Thomas Engst

Die Natur hat ihren Winterschlaf endgültig beendet. Allerorten strecken sich grüne Pflanzenteile dem Licht empor und beginnen ihren erneuten Kampf um den besten Platz an der Sonne. In meiner Branche steht die Kartiersaison unmittelbar bevor und damit ist es wieder an der Zeit, diese Kategorie hier im Blog zu füllen. Den Anfang mache ich mit einer Art, die zur Zeit häufig an Bachläufen oder anderern feuchten und schattigen Standorten zu finden ist.

Das Wechselblättrige Milzkraut ist eine einheimische Art ohne Gefährdungsstatus. Ihre markante Erscheinung macht sie zu einem beliebten Exemplar bei beginndenen Botanikern. Schaut man in die Wikipedia, so leitet sich wissenschaftliche Gattungsname zum einen aus den griechischen Wörtern χρῡσός =chrysos für Gold, wegen der kräftig gelb gefärbten Hochblätter, und σπλήν =splen für Milz, wegen der milzähnlichen Laubblätter, ab. Die Bezeichnung der Art stammt aus dem Lateinischen: alternus für “wechselnd” und folium für “Blatt”. Es bezieht sich auf die wechselständigen Blätter.

Somit handelt es sich um eine Pflanze, die ihren wissenschaftlichen Namen durchaus verdient hat und ihn für jedermann sichtbar zu Schau trägt. Ebenfalls markant sind ihre weiteren Merkmale. Das Wechselblättrige Milzkraut zählt zu den ausdauernden krautigen Pflanze und erreicht Wuchshöhen von fünf bis 15 Zentimeter. Durch lange, dünne, unterirdische Ausläufer bildet es lockere Kolonien.

Vom Gegenblättrigen Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium) unterscheiden kann man es anhand der tief gekerbten Laubblätter. Die Spreite der Grundblätter besitzt einen herzförmigen Grund, der stets kürzer als der Blattstiel ist. Nebenblätter sind keine vorhanden und, das vielleicht eindeutigste Merkmal, die Pflanze besitzt einen dreikantigen Stängel.