis deutlich zunehmen – wobei zunächst weiter strategische Transaktionen vorherrschen werden. Noch längst nicht alle traditionellen Akteure aus der Automobil-, Energie- und Versorger-Wirtschaft haben ihre Rolle in diesem Wachstumsmarkt gefunden, heißt es bei Proventis Partners.
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