Auerbacher sinnen auf Revanche für 1:7

Von Marcus Schädlich
Auerbach.Als am Mittwochabend, kurz vor 21 Uhr, der Schlusspfiff in der Auerbacher Arena zur Vogtlandweide ertönte, sanken die Spieler des VfB Auerbach erst einmal zu Boden oder setzten sich zum Durchschnaufen auf die Wechselbank. Die Akkus waren leer – der tiefe Platz, die hohe Anspannung und dann die große mentale Erleichterung hatte das junge Auerbacher Team sichtlich mitgenommen. Nach fast vier Monaten ohne Sieg hatten sich die Vogtländer mit einem 3:1-Erfolg gegen Union Fürstenwalde zurückgemeldet. Und der Sieg hatte eben Kraft gekostet. So viel Kraft, das kaum noch etwas übrig blieb zum Feiern.

„Die Jungs feiern noch gar nicht“, sagte einer, der noch Kraft hatte: Mohand Almansori musste verletzungsbedingt aussetzen und machte seinen Mitspielern anschließend Mut, den Erfolg auch entsprechend mit einem Lächeln zu begleiten. Allerdings zeigte die Zurückhaltung der Auerbacher auch noch etwas anderes: Mit nur einem Dreier ist noch nichts gewonnen. „Es war wichtig, dass wir den Sieg geholt haben. Wir freuen uns jetzt einen Tag lang – und richten dann schon den Fokus aufs nächste Spiel“, sagte VfB-Coach Sven Köhler, der sein Team in den letzten Monaten sichtbar vorangebracht hat. Erst stabilisiert (vier Gegentreffer in fünf Spielen 2022), nun auch offensiv verbessert. Gegen die dezimierten Brandenburger hätten die Auerbacher sogar noch etwas für das Torverhältnis tun können. „Wir müssen das vierte Tor machen“, sagte Köhler – und sein wieder treffsicherer Torjäger Marc-Philipp Zimmermann fügte an: „Zwei, drei Tore mehr wären schön gewesen.“

Dass dann auch noch Zimmermann seine persönliche Torflaute beendete, macht ebenfalls Hoffnung auf die nächsten Wochen, in denen weitere wichtige Spiele für die Vogtländer auf dem Programm stehen: Schon am Samstag gegen Germania Halberstadt will das Team nachlegen. „Wir wollen den Sieg vergolden“, sagt Köhler, der allerdings auch weiß: Halberstadt reist mit wenig Sorgen im Gepäck an, kann die Partie also ganz entspannt angehen. Im Gegensatz zu seinem Team, das noch immer stark unter Zugzwang steht – und zudem noch etwas gutzumachen hat: Die blamable 1:7-Niederlage im Hinspiel steckte Auerbach noch lange in den Knochen. „Keiner verliert gerne so hoch“, sagt Köhler. „Und natürlich wäre es schön, wenn wir uns für die Niederlage revanchieren können.“

Das Rezept dürfte dasselbe sein wie am Mittwoch: defensiv gut stehen und dann vorn auf die zurückgekehrte Offensivpower setzen. Nach dem ersten Sieg des Jahres hofft Köhler auch auf mehr Ruhe im Auerbacher Spiel: „Wir haben in der Summe wenig zugelassen – das ist immer die Basis. Der Sieg gibt uns Sicherheit.“

%d Bloggern gefällt das: