Spiel der Woche – Kreisebene

Weilmünster II macht es spannend bis zum Schluss

Markus Dittmann (li) – Jochen Hansel – TuS Weilmünster

Barig-Selbenhausen. Genau drei Stunden dauerte das „Spiel der Woche“ in der Kreisliga Gruppe 1 zwischen dem TTC Dillhausen/Barig-S. III und dem TuS Weilmünster II. Punkt 23 Uhr verwandelten Markus Dittmann und Jochen Hansel im Schlussdoppel den Matchball zum 9:7-Auswärtserfolg des TuS Weilmünster II. Dabei hätte das Spiel schon wesentlich früher beendet sein können, denn der Gast führte zwischenzeitlich schon mit 8:4.
Personalprobleme auf beiden Seiten prägten dieses Duell. So musste der TTC DiBa II auf Armenio da Silva und Roger Güll verzichten. Dirk Jung war zwar vor Ort, aber eine Verletzung hinderte ihn am Einsatz, so dass Weilmünster schon vor Beginn der Partie drei kampflose Punkte auf seinem Konto hatte. Bei Weilmünster fehlte Mannschaftskapitän Rudolf Launhardt.
Schon im ersten Doppel deutete sich ein spannendes Spiel an. Christian Burger und Stefan Beck mussten gegen Martin Bautz und Roland Baume in den Entscheidungssatz, den sie mit 11:5 gewannen. Nach dem kampflosen Sieg von Markus Dittmann und Jochen Hansel ging auch das dritte Doppel zwischen Roger Knetsch/Dieter Melchert und Mark Schäfer/Henri Sänger über die volle Distanz. Nach ausgeglichenem Spielverlauf hatten Knetsch/Melchert beim Stand von 10:9 im „Fünften“ Matchball. Als der Topspin von Henri Sänger geblockt wurde, jubelte das heimische Lager, doch sie hatten die Rechnung ohne Mark Schäfer gemacht, der den Ball reaktionsschnell unterhalb des Armes von Henri Sänger durchspielte und so zum 10:10 ausglich. Nach diesem kuriosen Punkt hatten die verdutzten Roger Knetsch und Dieter Melchert nichts mehr zuzusetzen und Schäfer/Sänger siegten mit 12:10.  Der enttäuschte Dirk Jung meinte dazu: „Wäre das Ding heimgegangen, hätten wir mindestens einen Punkt geholt. War halt dann auch im späteren Verlauf des Spiels so ne Kopfsache.“ Bis zum Halbzeitstand von 4:5 aus Sicht des TTC Dillhausen/Barig-S. ging es immer hin und her. Beide Mannschaften gewannen pro Paarkreuz je ein Spiel. Zunächst hatte Christian Burger beim 3:0 gegen Martin Bautz keine Mühe, ehe Markus Dittmann durch den kampflosen Sieg gegen Dirk Jung erfolgreich war. Stefan Beck musste nach 1:2-Satzrückstand gegen Mark Schäfer in den „Fünften“, in dem er mit 11:5 siegreich bleib. Für das zweite Paarkreuz des TuS Weilmünster punktete Jochen Hansel mit 3:0 gegen Roger Knetsch. Im hinteren Paarkreuz war für „DiBa“ Christoph Pfeifer mit 3:0 gegen Henri Sänger erfolgreich, ehe Roland Baume einen 1:2-Rückstand gegen Dieter Melchert noch drehte und mit einem 11:8 den Halbzeitstand von 4:5 festmachte. Nach drei Siegen in Folge und beim Spielstand von 8:4 deutete alles auf einen klaren Auswärtssieg von Weilmünster hin. Markus Dittmann überzeugte mit einem 3:0 gegen Christian Burger, Martin Bautz gewann kampflos gegen Dirk Jung und Jochen Hansel demonstrierte seine Topform mit einem 3:1 gegen Stefan Beck. Doch die Heimmannschaft kämpfte sich zurück und kam durch Erfolge von Roger Knetsch (3:1 gegen Mark Schäfer), vom bärenstarken Christoph Pfeifer (3:1 gegen Roland Baume) und von Dieter Melchert (3:2 nach 0:2-Satzrückstand gegen Henri Sänger) zum 7:8 -Anschluss. Für Pfeifer gab es von Kapitän Dirk Jung ein Sonderlob: „Christoph Pfeifer war klasse. Er hat seine beiden Einzel gewonnen und einen großen mentalen Tischtennisschritt im Kopf gemacht.“ So musste das Schlussdoppel aus Sicht der Heimmannschaft über Unentschieden oder Niederlage entscheiden. Und die an diesem Abend sehr gut aufgelegten Weilmünsterer Markus Dittmann und Jochen Hansel ließen nichts mehr anbrennen und sicherten mit einem 3:0 gegen Christian Burger und Stefan Beck ihrer Mannschaft die beiden Auswärtspunkte. Der Gast glich mit diesem Sieg sein Punktekonto aus. Dementsprechend zufrieden war auch Mark Schäfer: „Nach den zwei Unentschieden zum Beginn der Runde, und der Niederlage letzte Woche gegen Limburg, haben wir uns vor dem Spiel gegen den Tabellenletzten was ausgerechnet und hatten schon im Vorfeld auf einen Sieg spekuliert, auch wenn der am Ende des Tages knapper ausfiel, als der zwischenzeitliche Spielverlauf es erahnen ließ. Damit sind wir unserem Saisonziel „Nichtaufstieg und Nichtabstieg“ wieder etwas nähergekommen.“ Schäfer schlug aber auch nachdenkliche Töne an: „Wie und ob es unsere Mannschaft nächste Saison noch gibt, hängt dann vom Spielwillen unserer ersten Mannschaft ab. Wir versuchen alle unter den Corona Regeln wieder den Spaß am Tischtennis zu finden, aber hoffen doch sehr das es bald wieder zur Normalität kommt.“

Zum Schluss hatte er noch lobende Worte für den Gastgeber: „Wir möchten uns bei DiBa für die sehr fairen Spiele und die Gastfreundlichkeit bedanken, und wünschen dem Team nur das Beste für die Rest Saison, zumindest bis zum Rückspiel.“

Das Fazit von Dirk Jung fiel kritischer aus: Unser Saisonziel war einmal ein Mittelfeldplatz. Hat sich aber jetzt geändert, heißt jetzt: wir sehen mal zu, dass wir nicht absteigen. Und wenn es trotzdem so kommt, geht die Welt auch nicht unter. Es gibt Dinge, die sind viel wichtiger als unser Freizeitsport. Vielleicht: wir bleiben gesund. Das habe ich am eigenen Leib erfahren und deshalb die taktische Aufstellung gegen unsere Kameraden aus Weilmünster. Ich habe Rückenprobleme, lass mich aber trotzdem aufstellen, schenke meine Spiele und verhindere so das Aufrücken der Mitspieler ins darüberliegende Paarkreuz. Wäre fast, aber auch nur fast aufgegangen. Zum Thema Corona fand Jung deutliche Worte: „Corona hängt, besonders dem Tischtennissport, sehr stark am Genick. Und ich bin gespannt, ob wir stark genug sind aus dieser Kiste nochmal rauszukommen. Sehr traurig und den Mannschaftkollegen gegenüber äußerst unfair, finde ich, wenn sich Mitspieler erst kurz vor der Runde, nach wiederholter Rückfrage, dazu äußern, dass sie sich nicht impfen und auch nicht testen lassen möchten. Okay, bitteschön, wir leben in einer Demokratie, allzuviele gibt es davon nicht mehr auf unserem Planeten. Aber hätte dieser Spieler oder diese Spieler ihre Einstellung früher kundgetan, hätten wir als Verein, noch darauf reagieren und die Mannschaften entsprechend umstellen können. Andere Vereine in Limburg-Weilburg können ein noch lauteres Klagelied dazu anstimmen. Nun ja, auch diese Gruppe von Mitspielern, wird früher oder später, die dritte mögliche G-Regel erfüllen. Frage ist nur: möchte ich persönlich dann noch mit eben dieser Person zusammen in einer Mannschaft, in einem Verein, spielen?

Fazit: War vorher klar, dass es knapp wird. Hätten gerne einen Punkt gegen den Abstieg bei DiBa gelassen. Herzlichen Glückwunsch Weilmünster, sie hatten gestern Abend ein wenig mehr Glück und wir ein Quantum Trost nach dem Spiel nötig“. (hnl)

Herren Kreisliga Gr. 1:

TTC Dillhausen/Barig-Selbenhausen III – TuS Weilmünster II 7:9

Burger/S. Beck, Burger, Beck, Pfeifer (2), Knetsch, Dieter Melchert- Dittmann/Hansel (2), Schäfer/Sänger, Dittmann (2), Hansel (2), Baume, Bautz

Updated: 8. Oktober 2021 — 13:39