Aktuelle Workshops

Frühjahr 2023

Das Projekt Mapping Religionswissenschaft geht in die dritte Runde. Wir wollen eine Plattform bieten, auf der wir den thematischen Austausch in der Religionswissenschaft vertiefen, indem wir uns mit Fachvertreter:innen zu aktuellen Themen austauschen und gleichzeitig stärker mit interessierten Mittelbau- und Nachwuchswissenschaftler:innen vernetzen. Dabei soll auch die Vielfalt der Zugänge, Perspektiven und Standorte in der deutschsprachigen Religionswissenschaft sichtbarer gemacht werden. In digitalen Workshops mit Fachvertreter:innen haben Mittelbau- und Nachwuchswissenschaftler:innen die Möglichkeit, aktuelle Ansätze und Positionen aus dem Fach intensiv und niedrigschwellig zu diskutieren. Das bietet uns gleichzeitig die Gelegenheit, uns als Mittelbau- und Nachwuchswissenschaftler:innen des Faches stärker untereinander zu vernetzen. Darüber hinaus erstellen wir im Laufe des Projektes Videoclips, in denen wir die Arbeitsschwerpunkte einzelner Forscher:innen vorstellen und sichtbar machen. Interaktive Karten zu den Workshops sollen uns zudem eine Kartierung unseres Fachs ermöglichen – damit wollen wir die Dynamik der Religionswissenschaft einfangen, soweit dies irgend möglich ist… Wir hoffen, damit auch weitere Studien- und Promotionsinteressierte sowie eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen und für die Religionswissenschaft begeistern zu können.

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Workshop-Nummer: 29-03-2023

„Theorie und Empirie in der gegenwartsbezogenen Religionsforschung“

Mit Prof. Dr. Eva Spies (Bayreuth) und Jun.-Prof. Dr. Anna Neumaier (Bochum)

Der Entstehung von wissenschaftlichen Theorien haftet oft eine geradezu ‚mystische Aura‘ an. Methoden wie beispielsweise die Grounded Theory haben zwar Strategien entwickelt, um Schritt für Schritt theoretische Ideen aus empirischen Daten heraus zu entwickeln. Dennoch halten sich Vorstellungen von spontanen Geistesblitzen großer Genies, die gerade auf jüngere Forschende vermutlich eher entmutigend wirken, hartnäckig. Gleichzeitig sind in den letzten Jahren vermehrt Diskussionen um die Vergleichbarkeit und die Reichweite von Theorien aufgekommen. Welche Vorstellungen gibt es davon, wie Theorie und Empirie zusammenwirken? Was zählt alles zur Theoriearbeit und wie kann diese genau ablaufen? Vor welchen spezifischen Herausforderungen stehen wir in Bezug auf Theoriebildung, wenn wir zu Religionsthemen forschen, und wie lässt sich diesen begegnen?
Workshopleitung: Ariane Kovac (Leipzig) & Dunja Sharbat Dar (Bochum)

DatumMittwoch, 29. März 2023
Uhrzeit10:00 bis 13:00 Uhr
PlattformZoom
Workshopplätze25
AnmeldeschlussMi, 22. März 2023
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Prof. Dr. Eva Spies

Eva Spies ist Professorin für Religionswissenschaft mit Schwerpunkt Afrika an der Universität Bayreuth. Sie hat Ethnologie, Religionswissenschaft und Politikwissenschaft in Tübingen und Mainz studiert. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind religiöse Vielheit, Christentum in Afrika (insbesondere auf Madagaskar und im Sahel) sowie Zusammenhänge von Religion und internationaler Entwicklungskooperation.

Jun.-Prof. Dr. Anna Neumaier

© Michael Schwettmann

Anna Neumaier ist Juniorprofessorin für Religionswissenschaft am Centrum für Religionswissenschaftliche Studien (CERES) der Ruhr-Universität Bochum. Sie lehrt und forscht zu Transformationen religiöser Gegenwartskultur, insbesondere zu Religion und digitalen Medien sowie dem Wandel religiöser Identität durch religiöse Pluralisierung. Dafür arbeitet sie vor allem mit Methoden qualitativer Sozialforschung, darunter Interviewforschung, Digitaler Ethnografie, Grounded Theory und Diskursanalyse.

Workshop-Nummer: 21-04-2023

„Theorie und religionshistorische Forschung“

Mit Dr. Katharina Neef (Leipzig) und Prof. Dr. Robert Langer (München)

Theorien in der religionshistorischen Forschung entstehen niemals aus dem Nichts. Vielmehr verlangt dieser Prozess ein ständiges Austarieren zwischen Quellenlage und Kontext der Forschenden: Lassen sich aus historischem Material überhaupt Theorien generieren? Oder sind wir durch unseren gegenwärtigen sozialen Kontext selbst so stark geprägt, dass ein objektiver Blick in die Vergangenheit gar nicht möglich ist? Über diese Konsequenzen poststrukturalistischer Kritiken wurde in den letzten Jahren viel diskutiert. Hier stehen sich in der interdisziplinär geprägten Religionswissenschaft teils sehr unterschiedliche Fachkulturen und Wissenschaftsverständnisse gegenüber. Welche Vorstellungen gibt es von einer religionshistorisch informierten Theoriebildung?
Workshopleitung: Mareike Ritter (Münster) & Dominika Hadrysiewicz (Rostock)

DatumFreitag, 21. April 2023
Uhrzeit10:00 bis 13:00 Uhr
PlattformZoom
Workshopplätze25
AnmeldeschlussFr, 14. April 2023
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Dr. Katharina Neef

Katharina Neef studierte Religionswissenschaft, Altorientalistik und Niederlandistik an der Universität Leipzig, wo sie auch promovierte. Sie forschte und lehrte an der Sächsischen Akademie der Wissenschaften und am Zentrum für Lehrerbildung der TU Chemnitz und ist derzeit als Assistentin des Stiftungslehrstuhls „Religionswissenschaft und Religionskritik“ an der Universität Leipzig tätig. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Themenfeld Religion und Politik, etwa zum staatlichen Umgang mit neuen und/oder marginalen Religionsgemeinschaften oder zur Implementierung religionsbezogener Themen in den schulischen Unterricht. Zudem arbeitete sie zu freidenkerischen, religionskritischen Gemeinschaften des frühen 20. Jahrhunderts.

Prof. Dr. Robert Langer

Robert Langer ist Professor für für Religionswissenschaft mit dem Schwerpunkt Islam an der Universität der Bundeswehr München. Er ist Islamwissenschaftler und Ethnolgoe und studierte in Heidelberg, Damaskus, Ankara und Istanbul. Zu seinen Forschungsschwerpunkte zählen unter anderem die Religionsgeschichte und ‑ethnologie islamisch geprägter Kulturen Westasiens, des Mittelmeerraums sowie Nord- und Subsahara-Afrikas sowie empirische Religionsforschung in den Bereichen kulturelle Performanz sowie Visualität und Materialität.