Katrin Hanebut: Scheiß auf den Prinz, ich nehm den Gaul!

Melissa, Pauline und Josy haben Katrin interviewt.  20181112_103337 2

Hey Katrin, wie alt bist du?

41.

Wo und was hast du studiert?

Ich habe in Göttingen studiert. Erst Theologie für 3 Semester, da ich Religionslehrerin werden wollte; habe es mir dann aber nicht mehr zugetraut und habe deswegen dann Deutsch, Geschichte gewählt.

Wolltest du schon immer Lehrerin werden?

Nein! Ich wollte erst Tierärztin werden, da ich mein Leben lang geritten bin. Ich habe auch freiwillig ein sechswöchiges Praktikum beim Tierarzt gemacht, aber gemerkt dass es nichts für mich ist, als ich z.B. einen Ponyhengst kastrieren sollte. Dann wollte ich den Bauernhof übernehmen, aber es stand schon fest dass mein großer Bruder den kriegt. Für die Landwirtschaft war ich auch dann leider zu dusselig und bin dann so Lehrerin geworden. 

Hast du dir deinen Beruf so vorgestellt? Wenn ja warum? Wenn nein warum?

Ja schon, weil ich eigentlich schon immer mit Jugendlichen zusammenarbeiten wollte und als junges Mädchen auch Reitunterricht gegeben habe. Ich hatte auch sehr viel Spaß am Unterrichten,  zwischendurch kamen ein paar Zweifel, ich bin letztlich jedoch sehr zufrieden.

Welche Fächer unterrichtest du?

Deutsch und Geschichte, in der 13 auch Werte und Normen.

Unterrichtest du lieber in der Sekundarstufe I oder II?

Sehr gerne in der Sek 2, darin wurde ich auch ausgebildet und es geht hier einfach mehr um Bildung geh. In der Sek.1 müssen viele grundlegende Dinge vermittelt werden. Ich habe das Glück zurzeit eine gute 9 Klasse zu haben als Klassenlehrerin, ich habe zusätzlich die 9/2 in Deutsch und mir macht das auch unglaublich viel Spaß.  

Denkst du, dass du eine gute Lehrerin bist und was macht es für dich aus?

Ich versuche jedenfalls eine faire Lehrerin zu sein und ich glaube, es gibt Schüler die mich mögen, aber natürlich auch welche, die es nicht tun. Da ich häufig etwas lauter bin, versuche ich zugleich nett, fair und transparent zu sein. Für mich gehört zu einer guten Lehrerin dazu, dass man authentisch ist – man sich nicht verstellt und auch als Person interessant ist. Man muss motivieren können und auf die Schüler zukommen, aber sie auch auf mich. Man kann auch immer dazu lernen und auch von den Schülern. Die Schüler müssen sich gesehen fühlen. Ich könnte auch manchmal etwas strukturierter sein und etwas leiser: aber das gehört eben zu mir.

Wie würdest du deinen Umgang mit den Schülern beschreiben?

Einerseits fordere ich viel, bin streng, aber andererseits kann ich auch mal „alle 5 gerade sein lassen“ – also ich glaube, dass ich immer versuche, menschlich zu sein. Ich meine das insofern, dass ich die Zügel manchmal auch etwas lockerer lassen kann und die Schüler merken, dass sie zu mir kommen können. Ich hoffe, ihr wisst dass ich mit euch den Weg gehe. Und ich glaube auch, dass ich es gut schaffe mich zu entschuldigen, wenn ich mal falsch liege.

Hast du noch andere Berufswünsche oder würdest du deinen Beruf wechseln?

Also eigentlich wollte ich ja früher Schauspielerin werden und in so einer klassischen Romanze mitspielen oder ins Radio; also das war so der Wunsch. Ich wollte auch mal Hotelkauffrau werden, weil mich die Gastronomie auch interessiert hat – aber das waren alles nur so Ideen, die dann auch mit der Zeit verschwommen sind. Jetzt bin ich auch schon fast 12 Jahre Lehrerin und glücklich damit.

Was machst du in deiner Freizeit?

Ich reite, bilde Pferde aus, jogge gerne, spiele mit meinem Sohn Badminton und lese viel sowas wie physiologisch geprägte Bücher, Biografien, viel zum zweiten Weltkrieg – also schon so Fachliteratur, aber auch total gern einfach mal einen Roman, der gut geschrieben ist.

Wie bist du aufs Reiten gekommen?

Ich reite seit ich 2 Jahre alt bin, habe auf Schweinen angefangen, dann zu den Schafen und als unsere Nachbar damals dann 2 Ponys hatten, bin ich auch auf denen geritten und das Reiten gehört eben einfach so zu mir.

Hast du Kinder?

Ja, einen Sohn, den Johannes, der ist 7 und ist schon ziemlich wild und aufgedreht. Sagen wir es so: mir reicht einer.

Bist du eher ein Serien oder Filmtyp?

Oh Gott! Also Serien sind jetzt nicht so meins, aber ich mag so gerne historische Filme, auch Lebensgeschichten, die verfilmt werden.

Wenn du einen Wunsch frei hättest, welcher wäre es?

Also ich würde mir wünschen, mich dann ganz häufig unsichtbar machen zu können. Das wär mal was!

Was würdest du mit 1 Millionen Euro tun?

Also erst einmal mir und meinem Kind etwas zur Seite legen und dann würde ich wahrscheinlich die Tierhilfe unterstützen und auch die Flüchtlingshilfe und den Aufbau von Schulen in ärmeren Ländern unterstützen. Also viel spenden, aber auch etwas für mich zurücklegen. So egoistisch bin ich dann mal, (lacht).

In welche Länder bist du schon gereist oder in welchen anderen Ländern würdest du gerne mal leben?

Ich war in Frankreich, Spanien, Amerika, Kanada, Russland, Polen, Irland, England und ich möchte sehr gerne nochmal nach Neuseeland und gerne leben würde ich in Irland oder in Frankreich.

Wie lautet dein Lebensmotto?

„Scheiß auf den Prinz, ich nehm den Gaul“ (lacht) – nein; also eigentlich „Alles ist machbar“.

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