Oberleutnant Otto Carius

Mit unserem Oberleutnant Otto Carius hat heute einer unserer größten deutschen Panzerhelden des Sechsjährigen Krieges Geburtstag. Sage und schreibe 150 feindliche Panzer hat er mit seinem Tigerpanzer und unserem Jagdtiger abgeschossen und dafür das Ritterkreuz mit Eichenlaub erhalten. In Zweibrücken wurde er 1922 geboren. Seine kriegerische Laufbahn begann er 1940 noch beim Fußvolk, meldete sich aber noch während der Ausbildung zur Panzerwaffe und so konnte er bereits 1941 Panzerfahren. Seinen Tigerpanzer hat er 1943 bekommen und mußte 1945 auf unseren Jagdtiger umsatteln. Das Panzerbuch „Tiger im Schlamm“ von unserem Otto Carius ist mir eine große Inspiration bei meinen Panzerdichtungen (und in der Tat bilde ich die Schlachterlebnisse meiner Schildmaiden ein wenig den Erzählungen von unserem Panzerotto nach). Ein kleiner Auszug daraus. Unser Held erlebt in Rußland seine Feuertaufe im Beutepanzer 38(t):

„Wir durchbrachen die Grenzstellungen südwestlich Kalwarya, und als wir am Abend Lach 120 Kilometer Fahrt Olita erreicht hatten, fühlten wir uns schon fast als alte Krieger. Dennoch waren wir froh, als Halt gemacht wurde; denn tagsüber auf dem Marsch waren alle Sinne doch äußerst angespannt gewesen. Die Waffen hatten wir schußbereit gehalten, jeder Mann war auf seinem Platz. Ich als Ladeschütze hatte den miserabelsten Posten erwischt. Sehen konnte ich überhaupt nichts, und auch niemals die Nase an die frische Luft stecken. In unserem Kasten war es bei der sengenden Hitze kaum auszuhalten. Jedes auftauchende Gehöft hatte neue Aufregung verursacht und mußte vorsichtig angefahren werden, aber kein einziges war besetzt. Begierig wartete ich jedesmal auf die Schilderung des Kommandanten. Ich fand es furchtbar aufregend, als er von den ersten gefallenen Russen berichtete, die er gesehen hatte. Zwischen Hoffen und Bangen erwarteten wir die erste Feindberührung. Es sollte nicht dazu kommen: Da wir nicht bei der Vorausabteilung waren, mußten wir erst mit dem Einsatz rechnen, wenn der Vormarsch stockte. So hatten wir ohne Zwischenfälle unser erstes Tagesziel erreicht, den Flugplatz von Olita. Glücklich schälten wir uns aus den völlig verstaubten Klamotten und waren froh, endlich Wasser zu finden, um uns gründlich säubern zu können. „So nach Dienstplan habe ich mir den Krieg nicht vorgestellt“, meinte unser Richtschütze, dessen Reinigungsdrang nicht zu bremsen war. „Gemütlicher Krieg hier“, prustete unser Kommandant, Unteroffizier Dehler, als er mit seinem Kopf bei seiner endlosen Waschprozedur einmal wieder aus dem Eimer herauskam. Er war im vergangenen Jahr schon in Frankreich dabei gewesen, und daran hatte ich den ganzen Tag mit Zuversicht denken müssen, als ich gespannt, aber etwas ängstlich, meinen ersten Einsatz mitfuhr. Die Waffen mußten wir buchstäblich aus dem Sand ausgraben und im Ernstfall hätte kein MG geschossen. Wir brachten alles wieder auf Hochglanz und freuten uns auf die Abendverpflegung. „Haben sie ganz schön zur Sau gemacht hier, die Kameraden von der anderen Feldpostnummer“, sagte unser Funker, der beim Waffenreinigen immer wieder zum Waldrand hinüber sah, wo die russischen Flugzeuge beim ersten Zuschlagen unserer Luftwaffe noch auf der Erde erwischt worden waren. Wir hatten unsere Klamotten ausgezogen und fühlten uns pudelwohl. Ich mußte unwillkürlich an die Albumbildchen denken, die wir vor Jahren aus Zigarettenpackungen leidenschaftlich gesammelt hatten: „Biwak im Feindesland“. Da schwirrte es plötzlich um unsere Köpfe. „Verdammte Schweinerei!“ schimpfte unser Kommandant, der neben mir im Dreck lag. Er meinte nicht den Feuerüberfall, sondern mein Ungeschick: Ich lag auf seiner Kommißbrotstulle. So unromantisch erlebten wir unsere Feuertaufe. Die Russen steckten noch im Wald um den Flugplatz, hatten sich nach dem ersten Schrecken dieses Tages wieder gefangen und begannen, auf uns zu ballern. Ehe wir recht kapiert hatten, was gespielt wurde, waren wir wieder in den Panzern. Und dann fuhren wir in unser erstes Nachtgefecht, als ob wir seit Jahr und Tag nichts anderes getan hätten. Ich wunderte mich selbst, wie ruhig wir alle wurden, als wir wußten, daß es jetzt ernst war…“

Das Panzerlied „Schwarz ist unser Panzer“ hat sich die Karo für unseren Otto Carius ausgesucht: https://www.youtube.com/watch?v=UPtJwaqk3II

„Schwarz ist unser Panzer

Froh das junge Herz

Stählern unsere Waffen

Sind aus deutschem Erz

Drum Kameraden

Hört die Parole

Und schreibt sie tief ins junge Herz hinein,

Nur immer vorwärts, Gas gegeben,

Das Leben will gewonnen sein

Und fahrn wir dann in Stellung

Geht der Kampf dann los

Rufen wir Hurra Hurra

Zum Gegenstoß

Drum Kameraden

Hört die Parole

Und schreibt sie tief ins junge Herz hinein,

Nur immer vorwärts, Gas gegeben,

Das Leben will gewonnen sein

Und ist der Kampf zu Ende

Ist der Krieg dann aus

Kehren deutsche Panzermänner

Siegreich nach Haus

Drum Kameraden

Hört die Parole

Und schreibt sie tief ins junge Herz hinein,

Nur immer vorwärts, Gas gegeben,

Das Leben will gewonnen sein“

Die Karo hat unserem Otto Carius übrigens in ihrer Panzerdichtung „Amerikanische Kostümhelden gegen deutsche Panzerkampfwagen“ einen kleinen Auftritt eingebaut, wo dieser einem ganz besonders gefährlichen amerikanischen Kostümheld gegenübertritt: https://karolinevguenderrode.wordpress.com/wp-content/uploads/2018/02/achtung-panzer-amerikanische-kostc3bcmhelden-gegen-deutsche-panzerkampfwagen.pdf

„[Um die Mittagszeit in einer Kleinstadt in der Normandie. Der Panzerotto kommt mit seinen Panzerbesatzung aus der Panzerkantine, unserem Lieblingsitaliener „Il Principe“ und wollen in die Panzerschlacht zurückkehren. Jedoch steht an ihrem Tigerpanzer ein Nudist, der sich mit blauer Farbe angemalt hat, unentwegt mit seinem Finger den Tigerpanzer pikt und dazu vor sich hin murmelt. Nach dem der Panzerotto und seine Leute die Sache eine Weile beobachtet haben, spricht der Panzerotto den wunderlichen Fremdling an…]

Otto Carius: Sie da! [Doktor Mann-Hatten wendet sich um] Ja, sie! Der Tigerpanzer kommt unmittelbar aus der Panzerreinigung und ist frisch gewachst. Also hören sie auf, die Panzerkatze mit ihren Händchen zu begrabschen, sonst setzt es etwas!

Doktor Mann-Hatten [tippt den Tigerpanzer erneut mit dem Finger an und murmelt dann etwas ratlos vor sich hin]: Ich verstehe das nicht. Normalerweise kann ich mit meinen bloßen Gedanken Atomexplosionen auslösen und ganze Planeten verwüsten, aber nun tippe ich schon seit einer geschlagenen halben Stunde diesen blöden Tigerpanzer an und er hat noch nicht einmal einen Kratzer…

Otto Carius [zu seiner Panzermannschaft]: Ein Verrückter! Ruft mal einer von euch bei der gallischen Polizei an und fragt nach, ob irgendwelche Irren ausgebrochen sind. Womöglich haben die Amis eine Klappsmühle bombardiert und deren Insassen streifen nun frei herum…

Doktor Mann-Hatten: Das hab ich gehört! Wie können sie es wagen! Wissen sie denn nicht, wer ich bin?

Otto Carius [besänftigend]: Ganz ruhig! Der Onkel Doktor kommt bestimmt bald…

Doktor Mann-Hatten: Ein Gedanke von mir und sie lösen sich in ihre Atome auf!

Otto Carius [beruhigend]: So ist es. Und wenn der Onkel Doktor kommt, dann löst er sich auch auf.

Doktor Mann-Hatten: Sie haben es so gewollt! [richtet seine Gedankenkraft auf den Panzerotto, doch nichts geschieht] Warum lösen sie sich denn nicht auf? Sonst klappt das doch auch immer.

Otto Carius [tröstlich]: Und bestimmt wird es ihm auch wieder gelingen, sobald der Onkel Doktor mit der Medizin kommt…

Doktor Mann-Hatten: Ich bin kein Verrückter, sondern ein Wesen mit gewaltigen Kräften!

Otto Carius [milde]: Sind wir daß denn nicht alle?

Doktor Mann-Hatten: Nein! Ich habe einmal ganz allein für die Vereinigten Staaten von Amerika ein Land namens Vietnam auf die Knie gezwungen, falls sie dieses kennen…

[Darauf hat allerdings der Ho nur gewartet und er springt hinter dem Tigerpanzer hervor und versetzt dem Doktor Mann-Hatten einen ordentlichen Fußtritt.]

Ho: Pah! [Er packt den am Boden liegenden Doktor Mann-Hatten und brüllt ihn an] Ihr dummen Amis könnt es nicht lassen! Ihr habt den Krieg verloren, verloren und nochmals verloren!

Otto Carius [verwundert]: Ein gelber Kampfzwerg! Ein Japaner scheint er mir ja nicht zu sein. Ist er denn ein Chinese der Herr gelber Kampfzwerg? Womöglich gar der berühmte Bruce Lee, dessen Todeskrallentechnik ja unsere Karoline als Muster zur Entwicklung ihrer gefürchteten Panzerkampfsporttechnik gedient haben soll…

[Während unser Panzerotto diese Überlegungen anstellt, nimmt der Ho den Doktor Mann-Hatten in den Schwitzkasten und gibt diesem immer mal wieder die ein oder andere Kopfnuss.]

Ho [heftig]: Sehe ich vielleicht aus wie ein Chinese?

Otto Carius [ein wenig grüblerisch]: Da er gelbe Haut und Schlitzaugen hat, würde ich glatt ja sagen. Er könnte aber auch ein Koreaner, Mongole, Malaie oder Philippiner sein…

Ho [verbittert]: Ebenso gut könnte ich euch Deutsche Engländer nennen! …“

Oberstleutnant Oskar-Heinrich Bär

Mehr noch als unsere deutschen Panzerasse haben im Sechsjährigen Krieg unsere deutschen Fliegerasse zugeschlagen. So auch unser Oberstleutnant Oskar-Heinrich Bär, der auf seinen 1000 Feindflügen 221 feindliche Flieger abgeschossen hat. Zur Welt kam unser großer Fliegerheld 1913 in Sommerfeld im Sachsenland. Er entstammte einer Bauernfamilie und verschrieb sich 1933 dem Waffenhandwerk. Im Jahre 1935 ging er zu unserer deutschen Luftwaffe. Seine ersten Luftkämpfe bestritt er über Gallien. Weitere sollten über England, Rußland, Nordafrika, Italien und zuletzt unserem alten deutschen Reich folgen. Bestritten hat unser Bär seine Luftkämpfe mit unserer Me 109, Fw 190 und Me 262. Mit so berühmten Jagdgeschwadern wie Einundfünfzigsten, dem Siebenundsiebzigsten oder dem Ersten sowie mit unserem legendären Jagdverband XLIV war unser Bär unterwegs. Unter seinen zahlreichen Auszeichnungen befanden sich das Ritterkreuz mit Eichenlaub und Schwertern, das Deutsche Kreuz in Gold, der Luftwaffenpokal und das Eiserne Kreuz der beiden Klassen. Das Panzerfliegerlied „Flieger sind Sieger“ hat sich die Karo für unseren Bär ausgesucht: https://www.youtube.com/watch?v=t0tmI6fS0WM

„Wir jagen durch die Lüfte

Wie Wotans wildes Heer,

Wir schau’n in Wolkenklüfte

Und brausen über’s Meer.

Hoch tragen uns die Schwingen

Wohl über Berg und Tal,

Wenn die Propeller singen

Im ersten Morgenstrahl.

Flieger sind Sieger,

sind allezeit bereit,

Flieger sind Sieger

für Deutschlands Herrlichkeit.

Uns kümmert kein Gewitter,

Uns schert nicht Tag und Nacht,

Wir sind des Reiches Ritter

Und halten treue Wacht.

Es singen die Propeller

Ein stolzes, starkes Lied,

Sie singen hell und heller

Vom Sieg, der mit uns zieht.

Flieger sind Sieger,

sind allezeit bereit,

Flieger sind Sieger

für Deutschlands Herrlichkeit.

Und starten unsere Ketten

Zum Flug nach Engeland,

Kein Wunder soll es retten,

Frisch dran mit Herz und Hand.

Nach England woll’n wir fliegen,

Glück ab, mein Kamerad,

Bis sie am Boden liegen

Und Deutschland Frieden hat.

Flieger sind Sieger,

sind allezeit bereit,

Flieger sind Sieger

für Deutschlands Herrlichkeit.“

Mit dem ein oder anderen Gastauftritt unseres Fliegerhelden in meinen Panzerdichtungen darf übrigens durchaus gerechnet werden… Bis es soweit ist liest euch die Karo aus dem epischen Panzerfliegerbuch „Oberstleutnant Heinz Bär. Als Jagdflieger an allen Fronten“ von unserem Panzergeschichtsschreiber Franz Kurowski vom Beginn der Luftschlacht um England vor:

„Während der Siegesfeiern in Paris befand sich Oberst Osterkamp bereits in le Touquet an der Küste, um mit der Nachrichtentruppe des Geschwaders unter Hauptmann Hülsen und Oberleutnant Bredt die notwendigen Verbindungsstränge zu ziehen. In Wissant auf Cap Gris Nez wurde ein Ausweichgefechtsstand eingerichtet. Er hatte direkte Anbindung an die Radarschirme an der Küste. Aus diesem Grund zog Osterkamp mit seinem Stab dort unter. Nach Eintreffen der Gruppen und Staffeln ließ Theo Osterkamp alle Kapitäne und Kommandeure zur Besprechung rufen. „Unser Geschwader steht vorläufig allein hier an der Küste“, berichtete er. Dann umriss er schonungslos die Schwierigkeiten der Lage: „Unser Gegner ist der englische Jagdflieger, ein bekannt guter Kämpfer. Sie sollten deshalb unsichere Chancen auslassen und sich auf die wirklich guten Angriffsgelegenheiten beschränken, den Vorteil blitzschnell ausnutzen und sich ebenso schnell wieder absetzen. Alle Männer sind zusammenzuhalten. Unter Verzicht auf Einzelerfolge der besonders Befähigten muss die Staffel, die ganze Gruppe an die Ziele herangebracht werden. Und nun, meine Herren Waidmannsheil für unseren Kampf gegen die Lords!“ Am nächsten Tag stand zum ersten Male in der Geschichte des Zweiten Weltkrieges ein ganzes Jagdgeschwader – das Jagdgeschwader LI – über England. In 5500 Metern Höhe waren sie bis zur Themsemündung vorgestoßen. Durch die Kopfhörer hörten sie immer wieder von den britischen Bodenstellungen: „Achtung, bandits! Ausweichen – Nicht angreifen!“ Damit verpuffte der Geschwaderangriff. Nur einige Maschinen kamen zum Luftduell im Raume südlich von London. Dennoch hatte das Jagdgeschwader LI inzwischen über 150 Abschüsse erzielt. Darin waren allerdings auch die über Frankreich abgeschossenen und am Boden vernichteten Flugzeuge enthalten. Als dann Reichsmarschall Göring bei seiner Besprechung in S’Gravenhage beim Militärbefehlshaber Holland, General Christiansen, eintraf, waren alle erstaunt, denn der „Dicke“ hatte sich in eine neue weiße Galauniform „geworfen“. Göring berichtete, dass der Führer ihn beauftragt habe, „mit meiner Luftwaffe England zu zerschlagen.“ Als er dann erfuhr, dass die Einsatzstärken der Luftflotten II, unter General Kesselring und III unter General Sperrle, insgesamt nicht mehr als 700 Kampfflugzeuge einsetzen könne, war er entgeistert. Er murmelte erschüttert: „Ist das meine Luftwaffe?“ Der Kampf über England und über dem Kanal entwickelte sich zu einem verlustreichen Ringen für das Jagdgeschwader LI. Auf sechs Abschusserfolge kamen fünf eigene Maschinenverluste. Einige Tage darauf erzielte das Geschwader allerdings 14 Abschüsse bei nur einem eigenen Verlust. Nachdem das Geschwader 175 Abschüsse erzielt und nur 29 eigene Maschinen verloren hatte, schien die Gefahr des Ausblutens gebannt. Kesselring kam an den Kanal nach Wissant und teilte „Onkel Theo“ mit, dass Hitler ihn wegen Tapferkeit vor dem Feind vorzeitig zum Generalmajor ernannt habe. Drei Tage danach aber schlug der Blitz ein. Ein Fernschreiben vom Personalamt in Berlin: „Hauptmann Mölders übernimmt mit sofortiger Wirkung das Jagdgeschwader LI. Generalmajor Osterkamp hält sich zur besonderen Verfügung der Luftflotte II.“ Mölders war Theo Osterkamp gut bekannt. Osterkamp hatte diesen jungen Soldaten als besten Flieger von Werl zur Legion Condor gemeldet und Mölders hatte gehalten, was sich Osterkamp von ihm versprochen hatte. Er war bereits in Spanien erfolgreich und trug als einer der Ersten der Luftwaffe das Ritterkreuz. Gemeinsam mit Mölders trat Generalmajor Osterkamp vor das Geschwader, um sich zu verabschieden. Osterkamps Worte waren so etwas wie ein Vermächtnis, das er allen Fliegern, vor allem aber dem Jagdgeschwader LI mit auf den Weg gab: „:Wenn vielleicht einmal die Zeit kommt, da ihr einem übermächtigen Gegner gegenübersteht und ihr fast verzweifeln wollt, vor der unlösbaren Aufgabe, dann denkt daran, daß das Schicksal auch das Schönste gegeben hat, was es einem freien Mann geben kann: Das zu sein, was ihr alle von beute an, mir voraus haben werdet. Daß ihr weiterhin dort steht, wo ich mit euch gestanden habe. Der Sonne am nächsten als Jagdflieger.“ In einer langen persönlichen Aussprache mit Mölders versuchte Osterkamp dem Jüngeren, der nun seine Stelle eingenommen hatte, sein

Sämund der Weise und die ältere Edda

„Mit den alten Göttern ging es ja lange schon zu Ende: – und wahrlich, ein gutes fröhliches Götter-Ende hatten sie! Sie „dämmerten“ sich nicht zu Tode – das lügt man wohl! Vielmehr: sie haben sich selber einmal zu Tode – gelacht! Das geschah, als das gottloseste Wort von einem Gotte selber ausging – das Wort: „Es ist ein Gott! Du sollst keinen andern Gott haben neben mir!“ – ein alter Grimm-Bart von Gott, ein eifersüchtiger, vergaß sich also: – Und alle Götter lachten damals und wackelten auf ihren Stühlen und riefen: „Ist das nicht eben Göttlichkeit, daß es Götter, aber keinen Gott gibt?“ Wer Ohren hat, der höre.“ (Friedrich Nietzsche)

Da könnte unser großer deutscher Denker den heutigen Übelständen auf den Grund gekommen sein. Denn die Götter sind bekanntlich unsterblich – wie uns die altgriechischen Dichter unentwegt wissen lassen. Folglich können sie sich also gar nicht zu Tode lachen, scheinen aber durch ihr Gelächter außer Gefecht gesetzt worden zu sein. Weshalb es auf Erden gegenwärtig auch drunter und drüber geht und der (((Feind))) und seine trojanischen Pferde – Christentum und Mohammedanismus – ungestraft ihren verwerflichen Eingottglauben predigen können, ohne vom Hammer unseres Donnergottes Thor zerschmettert zu werden… Wir Panzertiere können zwar mit unserer heutigen Panzergedenkfeier, anläßlich des Heimganges von unserem isländischen Barden und Gelehrten Sämund des Weisen, nicht das Gelächter der Götter beenden, wohl aber diese unserem Volk wieder ins Bewußtsein rufen. Denn die Rückkehr zum Artglauben tut wahrlich Not. War das nicht glaubt, der höre sich einmal das sogenannte Wort zum Sonntag an. Heimgegangen ist Sämund der Weise im Jahre 1133 und geboren wurde er um das Jahr 1055. Seine Brötchen verdiente er als Kleriker und hat in seiner Jugend in Rom, Paris und Köln die Wissenschaften studiert. Geheiratet hat er eine Gudrun, mit der er zumindest einen Sohn hatte. Zugeschrieben wird ihm die Ältere Edda und in dieser erscheinen uns unsere alten Götter – Asen und Wanen genannt – in menschlicher Gestalt und gleichen den Olympiern bei den alten Griechen wie ein Ei dem anderen. Über sie herrscht der Allvater Wodan (Odin), an dessen Seite die Himmelskönigin Frigg thront. Für den Krieg ist Tyr zuständig, während sich Freyja um die Liebe kümmert. Ewige Jugend spenden den Göttern die Äpfel der Idun und wer den Strohtod stirbt, der muß ins Reich der Totengöttin Hel einkehren. Während die Walküren die tapferen Krieger vom Schlachtfeld nach Walhall tragen, wo sie bis zur Götterdämmerung tafeln. Und der listige Loki stiftet beständig Unfrieden unter den Göttern… Vorstellen tut euch die Karo unseren Dichtergott Bragi, den man ein wenig mit dem Apoll bei den Griechen und Römern vergleichen kann. Verheiratet ist er mit der Jugendgöttin Idun und pflegt die gefallenen Krieger in Walhall zu begrüßen. Zu hören gibt es zu Ehren Sämunds des Weisen und unserer alten Götter Richard Wagners „Siegfried“ (natürlich vom Furtwängler, damit die Jungfer Dosenschreck nicht wieder ausrastet und irgendwelche Dinge durch die Gegend wirft): https://www.youtube.com/watch?v=uYQrVahKYVY Vorlesen tut euch die Karo aus der Älteren Edda „Vegtamskvidha – Das Wegtamslied“: http://www.zeno.org/Literatur/M/Anonym/Liederb%C3%BCcher/%C3%84ltere+Edda?hl=edda

„Die Asen eilten all zur Versammlung

Und die Asinnen all zum Gespräch:

Darüber berieten die himmlischen Richter,

Warum den Baldur böse Träume schreckten?

Ihm schien der schwere Schlaf ein Kerker,

Verschwunden des süßen Schlummers Labe.

Da fragten die Fürsten vorschaunde Wesen,

Ob ihnen das wohl Unheil bedeute?

Die Gefragten sprachen: „Dem Tode verfallen ist

Ullers Freund, so einzig lieblich.“

Darob erschraken Swafnir und Frigg,

Und alle die Fürsten sie faßten den Schluß:

„Wir wollen besenden die Wesen alle,

Frieden erbitten, daß sie Baldurn nicht schaden.“

Alles schwur Eide, ihn zu verschonen;

Frigg nahm die festen Schwur in Empfang.

Allvater achtete das ungenügend,

Verschwunden schienen ihm die Schutzgeister all.

Die Asen berief er Rat zu heischen;

Am Mahlstein gesprochen ward mancherlei.)

Auf stand Odin, der Allerschaffer,

Und schwang den Sattel auf Sleipnirs Rücken.

Nach Nifelheim hernieder ritt er;

Da kam aus Hels Haus ein Hund ihm entgegen,

Blutbefleckt vorn an der Brust,

Kiefer und Rachen klaffend zum Biß,

So ging er entgegen mit gähnendem Schlund

Dem Vater der Lieder und bellte laut.

Fort ritt Odin, die Erde dröhnte,

Zu dem hohen Hause kam er der Hel.

Da ritt Odin ans östliche Tor,

Wo er der Wala wußte den Hügel.

Das Wecklied begann er der Weisen zu singen,

Nach Norden schauend schlug er mit dem Stabe,

Sprach die Beschwörung Bescheid erheischend

Bis gezwungen sie aufstand Unheil verkündend.

Wala.

Welcher der Männer, mir unbewuster,

Schafft die Beschwerde mir solchen Gangs?

Schnee beschneite mich, Regen beschlug mich,

Tau beträufte mich, tot war ich lange.

Odin.

Ich heiße Wegtam, bin Waltams Sohn,

Wie ich von der Oberwelt sprich von der Unterwelt.

Wem sind die Bänke mit Baugen (Ringen) bestreut,

Die glänzenden Betten mit Gold bedeckt?

Wala.

Hier steht dem Baldur der Becher eingeschenkt,

Der schimmernde Trank, vom Schild bedeckt.

Die Asen alle sind ohne Hoffnung.

Genötigt sprach ich, nun will ich schweigen.

Wegtam.

Schweig nicht, Wala, ich will dich fragen

Bis Alles ich weiß. Noch wüst ich gerne:

Welcher der Männer ermordet Baldurn,

Wird Odins Erben das Ende fügen?

Wala.

Hierher bringt Hödr den hochberühmten,

Er wird der Mörder werden Baldurs,

Wird Odins Erben das Ende fügen.

Genötigt sprach ich, nun will ich schweigen.

Wegtam.

Schweig nicht, Wala, ich will dich fragen

Bis Alles ich weiß. Noch wüst ich gerne:

Wer wird uns Rache gewinnen an Hödur,

Und zum Bühle bringen Baldurs Mörder?

Wala.

Rindur im Westen gewinnt den Sohn,

Der einnächtig, Odins Erbe, zum Kampf geht.

Er wäscht die Hand nicht, das Haar nicht kämmt er

Bis er zum Bühle brachte Baldurs Mörder.

Genötigt sprach ich, nun will ich schweigen.

Wegtam.

Schweig nicht, Wala, ich will dich fragen

Bis Alles ich weiß. Noch wüst ich gerne:

Wie heißt das Weib, die nicht weinen will

Und himmelan werfen des Hauptes Schleier?

Sage das Eine noch, nicht eher schläfst du.

Wala.

Du bist nicht Wegtam, wie erst ich wähnte,

Odin bist du der Allerschaffer.

Odhin.

Du bist keine Wala, kein wißendes Weib,

Vielmehr bist du dreier Thursen Mutter.

Wala.

Heim reit nun, Odin, und rühme dich:

Kein Mann kommt mehr mich zu besuchen

Bis los und ledig Loki der Bande wird

Und der Götter Dämmerung verderbend einbricht.“

Die Schlacht bei Aspern

„Schlachtfeld, wo der Todesengel würgte,

Wo der Deutsche seine Kraft verbürgte,

Heil’ger Boden, dich grüßt mein Gesang!

Frankreichs stolze Adler sahst du zittern,

Sahst des Wüt’richs Eisenkraft zersplittern,

Die sich frech die halbe Welt bezwang.

Euch, ihr Manen der gefall’nen Helden,

Deren Blick im Siegesdonner brach,

Ruf‘ ich in den Frühling eurer Welten

Meines Herzens ganzen Jubel nach.

Daß ich damals nicht bei euch gestanden!

Daß, wo Brüder Sieg und Freiheit fanden,

Ich, trotz Kraft und Jugend, doch gefehlt!

Glückliche, die ihr den Tag erfochten,

Ew’ge Lorbeern habt ihr euch geflochten,

Zum Triumph des Vaterlands erwählt.

Schwarz und traurig wie auf Grabestrümmern

Wälzt auf Deutschland sich des Schicksals Macht;

Doch begeisternd wie mit Sternesschimmern

Bricht der eine Tag durch unsre Nacht.

Sonnenhauch in düstern Nebeljahren,

Deine Strahlen laß uns treu bewahren

Als Vermächtnis einer stolzen Zeit!

Überall im großen Vaterlande,

Von der Ostsee bis zum Donaustrande,

Macht dein Name alle Herzen weit.

Aspern klingt’s, und Karl klingt’s siegestrunken,

Wo nur deutsch die Lippe lallen kann.

Nein, Germanien ist nicht gesunken,

Hat noch einen Tag und einen Mann.

Und solange deutsche Ströme sausen,

Und solange deutsche Lieder brausen,

Gelten diese Namen ihren Klang.

Was die Tage auch zerschmettert haben,

Karl und Aspern ist ins Herz gegraben,

Karl und Aspern donnert im Gesang.

Mag der Staub gefall’ner Helden modern,

Die dem großen Tode sich geweiht:

Ihres Ruhmes Flammenzüge lodern

In dem Tempel der Unsterblichkeit.

Aber nicht, wie sie die Nachwelt richte,

Nicht die ew’ge Stimme der Geschichte

Reißt der Mitwelt große Schuld entzwei.

Ihre Todesweihe lebt im Liede;

Doch umsonst such‘ ich die Pyramide,

Die der Denkstein ihrer Größe sei.

Auf dem Walplatz heiligten die Ahnen

Ihrer Eichen stolze Riesenpracht,

Und die Irmensäule der Germanen

Sprach von der geschlag’nen Römerschlacht.

In dem blut’gen Tal der Thermopylen,

Wo der Griechen freie Scharen fielen,

Grub’s in Marmor ihrer Brüder Dank:

„Wandrer, sag’s den kinderlosen Eltern,

Daß fürs Vaterland auf diesen Feldern

Spartas kühne Heldenjugend sank!“

Und Jahrtausende sind Staub geworden,

Jenes Marmors heil’ge Säule brach,

Doch in triumphierenden Akkorden

Riefen’s die Jahrhunderte sich nach

Und erzählten trotz dem Sturmgetöse

Ihrer Zeit von der Heroengröße

Der Gefall’nen und von Spartas Dank.

Groß war Griechenland durch seine Helden,

Aber größer noch durch sein Vergelten,

Wenn der Bürger für die Freiheit sank.

Jenseits lohnt ein Gott mit ew’gen Strahlen,

Doch das Leben will auch seinen Glanz.

Nur mit Ird’schem kann die Erde zahlen,

Und der Ölzweig windet sich zum Kranz.

Drum soll es die Nachwelt laut erfahren,

Wie auch deutsche Bürger dankbar waren,

Wie wir der Gefall’nen Tat erkannt.

Daß ihr Tod uns Lebende ermutet,

Daß sie für Unwürd’ge nicht geblutet –

Das beweise, deutsches Vaterland!

Deine Sänger laß in Liedern stürmen,

Und zum Steine füge kühn den Stein,

Und die Pyramide laß sich türmen,

Der gefall’nen Brüder wert zu sein!

Nur glaub‘ nie, du schmücktest ihre Krone,

Wenn du deine goldnen Pantheone

Über ihre Grabeshügel wölbst!

Stolzes Volk! – denkst du mit Marmorhaufen

Deines Dankes Schuldbrief abzukaufen?

Deine Kuppeln ehren nur dich selbst.

Nur das Ew’ge kann das Ew’ge schmücken,

Erdenglanz welkt zur Vergessenheit.

Was die Zeiten brechen und erdrücken,

Ist gemein für die Unsterblichkeit.

Aber, Deutschland, um dich selbst zu ehren,

Nicht den eignen Tempel zu zerstören,

Den die angeerbte Kraft gebaut,

Zeig‘ dich wert der großen Todesweihe,

Dich, Germania, in alter Treue,

Männerstolze, kühne Heldenbraut!

Friedlich Volk, brich aus den kalten Schranken,

Warm und frei, wie dich die Vorwelt kennt!

Auf den Feldern, wo die Adler sanken,

Türme deines Ruhmes Monument!

Sieh umher bei fremden Nationen,

Wie sie dort ein mutig Werk belohnen,

Wie der Marmor in den Tempeln glänzt!

Jeder Sieg aus dunkler Wissenssphäre

Drängt sich in das Pantheon der Ehre,

Und der kühne Künstler steht bekränzt.

Aber gibt es einen Preis im Leben,

Wo hinan nicht dieser Kampf gereicht?

Gut und Blut für Volk und Freiheit geben –

Nenn‘ die Tat, die sich der Tat vergleicht!

Drum, mein Volk, magst du den Aufruf hören!

Östreich! deine Toten sollst du ehren!

Wer zum deutschen Stamme sich bekennt,

Reiche stolz und freudig seine Gabe,

Und so baue sich auf ihrem Grabe

Ihrer Heldengröße Monument,

Daß es die Jahrhunderte sich sagen,

Wenn die Mitwelt in den Strudel sank:

„Diese Schlacht hat deutsches Volk geschlagen,

Dieser Stein ist deutschen Volkes Dank!“

So besingt unser großer deutscher Dichter und Held Theodor Körner die berühmte Schlacht bei Aspern und in der Tat ist diese ein großer Lichtblick in der finsteren Zeit der Napoleonkriege. Denn hier wurde 1809 zum ersten Mal der Napoleon selbst in einer Feldschlacht geschlagen. Mit 98,000 Mann und 290 Geschützen gegen 80,000 Gallier und Hilfstruppen mit 150 bis 400 Geschützen befanden wir Deutschen uns bei Aspern zudem nicht sonderlich in der Übermacht. Die Schlacht von Aspern ist also ungleich höher zu werten als die Schlachten von Leipzig, Belle-Alliance oder Laon. Erfochten hat diesen Schlachtensieg unser Erzherzog Karl von Österreich. In der zweitägigen Schlacht verlor der Napoleon rund 44,000 Mann an Toten, Verwundeten und Gefangenen. Unsere Verluste beliefen sich auf 23,000 Verwundete und Gefallene. Genutzt hat uns der Sieg leider nichts. Denn der Feldzug des Jahres 1809 endete unglücklich. Schills Erhebung in Norddeutschland mißlang und Andreas Hofers Aufstand in Tirol wurde erstickt. Aber das Bewußtsein, daß der Napoleon besiegt werden kann, blieb… Wem die Dichtung von unserem Theodor Körner nicht genügt, dem sei die geschichtliche Wahrheit von unserem Ritter Maximilian von Hoen („Aspern“) ans Herz gelegt – die Karo liest euch vom ersten Sturm unserer Österreicher auf Aspern vor: https://archive.org/details/aspern00hoen

„Nun trat, etwa um drei Uhr nachmittags, eine kurze Gefechtspause ein. Die Artillerie der Division Molitor (12 Geschütze) und vier Geschütze der bei Legrand eingeteilten badischen Fußbatterie fuhren in zwei Gruppen rechts und links rückwärts von Kirche und Friedhof auf, das 37. und 67. Regiment setzten sich in diesem vorspringenden Stützpunkt, am Westrand des Ortes und längs des südwärts ziehenden Grabens fest; das mittlerweile nachgezogene 2. Regiment (zwei Bataillone) besetzte die Nordlisiere, ein Bataillon Nummer 16 stellte sich als Reserve beim Südosteingang auf, die anderen zwei waren in der Gemeindeau vorgegangen und hatten die österreichischen Plänkler alsbald aus derselben zurückgedrängt. Napoleon kam zu dieser Zeit zur Kirche und schickte Berthier auf den Turm. Dieser entwarf ein flüchtiges Croquis des Anmarsches der gegnerischen Kolonnen, deren Stärke er mit geübtem Blick auf 90,000 Mann schätzte. Aus dieser Skizze ging hervor, daß auch das Zentrum und der rechte Flügel der französischen Stellung bedroht war. Daher wurden alle noch verfügbaren Geschütze mit Ausnahme der bei Eßling benötigten zwölf der Division Boudet dem Zentrum überwiesen. Sie nahmen an dem von Aspern nach Eßling ziehenden Ravin Stellung, zwölf französische und vier badische Legrands nächst Aspern, die zwölf Kavalleriegeschütze von Espagne und Sankt Sulpice in der Mitte. Unverweilt begannen die Franzosen mit der früher versäumten Herrichtung des Ortes zur Verteidigung. Ihre große Geschicklichkeit kam ihnen sehr zu statten. In die Mauern wurden Schießscharten gebrochen, Auftritte für Schützen improvisiert, günstige Abschnitte im Innern geschaffen und für leichte Verbindung gesorgt. Sie ließen sich in ihrer Tätigkeit auch nicht durch das Artilleriefeuer stören, welches nunmehr mit steigender Heftigkeit gegen den Ort gerichtet wurde. So fanden die Österreicher, statt eines einfachen Dorfes, eine Festung, die sie stürmen mußten, ohne Bresche gelegt zu haben. Feldmarschalleutnant Hiller, etwa um halb drei Uhr nachmittags mit der Haupttruppe der I. Kolonne am Wege Stadlau – Hirschstetten eingetroffen, ordnete den Aufmarsch in zwei Treffen hinter dem Hirschstettener Graben an. Zur Deckung desselben rückte die Kavallerie links von Hirschstetten vor, das vorübergehend vom Tetebataillon Klebeck Nummer 14 besetzt wurde. Die Batterien fuhren nach und nach vor der Front am Graben auf und eröffneten das Feuer. Der Aufmarsch war ungefähr bis halb vier Uhr durchgeführt. Mittlerweile war gegen halb drei Uhr nachmittags die Vorhut der II. Kolonne bei Hirschstetten eingetroffen. Deren Kommandant, Feldmarschalleutnant Fresnel, beauftragte, als er zu seiner Überraschung den Ort vom Feinde frei fand, den Generalmajor Wintzigerode, mit der Infanterie gegen Aspern vorzugehen, während er die Kavalleriebrigade Vecsey in der Direktion gegen Eßling vorführte und später, etwa am Wege Westeingang von Aspern – Breitenlee, gegenüber der an Aspern gelehnten Brigade Marulaz halt machen ließ. Generalmajor Wintzigerode ließ die beiden Bataillone Anton Mittrowsky Nummer X geradeaus vorrücken, das II. Jägerbataillon wurde zum rechts umfassenden Angriff bestimmt und verschob sich längs des Hirschstettener Grabens, kam also in den Angriffsraum der I. Kolonne, wie sich nun überhaupt aus dem Umstand, daß man den Gegner nicht in der Front Stadlau – Hirschstetten sondern bei Aspern traf, eine Anhäufung der Truppen der I., II. und der gleichfalls dahin dirigierten III. Kolonne ergab. Der Übelstand wurde dadurch erhöht, daß Feldmarschalleutnant Hiller dem Räume zwischen Aspern und der Donau, für den Gegner die gefährlichste Angriffsrichtung, geringe Beachtung schenkte. Allerdings lud hier das schwer passierbare Terrain wenig zur Verwendung größerer Truppenmassen ein, gar beim geringen Geschick der Linieninfanterie, in aufgelöster Ordnung zu fechten. Das Anrücken der Brigade Wintzigerode brachte das Gefecht in lebhafteren Gang. Das II. Jägerbataillon warf den linken Flügel der Brigade Viviez vom Graben zurück, drang in die dahinter liegenden Gebüsche ein und erstürmte das mitten darin liegende hölzerne Haus, wobei Generalmajor Wintzigerode erheblich verwundet wurde. Doch aus der Gemeindeau in der Front und Flanke heftig beschossen, kam hier der Angriff zum Stehen. Noch schlechter erging es der Frontgruppe. Durch die Ruhe des Feinde getäuscht, rückten die beiden Bataillone Anton Mittrowsky wohlgemut gegen den Eingang bei der Kirche vor, ein beigegebener Zug Klenau-Chevaulegers Nummer V an der Tete. Erst auf wirksamster Distanz eröffneten die Verteidiger das Feuer, in das Rollen der Infanteriesalven mischte sich der Donner der Geschütze, die den Angreifern einen Kartätschenhagel entgegensandten. Das Regiment flutete zurück, zahlreiche Verwundete und Tote am Platz lassend. Den tödlich verwundeten Leutnant Freiherrn von Marwitz der Chevaulegers nahm der unerschrockene Korporal Krakler, der rings einschlagenden Geschoße ungeachtet, auf sein Pferd und rettete ihn vor Gefangennahme. Dieser Mißerfolg war indessen nur das Vorspiel des eigentlichen Angriffes. Hillers Geschütze grollten mit stets vermehrter Heftigkeit gegen die Westfront, Artillerieleutnant Lenk führte eine Batterie am rechten Flügel auf wirksamere Schußdistanz vor, bald folgte eine zweite. Wintzigerodes Brigadebatterie eröffnete aus der Richtung von Hirschstetten das Feuer, Generalmajor Vecsey ließ die Kavalleriebatterie von Klenau-Chevaulegers in der Flanke auffahren…“

Richard Wagner

Richard Wagner, unser aller Lieblingskomponist aus dem Sachsenland, hat am heutigen Tag Geburtstag und das muß wahrhaft gefeiert werden. Wie immer bei den Geburtstagsfeiern für unsere alten Meister muß man sich ein Musikstück von diesen aussuchen. Ich suche mir Wagners Götterdämmerung aus dessen Ring des Nibelungen aus, weil mit der Scheinflüchtlingsschwemme der Puffmutter Ferkel das Ende im deutschen Rumpfstaat wahrhaft naht und es ein schönes, heldenhaftes und blutiges Ende werden soll. Ganz so wie bei den alten Nibelungen. Weshalb sich die Karo auch Wagners Götterdämmerung zur Feier des Tages aussucht: https://www.youtube.com/watch?v=nDqEF6b4lv8 Zur Welt kam unser Wagner 1813 in Leipzig und nahm dort 1831 das Studium der Musik auf und führte anschließend ein tondichterisches Wanderleben, das ihn bis nach Paris führte. 1842 wurde er Kapellmeister an der Dresdner Oper. Da er jedoch in die Wirren der Jahre 1848/49 geriet, mußte er erneut auf die Wanderschaft gehen, bis er in Ludwig II. von Bayern einen Förderer fand und in Bayreuth sein Festspielhaus gründen konnte. Seit 1876 werden dort die Werke Wagners aufgeführt. Wagners Werk umfaßt 110 Tondichtungen, darunter die Opern Der Ring des Nibelungen, Der fliegende Holländer, Tristan und Isolde oder die Meistersinger von Nürnberg. Unser Richard Wagner hat übrigens nicht nur tongedichtet, sondern auch manche kluge Schrift verfaßt. Von diesen sucht sich die Karo „Oper und Drama“ aus und gibt das Vorwort zum Besten: https://archive.org/details/operunddrama00wagngoog

„Ein Freund teilte mir mit, daß ich mit dem bisherigen Ausspruche meiner Ansichten über die Kunst bei vielen weniger dadurch Ärgernis erregt hätte, daß ich den Grund der Unfruchtbarkeit unseres jetzigen Kunstschaffens aufzudecken mich bemühte, als dadurch, daß ich die Bedingungen künftiger Fruchtbarkeit desselben zu bezeichnen strebte. Nichts kann unsere Zustände treffender charakterisieren als diese gemachte Wahrnehmung. Wir fühlen alle, daß wir nicht das Rechte tun, und stellen dies somit auch nicht in Abrede, wenn es uns deutlich gesagt wird; nur wenn uns gezeigt wird, wie wir das Rechte tun könnten und daß dieses Rechte keineswegs etwas Menschenunmögliches, sondern ein sehr wohl Mögliches, und in Zukunft sogar Notwendiges sei, fühlen wir uns verletzt, weil uns dann, müßten wir jene Möglichkeit einräumen, der entschuldigende Grund für das Beharren in unfruchtbaren Zuständen benommen wäre; denn uns ist wohl so viel Ehrgefühl anerzogen, nicht träge und feig erscheinen zu wollen, wohl aber mangelt es uns an dem natürlichen Stachel der Ehre zu Tätigkeit und Mut. – Auch dies Ärgernis werde ich durch die vorliegende Schrift wieder hervorrufen müssen, und zwar um so mehr, als ich mich bemühe, in ihr nicht nur allgemeinhin – wie es in meinem „Kunstwerke der Zukunft“ geschah –, sondern mit genauem Eingehen auf das Besondere die Möglichkeit und Notwendigkeit eines gedeihlicheren Kunstschaffens im Gebiete der Dichtkunst und Musik nachzuweisen. Fast muß ich aber fürchten, daß ein anderes Ärgernis diesmal überwiegen werde, und zwar das, was ich in der Darlegung der Unwürdigkeit unserer modernen Opernzustände gebe. Viele, die es selbst gut mit mir meinen, werden es nicht begreifen können, wie ich es vor mir selbst vermochte, eine berühmte Persönlichkeit unserer heutigen Opernkomponistenwelt auf das schonungsloseste anzugreifen, und dies in der Stellung als Opernkomponist, in der ich selbst mich befinde und den Vorwurf des unbezähmtesten Neides leicht auf mich ziehen müßte. Ich leugne nicht, daß ich lange mit mir gekämpft habe, ehe ich mich zu dem, was ich tat, und wie ich es tat, entschloß. Ich habe alles, was in diesem Angriffe enthalten war, jede Wendung des zu Sagenden, jeden Ausdruck, nach der Abfassung ruhig überlesen und genau erwogen, ob ich es so der Öffentlichkeit übergeben sollte – bis ich mich endlich davon überzeugte, daß ich – bei meiner haarscharf bestimmten Ansicht von der wichtigen Sache, um die es sich handelt – nur feig und unwürdig selbstbesorgt sein würde, wenn ich mich über jene glänzendste Erscheinung der modernen Opernkompositionswelt nicht gerade so ausspräche, als ich es tat. Was ich von ihr sage, darüber ist unter den meisten ehrlichen Künstlern längst kein Zweifel mehr: nicht aber der versteckte Groll, sondern eine offen erklärte und bestimmt motivierte Feindschaft ist fruchtbar; denn sie bringt die nötige Erschütterung hervor, die die Elemente reinigt, das Lautere vom Unlauteren sondert, und sichtet, was zu sichten ist. Nicht aber diese Feindschaft bloß um ihrer selbst willen zu erheben war meine Absicht, sondern ich mußte sie erheben, da ich nach meinen bisher nur allgemeinhin ausgesprochenen Ansichten jetzt noch die Notwendigkeit fühlte, mich genau und bestimmt im Besonderen kundzugeben; denn es liegt mir daran, nicht nur anzuregen, sondern mich auch vollkommen verständlich zu machen. Um mich verständlich zu machen, mußte ich auf die bezeichnendsten Erscheinungen unserer Kunst mit dem Finger hinweisen; diesen Finger konnte ich aber nicht wieder einziehen und mit der geballten Faust in die Tasche stecken, sobald diejenige Erscheinung sich zeigte, an der sich uns ein notwendig zu lösender Irrtum in der Kunst am ersichtlichsten darstellt, und die, je glänzender sie sich zeigt, desto mehr das befangene Auge blendet, das vollkommen klar sehen muß, wenn es nicht vollständig erblinden soll. Wäre ich somit in der einzigen Rücksicht für diese eine Persönlichkeit befangen geblieben, so konnte ich die vorliegende Arbeit, zu der ich mich, meiner Überzeugung nach, verpflichtet fühlte, entweder gar nicht unternehmen, oder ich mußte ihre Wirkung absichtlich verstümmeln; denn ich hätte das Ersichtlichste und für das genaue Ersehen Notwendigste mit Bewußtsein verhüllen müssen. Welches nun auch das Urteil über meine Arbeit sein werde, eines wird ein jeder, auch der Feindgesinnteste, zugestehen müssen, und das ist der Ernst meiner Absicht. Wem ich diesen Ernst durch das Umfassende meiner Darstellung mitzuteilen vermag, der wird mich für jenen Angriff nicht nur entschuldigen, sondern er wird auch begreifen, daß ich ihn weder aus Leichtsinn, noch weniger aber aus Neid unternommen habe; er wird mich auch darin rechtfertigen, daß ich bei der Darstellung des Widerlichen in unseren Kunsterscheinungen den Ernst vorübergehend mit der Heiterkeit der Ironie vertauschte, die uns ja einzig den Anblick des Widerwärtigen erträglich machen kann, während sie auf der anderen Seite immer noch am mindesten verletzt. Selbst von jener künstlerischen Persönlichkeit hatte ich aber nur die Seite anzugreifen, mit der sie unseren öffentlichen Kunstzuständen zugekehrt ist: erst nachdem ich sie mir nur von dieser Seite her vor die Augen stellte, vermochte ich meinem Blicke, wie es hier nötig war, gänzlich die andere Seite zu verbergen mit der sie Beziehungen zugekehrt steht, in denen auch ich einst mit ihr mich berührte, die von der künstlerischen Öffentlichkeit aber so vollkommen abgewandt liegen, daß sie nicht vor diese zu ziehen sind – selbst wenn es mich fast dazu drängte, zu gestehen, wie auch ich mich einst irrte – ein Geständnis, das ich gern und unumwunden leiste, sobald ich mir meines Irrtums bewußt geworden bin. Konnte ich mich nun hierbei vor meinem Gewissen rechtfertigen, so hatte ich die Einwürfe der Klugheit um so weniger zu beachten, als ich mir vollkommen darüber klar sein muß, daß ich von da an, wo ich in meinen künstlerischen Arbeiten die Richtung einschlug, die ich mit dem vorliegenden Buche als Schriftsteller vertrete, vor unseren öffentlichen Kunstzuständen in die Ächtung verfiel, in der ich mich heute politisch und künstlerisch zugleich befinde, und aus der ich ganz gewiß nicht als einzelner erlöst werden kann. – Aber ein ganz anderer Vorwurf könnte mir noch von denen gemacht werden, die das, was ich angreife, in seiner Nichtigkeit für so ausgemacht halten, daß es sich nicht der Mühe eines so umständlichen Angriffes verlohne. Diese haben durchaus unrecht. Was sie wissen, wissen nur wenige; was diese wenigen aber wissen, das wollen wiederum die meisten von ihnen nicht wissen. Das Gefährlichste ist die Halbheit, die überall ausgebreitet ist, jedes Kunstschaffen und jedes Urteil befangen hält. Ich mußte mich aber im Besonderen scharf und bestimmt auch nach dieser Seite hin aussprechen, weil es mir eben nicht sowohl an dem Angriffe lag, als an dem Nachweise der künstlerischen Möglichkeiten, die sich deutlich erst darstellen können, wenn wir auf einen Boden treten, von dem die Halbheit gänzlich verjagt ist. Wer aber die künstlerische Erscheinung, die heutzutage den öffentlichen Geschmack beherrscht, für eine zufällige, zu übersehende, hält, der ist im Grunde ganz in demselben Irrtume befangen, aus welchem jene Erscheinung in Wahrheit sich herleitet – und dies eben zu zeigen, war die nächste Absicht meiner vorliegenden Arbeit, deren weitere Absicht von denen gar nicht gefaßt werden kann, die sich zuvor nicht über die Natur jenes Irrtumes vollständig aufgeklärt haben. Hoffnung, so verstanden zu werden, wie ich es wünsche, habe ich nur bei denen, die den Mut haben, jedes Vorurteil zu brechen. Möge sie mir bei vielen erfüllt werden! …“

Die Schrift unseres Tondichters über die Umtriebe des (((Feindes))) in der Musik legt euch die Karo natürlich auch ans Herz… https://archive.org/details/WagnerRichardDasJudentumInDerMusik186941S.

Generalmajor Adolf von Lützow

Der Gründer unseres Lützower Freikorps, Adolf von Lützow, hat heute Geburtstag! In seinem Freikorps kämpften unteren unsere Dichter Theodor Körner und Joseph von Eichendorff, unser Turnvater Jahn und unsere Schildmaid Eleonore Prochaska. Zur Welt kam unser Adolf von Lützow in unserer preußischen Hauptstadt Berlin im Jahr 1782. Schon 1795 trat er in unser preußisches Heer ein und kämpfte 1806 in der Unglücksschlacht von Jena und Auerstedt. Aus dieser schlug er sich nach Kolberg durch und half bei der Verteidigung dieser berühmten Festung mit und staubte dafür den Blauen Verdienstorden Friedrichs des Großen ab. Bei der Schilderhebung unseres Majors Ferdinand von Schill im Jahre 1809 machte unser Adolf von Lützow natürlich auch mit. Sein berühmtes Freikorps gründete er 1813 und machte damit die Feldzüge der Befreiungskriege mit und kämpfte zuletzt unter Blücher bei Ligny und Belle-Alliance gegen Napoleon. Sein Freikorps wurde natürlich ins preußische Heer eingegliedert. Ordnung muß schließlich sein. Mit „Lützows wilde verwegene Jagd“ hat unser Heldendichter Theodor Körner einen schönen Schlachtgesang gedichtet: https://www.youtube.com/watch?v=VNm32pLK_AU

„Was glänzt dort vom Walde im Sonnenschein?

Hör´s näher und näher brausen.

Es zieht sich herunter in düsteren Reihn

und gellende Hörner schallen darein

erfüllen die Seele mit Grausen

Und wenn ihr die schwarzen Gesellen fragt:

Das ist

Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd

Was zieht dort rasch durch den finstern Wald

und streift von Bergen zu Bergen?

Es legt sich in nächtlichen Hinterhalt,

das Hurra jauchzt, und die Büchse knallt

es fallen die fränkischen Schergen

Und wenn ihr die schwarzen Jäger fragt

Das ist

Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd

Wo die Reben dort glühen dort braust der Rhein,

der Wütrich geborgen sich meinte

Da naht es schnell mit Gewitterschein

und wirft sich mit rüstigen Armen hinein

und springt an das Ufer der Feinde.

Und wenn ihr die schwarzen Schwimmer fragt:

Das ist

Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd!

Was braust dort im Tale die laute Schlacht

was schlagen die Schwerter zusammen?

Wildherzige Reiter schlagen die Schlacht

und der Funke der Freiheit ist glühend erwacht

und lodert in blutigen Flammen.

Und wenn ihr die schwarzen Reiter fragt:

Das ist

Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd!

Was scheidet dort röchelnd vom Sonnenlicht

unter winselnde Feinde Gebettet?

Es zucket der Tod auf dem Angesicht

doch die wackern Herzen erzittern nicht

das Vaterland ist ja gerettet!

Und wenn ihr die schwarzen Gefallnen fragt:

Das ist

Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd.

Die wilde Jagd und die deutsche Jagd

auf Henkersblut und Tyrannen!

Drum, die ihr uns liebt, nicht geweint und geklagt!

Das Land ist ja frei, und der Morgen tagt

wenn wir’s auch nur sterbend gewannen.

Und von Enkeln zu Enkeln sei’s nachgesagt:

Das war

Das war Lützows wilde, verwegene Jagd.“

Nachzulesen gibt es die Geschichte von unserem Adolf von Lützow und seinem Freikorps bei unserem Geschichtsschreiber Adolf von Schlüsser in der „Geschichte des Lützowschen Freikorps“ und darin setzt unser Lützow mit seinen Recken nun weiter den Galliern zu: https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10421999_00001.html

„Da die Streifzüge auf dem linken Elbufer in kurzer Zeit so bedeutende Mittel geliefert hatten, daß die Infanterie in einigen Wochen auf eine Stärke von 2000 Mann gebracht und mit drei leichten Geschützen versehen werden konnte, so stand der Major Lützow nicht an, seiner Infanterie diese Frist zu gewähren: er beschloß mit der Kavallerie zu einem größeren Streifzuge nach der Obersaale aufzubrechen, und beauftragte den Kommandeur des Freikorps, Major von Petersdorff, jene Verstärkung der Infanterie eifrigst zu betreiben, demnächst über die Elbe zu gehen, und ihm durch eine, bei der Infanterie zurückgelassene, Kavallerieabteilung von seiner Ankunft im Harze Nachricht zu geben. Das Korps marschierte am 14. nach Mankmuß, und am 15. nach Perleberg, wo ein Ruhetag gehalten wurde. Von hier entsendete der Chef des Korps den Leutnant von Reiche, teils um die zerstreuten Kavallerieabteilungen von dem neuen Plane im Allgemeinen zu unterrichten, und ihnen einen Sammelplatz anzuweisen, teils um dem Leutnant Reiche selbst in seinem Drange zu Unternehmungen willfährig zu sein. Da der Bericht desselben ein treues Bild von der Tätigkeit sämtlicher streifenden Parteien entwirft, so wird er beispielsweise hier eingerückt. „Am 16. Mai traf ich den Leutnant Obermann in Seehausen (südlich Perleberg), übergab ihm die Befehle, und übernahm von feister, 80 Pferde starken, Partei 30, um mein Glück auf dem linken Elbufer zu versuchen. Nachdem wir wegen der Mitteilungen unter einander, und sonst alles Nötige verabredet hatten, ging ich nach Schnackenburg an der Elbe. Meine Absicht war, zuvörderst den Elbe abwärts stehenden Feind aufzusuchen, und Nachrichten über ihn einzuziehen, weil er dem Vernehmen nach von dorther vorrücken sollte, und die, auf dem linken Elbufer zerstreuten, Abteilungen der Kavallerie des Freikorps hierüber aufgeklärt werden mußten. In Schnackenburg war nichts zu erfahren, ich brach deshalb am 17. nach Dannenberg auf. Da die Franzosen diese Stadt am vorhergehenden Tage verlassen hatten, so folgte ich ihnen auf der Straße über die Görde und Oldendorf bis Nahrendorf gegen Dalenburg, wo ich auf Vorposten polnischer Ulanen stieß, und zugleich erfuhr, daß in Berge und Clenze für feindliche Truppen, welche dort durchkommen sollten, große Lieferungen ausgeschrieben seien. Die einfache Tatsache der rückgängigen Bewegung des Feindes mußte mich gegen sein Vorgeben eines beabsichtigten Vorrückens mißtrauisch machen; ich marschierte am folgenden Tage nach Clenze, und fand dort Gelegenheit mich völlig zu überzeugen, daß jene Ankündigungen nur zum Schein geschehen waren. Dem Leutnant Obermann machte ich hiervon sofort Anzeige, da er beauftragt war, die weiteren Benachrichtigungen zu besorgen. Am 19. ging ich nach Salzwedel, und verhinderte dort die Ausführung einiger französischen Befehle. Am 20. erreichte ich Gardelegen und am 21. Neuhaldensleben, wo ich eine öffentliche Kasse wegnahm, und zugleich erfuhr, daß am folgenden Morgen 400 Pferde für Magdeburg bei Burgstall (auf der Straße von Stendal nach Magdeburg) gestellt werden sollten. Ich forderte die Leutnants von Holleben und vom Normann – welche in der Gegend von Gardelegen streiften – zu einem gemeinschaftlichen Unternehmen wegen Wegnahme dieser Pferde auf: wir trafen am folgenden Morgen bei Burgstall zusammen, die erwähnten Pferde waren aber schon früher, unmittelbar von den gestellenden Dörfern, einzeln nach Magdeburg aufgebrochen. Wir eilten zwar auf der großen Straße gegen Magdeburg vorwärts, trafen indes nur noch acht Pferde unter Weges, welche wir wegnahmen; die übrigen hatten auf verschiedenen Wegen schon Magdeburg erreicht. Nachdem wir uns den Toren der Festung genähert hatten, ward uns eine starke Infanterieabteilung entgegengeschickt, wodurch wir von der Wahrheit der allgemeinen Aussage überzeugt wurden, nach welcher in dieser Festung völliger Mangel an Kavallerie war. Wir gingen hierauf nach Wolmirstedt zurück, um dort zu übernachten…“

Kaiserin Maria Theresia

Der Geburtstag unserer alten deutschen Kaiserin Maria Theresia erinnert uns an den tragischen Kampf der Häuser Habsburg und Preußen um die deutsche Kaiserkrone. Der uns Deutsche stets an die Notwendigkeit der Eintracht und Einigkeit erinnern möge. Denn stets nutze das Ausland unsere Zwietracht zu seinem Vorteil aus. Damit aber die Kämpfe der Preußen und Österreicher nicht in Vergessenheit geraten mögen, hat unser altes Reich die Friedrich der Große Filme drehen lassen. Und da alle anderen Friedrich der Große Filme schon weg sind, muß ich mir leider den Choral von Leuthen aussuchen, obwohl die Erinnerung an diese Schlacht der Maria Theresia zu ihrem Geburtstag sicherlich nicht gefallen haben würde… https://archive.org/details/DerChoralVonLeuthen1933 Das Kaiserlied der Hohenzollern „Heil dir im Siegerkranz“ hat sich die Karo für unsere Kaiserin Maria Theresia ausgesucht: https://www.youtube.com/watch?v=K-9UERP6Umw

„Heil dir im Siegerkranz,

Herrscher des Vaterlands!

Heil, Kaiser, dir!

Fühl in des Thrones Glanz

die hohe Wonne ganz,

Liebling des Volks zu sein!

Heil Kaiser, dir!

Nicht Ross und Reisige

sichern die steile Höh,

wo Fürsten stehn:

Liebe des Vaterlands,

Liebe des freien Manns

gründet den Herrscherthron

wie Fels im Meer.

Heilige Flamme, glüh,

glüh und erlösche nie

fürs Vaterland!

Wir alle stehen dann

mutig für einen Mann,

kämpfen und bluten gern

für Thron und Reich!

Handlung und Wissenschaft

hebe mit Mut und Kraft

ihr Haupt empor!

Krieger- und Heldentat

finde ihr Lorbeerblatt

treu aufgehoben dort

an deinem Thron!

Sei, Kaiser Wilhelm, hier

lang deines Volkes Zier,

der Menschheit Stolz!

Fühl in des Thrones Glanz,

die hohe Wonne ganz,

Liebling des Volks zu sein!

Heil, Kaiser, dir!“

In seiner „Geschichte Maria Theresias“ schwärmt unser Ritter von Arneth nun gar sehr für unsere Kaiserin Maria Theresia: https://archive.org/details/geschichtemariat01arneuoft

„Maria Theresia hatte in dem Augenblicke, als ihr Vater starb, ihr vier und zwanzigstes Jahr noch nicht zurückgelegt. Obgleich seit längerer Zeit schon kein vernünftiger Zweifel mehr obwaltete, daß ihr dereinst die Erbfolge in Österreich zufallen werde, obgleich ihre glücklichen geistigen Anlagen kein Geheimnis geblieben sein konnten, so war doch bisher nicht das Geringste geschehen, sie in die Besorgung der Staatsgeschäfte einzuweihen. Sie trat somit als völliger Neuling an die Spitze derselben, und man vermochte nicht zu beurteilen, inwiefern sie einer so ungeheuren Last auch gewachsen sein werde. Freilich hoffte Jeder, der sie kannte, zuversichtlich darauf, denn wer nur immer mit ihr in Berührung gekommen war, hatte sich schon die günstigste Meinung von ihr gebildet. Besaß sie ja doch alle Eigenschaften im höchsten Grade, welche die Zuneigung, die Verehrung der Menschen zu gewinnen geeignet sind. Ihre körperliche Schönheit hatte sich erst nach ihrer Vermählung zu vollem Glanze entwickelt; seltener Liebreiz und majestätisches Wesen waren in ihrer äußeren Erscheinung in eigentümlicher Weise vereinigt. Der reine Strahl des tiefblauen Auges, voll Lebhaftigkeit und doch zugleich voll Sanftmut, die hohe Stirne, das reiche blonde Haar, der sanft geschwellte Mund, die blendend weißen Zähne, das seine Oval und der heitere Ausdruck des Antlitzes, die frische Hautfarbe, die wundervollen Formen des Halses, der Arme und der Hände, die ganze Gesundheit strotzende, zugleich anmutige und doch kräftige, mehr als mittelgroße Gestalt, ihr leichter und doch zugleich würdevoller Gang ließen Maria Theresia als eine jener wenigen, von der Natur bevorzugten Frauen erscheinen, welche als Muster vollendeter Weiblichkeit angesehen werden können. Dazu gesellte sich noch eine bewunderungswürdige Lebhaftigkeit des Geistes, eine scharfe Urteilskraft, ein immer teures Gedächtnis, die glückliche Gabe, ihre Gedanken, sei es im Privatgespräch, sei es in öffentlicher Rede mit Leichtigkeit, mit Sicherheit und in einer von der Richtigkeit ihrer Anschauungen überzeugenden Weise auszudrücken, ein warmer Sinn für den Ruhm ihres Hauses und das Wohl ihrer Untertanen, ein tief eingewurzeltes Gefühl für Recht und Gesetz, eine ihrem Innersten entstammende Frömmigkeit und ein durch Nichts zu erschütterndes Vertrauen auf Gott. So war die Fürstin, in deren unerfahrene, aber starke Hand nun das Schicksal des Hauses Österreich und seiner weit ausgedehnten Staaten, das Schicksal vieler Millionen Menschen gelegt wurde, welche nach Sitte, Abstammung und Sprache völlig verschieden, gerade in der gemeinsamen Herrscherin das stärkste Band erkannten, das sie aneinander fesselte.“

In ihrer (noch unfertigen) Panzerdichtung „Die Rache des Cäsar“ hat die Karo übrigens unserer Maria Theresia einen kleinen Gastauftritt gedichtet… https://karolinevguenderrode.wordpress.com/wp-content/uploads/2018/02/die-rache-des-cc3a4sar-bis-zum-zitatgemetzel.pdf

Das Unternehmen Trappenjagd oder die Eroberung der Halbinsel Kertsch

Man kann nicht nur Schach mit Panzern, sondern auch mit Panzern Schach spielen – ein Umstand der im Sechsjährigen Krieg jäh die Gallier gefällt und auch den Russen schwer zu schaffen gemacht hat. Diese hatten nämlich mit unserem Feldmarschall Erich von Manstein den weltbesten Panzerschachspieler gegen sich. Berühmt ist seine Panzerrochade bei Charkow im Jahre 1943, aber auch sein Unternehmen Trappenjagd kann sich sehen lassen. Dieses fand im Jahre 1942 auf der Halbinsel Kertsch statt und kostete die Russen zwei Armeen – in Zahlen: 170,000 Gefangene, 1130 Geschütze und 260 Panzer. Durchgeführt wurde es mit sechs deutschen und zwei rumänischen Divisionen, die 26 russische Großverbände aus dem Feld schlugen. Unser Panzerstratege verrät uns in seinem Panzerbuch „Verlorene Siege“ wie er das Unternehmen Trappenjagd ausgeheckt hat:

„Auf dieser Lage baute das Armeeoberkommando seinen Angriffsplan für „Trappen-Jagd“ auf. Es beabsichtigte den entscheidenden Stoß nicht unmittelbar gegen den vorspringenden feindlichen Frontbogen, sondern im Südabschnitt längs der Küste des Schwarzen Meeres zu führen. Also da, wo der Gegner ihn offenbar am wenigsten erwartete. Diese Aufgabe sollte dem XXX. Armeekorps mit der XXVIII. leichten, der CXXXII. und der L. Infanteriedivision sowie der XXII. Panzerdivision zufallen. Auch die CLXX. Infanteriedivision, die zunächst noch im Mittelabschnitt zur Täuschung des Gegners stehen bleiben mußte, sollte später im Südabschnitt folgen. Das Korps sollte mit drei Infanteriedivisionen im vorderen Treffen die Parpatschstellung durchbrechen und über den tiefen Panzergraben zunächst nach Osten Gelände gewinnen, um das Vorziehen der Panzerdivision über den Graben zu ermöglichen. Alsdann sollte es, einschließlich der XXII. Panzerdivision, nach Nordosten, später nach Norden einschwenken, um die in und hinter dem Nordabschnitt stehende Masse des Gegners in Flanke und Rücken zu fassen und ihn im Zusammenwirken mit dem XLII. Armeekorps und dem rumänischen 7. Armeekorps an der Nordküste der Halbinsel einzukreisen. Die Abdeckung der bei dieser Bewegung entstehenden freien Ostflanke des Korps gegen ein Eingreifen feindlicher Kräfte von Kertsch her sollte einem beweglichen Verband – Brigade Groddeck – zufallen, der aus motorisierten deutschen und rumänischen Einheiten zusammengestellt wurde. Die Brigade hatte diese Aufgabe offensiv durch schnelles Vorgehen in Richtung Kertsch zu lösen, um damit zugleich etwa ausweichenden Feindteilen in den verschiedenen rückwärtigen Stellungen zuvorzukommen. Um den schwierigen ersten Durchbruch durch die Parpatschstellung zu erleichtern, sah das Armeeoberkommando – wohl erstmalig – eine Sturmbootunternehmung über See vor. Ein Bataillon sollte in der Morgendämmerung mit Sturmbooten von Feodosia her über See im Rücken der Parpatschstellung abgesetzt werden. Der entscheidende Angriff des Korps sollte, außer durch starke Artillerie, durch das gesamte VIII. Fliegerkorps unterstützt werden. Das VIII. Fliegerkorps, zu dem auch starke Flakverbände gehörte, war seiner Zusammensetzung nach der stärkste und schlagkräftigste zur Unterstützung der Heeresoperationen verfügbare Verband der Luftwaffe. Sein Kommandierender General, Freiherr von Richthofen, ist sicherlich der bedeutendste Führer der Luftwaffe gewesen, den wir im Zweiten Weltkriege gehabt haben. Er forderte von den ihm unterstellten Verbänden ungeheuer viel, überwachte aber auch persönlich jeden wichtigen Angriff derselben in der Luft. Immer traf man ihn auch bei den vordersten Verbänden des Heeres an der Front, wo er sich selbst ein Bild über die Möglichkeiten der Unterstützung der Heeresoperationen verschaffte. Unsere Zusammenarbeit sowohl bei der XI. Armee, wie später bei der Heeresgruppe Don und Süd ist immer ausgezeichnet gewesen. Ich gedenke seiner Leistungen und der seines Fliegerkorps mit vollster Bewunderung und Dankbarkeit. Auch mit seinem Chef, Oberst Christ, war es eine Freude zusammenzuarbeiten.“

Entscheidend zum Gelingen des Unternehmens Trappenjagd haben einmal mehr unsere deutschen Panzerkampfwagen und so gibt es von der Karo das epische Panzerlied „Schwarz ist unser Panzer“ zur Siegesfeier: https://www.youtube.com/watch?v=UPtJwaqk3II

„Schwarz ist unser Panzer

Froh das junge Herz

Stählern unsere Waffen

Sind aus deutschem Erz

Drum Kameraden

Hört die Parole

Und schreibt sie tief ins junge Herz hinein,

Nur immer vorwärts, Gas gegeben,

Das Leben will gewonnen sein

Und fahrn wir dann in Stellung

Geht der Kampf dann los

Rufen wir Hurra Hurra

Zum Gegenstoß

Drum Kameraden

Hört die Parole

Und schreibt sie tief ins junge Herz hinein,

Nur immer vorwärts, Gas gegeben,

Das Leben will gewonnen sein

Und ist der Kampf zu Ende

Ist der Krieg dann aus

Kehren deutsche Panzermänner

Siegreich nach Haus

Drum Kameraden

Hört die Parole

Und schreibt sie tief ins junge Herz hinein,

Nur immer vorwärts, Gas gegeben,

Das Leben will gewonnen sein“

Der Panzerkampfwagen IV, unser altes Arbeitstier

Anläßlich der Eröffnung unserer Westoffensive im Jahre 1940 wollen wir unseren Panzerkampfwagen IV ein wenig feiern. Der bildete damals nämlich die Speerspitze unserer deutschen Panzerverbände und trug entscheidend zum gelingen von Mansteins Sichelschnitt bei, mit dem Gallien in sechs Wochen niedergeworfen worden ist. Krupp hatte unseren Panzer IV eigentlich zur Unterstützung unserer Fußtruppen entwickelt, da man aber in unseren Panzer III keine lange 7,5cm-Kampfwagenkanone einbauen konnte, mußte unser Panzer IV fortan dessen Aufgabe als Schlachtpanzer übernehmen. Gebaut wurde er in den Ausführungen A, B, C, D, E, F, H und J rund 8500 Mal. Neben seiner 7,5cm-Kampfwagenkanone verfügte er noch über zwei Maschinengewehre 34 zur Bekämpfung von ungepanzerten Gegnern aller Art. Seine 25 Tonnen Gewicht bewegte ein Motor aus dem Hause Maybach mit 20 bis 40 Kilometer Höchstgeschwindigkeit über Felder und Wege. Die Panzerung unseres Panzers IV war bis zu 8cm dick und Seitenschürzen sorgten bei späteren Ausführungen für zusätzlichen Schutz. Seine Besatzung war fünf Mann stark. Sein Fahrgestell verwendeten unser Sturmgeschütz IV, unser Sturmpanzer IV „Brummbär“, unsere Jagdpanzer IV und Nashorn, unsere Panzerhaubitzen Hummel und Heuschrecke und unser Flakpanzer IV. Das Panzerlied „Schwarz ist unser Panzer“ hat sich die Karo für unseren Panzer IV ausgesucht: https://www.youtube.com/watch?v=UPtJwaqk3II

„Schwarz ist unser Panzer

Froh das junge Herz

Stählern unsere Waffen

Sind aus deutschem Erz

Drum Kameraden

Hört die Parole

Und schreibt sie tief ins junge Herz hinein,

Nur immer vorwärts, Gas gegeben,

Das Leben will gewonnen sein

Und fahrn wir dann in Stellung

Geht der Kampf dann los

Rufen wir Hurra Hurra

Zum Gegenstoß

Drum Kameraden

Hört die Parole

Und schreibt sie tief ins junge Herz hinein,

Nur immer vorwärts, Gas gegeben,

Das Leben will gewonnen sein

Und ist der Kampf zu Ende

Ist der Krieg dann aus

Kehren deutsche Panzermänner

Siegreich nach Haus

Drum Kameraden

Hört die Parole

Und schreibt sie tief ins junge Herz hinein,

Nur immer vorwärts, Gas gegeben,

Das Leben will gewonnen sein“

Bei unserem Panzerheinz Guderian herrscht nun in seinen „Erinnerungen eines Soldaten“ Chaos im deutschen Panzerbau und mittendrin steckt unser Panzer IV: https://archive.org/details/heinz-guderian-erinnerungen-eines-soldaten-1960/

„Ein Aufruf Hitlers „An alle Schaffenden im Panzerbau vom 22. Januar 1943 sowie neue Vollmachten zur Steigerung des Panzerprogramms an den Minister Speer zeigten die zunehmende Besorgnis um die absinkende Kampfkraft der deutschen Panzertruppe gegenüber der im gleichbleibenden Serienbau des vortrefflichen russischen T-34 ständig wachsenden feindlichen. Trotz dieser Erkenntnis befahl Hitler Anfang Februar den Bau der sogenannten Hummel (der schweren Feldhaubitze) und der Hornisse (der 8,8cm-Kanone) als Selbstfahrlafetten auf dem Fahrgestell des Panzers IV. Er stellte die gesamte Produktion des Panzers II auf Selbstfahrlafetten für leichte Feldhaubitzen, und die des Panzers 38t (des alten Tschechenpanzers) auf Selbstfahrlafetten für die Pak 40 um. Er befahl, 90 Porsche-Tiger „Ferdinand“ beschleunigt fertig zu stellen. Für die Panzer IV, die Panther und die Sturmgeschütze wurden zum Schutz gegen die panzerbrechende Infanteriemunition der Russen sogenannte „Schürzen“ eingeführt, lose an den Außenwänden der Panzer angehängte Panzerbleche, welche die senkrechten Teile der Wanne und das Laufwerk schützten. Schließlich mischte sich der Generalstab in die Erörterung der immer schwieriger werdenden Panzerlage ein und verlangte die Aufgabe des Baues aller Typen mit Ausnahme der Tiger und der noch nicht serienreifen Panther. Hitler war nur zu geneigt, diesem Vorschlag zuzustimmen, und auch das Rüstungsministerium begrüßte die damit herbeizuführende Vereinfachung der Produktion. Diese Art von Neuerern bedachte nur das eine nicht, daß mit der Einstellung des Baues des Panzers IV das deutsche Heer bis auf weiteres auf die Monatsproduktion von 25 Tigern beschränkt worden wäre. Das hätte allerdings die völlige Vernichtung des deutschen Heeres in sehr kurzer Frist zur Folge gehabt. Die Russen hätten ohne die Hilfe ihrer westlichen Alliierten den Krieg gewonnen und Europa überflutet. Keine Macht der Erde hätte sie aufzuhalten vermocht. Die europäischen Probleme hätten eine wesentliche Vereinfachung erfahren. Wir wüßten dann alle, was wahre Demokratie ist. Die Gefahr, die hier drohte, war so riesengroß, daß nun aus der Panzertruppe selbst und von einigen wenigen einsichtsvollen Leuten aus der militärischen Umgebung Hitlers nach einem Manne Umschau gehalten wurde, der in der Lage wäre, das drohende Chaos in letzter Stunde zu vermeiden. Man legte Hitler meine Vorkriegsschriften auf den Tisch und erreichte, daß er sie las. Dann machte man ihm den Vorschlag, mich kommen zu lassen. Man überwand schließlich das Mißtrauen Hitlers gegen meine Person so weit, daß er einwilligte, mich wenigstens einmal anzuhören, und so wurde ich am 17. Februar 1943 zu meiner größten Überraschung vom Heerespersonalamt angerufen und zu einer Aussprache mit Hitler ins Führerhauptquartier nach Winniza bestellt.“

In meinen Panzerdichtungen kommt unser Panzer IV allerdings nur sehr selten vor. Denn wenn die Landfeinde unbedingt darauf bestehen, daß wir Deutschen den Sechsjährigen Krieg angefangen hätten, so fangen wir diesen natürlich mit Tigern und Panthern an. Sehr zum Verdruß des Montys…

Einen Blick in das Panzerbuch unseres Panzergeschichtsschreibers Wolfgang Fleischer – „Der Panzerkampfwagen IV“ genannt – wirft die Karo natürlich auch: https://archive.org/details/WaffenArsenalS33DerPanzerkampfwagenIV

„Ende April 1936 war ein erstes Versuchsfahrzeug fertiggestellt worden. Es hatte ein 8-Laufrollen-Fahrwerk mit Blattfedern. Ein weiteres Versuchsfahrzeug mit 6-Laufrollen-Fahrwerk und Drehstabfederung konnte sich nicht durchsetzen. Nach Angaben von Offizieren des Heereswaffenamtes / Waffenprüfstelle VI griff der Generalstab des Heeres vorübergehend in die Entwicklung der neuen Panzerkampfwagen ein. deren Gewicht von 20 Tonnen ihnen unnötig hoch erschien. Man glaubte, mit dem Panzerkampfwagen II (2cm) (Sd.Kfz. 121) und einem Gewicht von etwa neun Tonnen auskommen zu können. Das verzögerte den Fortgang der Arbeiten. Die Erprobung der beiden Versuchsfahrzeuge lief auf den Truppenübungsplätzen Alten-Grabow, Münsingen und auf dem Versuchsgelände des Heereswaffenamtes in Kummersdorf. Im Anschluss, zwischen November 1937 und Juni 1938, sind im Magdeburger Krupp-Gruson-Werk 35 Panzerkampfwagen IV (7,5cm) (Vs.Kfz. 622), Ausführung A, hergestellt und ausgeliefert worden. Das Panzerregiment V in Wünsdorf erhielt die ersten Kampfwagen dieser Serie im Frühjahr 1938. Die Panzerung der nur 18,4 Tonnen schweren Fahrzeuge bot sicheren Schutz vor dem Beschuss mit S.m.K.-Geschossen des Kalibers 7,92 Millimeter. Das war ganz offensichtlich zu wenig. Frankreich hatte bereits 1934 eine 25mm-Panzerabwehrkanone eingeführt, die auf 29 Millimeter starke Panzerplatten noch auf 500 Meter zu durchschlagen vermochte. Auch die Geschwindigkeit des von einem 250 PS-Mavbach-Motors angetriebenen Kampfwagens konnte nicht befriedigen. Deshalb erhielten die beiden folgenden Serien B und C den leistungsstärkeren Maybach HL-120-Motor mit 300 PS Leistung. Damit waren 40 Kilometerstunden möglich. Die Panzerung im Frontbereich von Wanne und Turm ist auf 30 Millimeter verstärkt worden. Von beiden Serienmodellen kamen bis zum August 1939 176 Stück zur Auslieferung. Am 26. September 1938 wurde die D 653/1, eine Gerätebeschreibung und Bedienungsanweisung für die Fahrgestelle 80,000 bis 80,750 der Panzerkampfwagen IV (7,5cm) (Vs. Kfz. 622), Ausführung A bis D, herausgegeben. Die Fertigung der Ausführung D lief ah Oktober 1939. Seine Panzerung war wiederum verstärkt worden. Sie erreichte im Bereich der Kanonenblende des Drehturms 35 Millimeter und an den Seiten der Wanne 20 Millimeter. Auch das bewegliche, vom Funker bediente Maschinengewehr in der Fahrerfront der Wanne wurde wieder eingeführt. Bei den Ausführungen B und C war an seiner Stelle eine Maschinenpistole mit entsprechender Schießklappe zum Einbau gekommen. Während des Feldzuges gegen Polen waren insgesamt 211 Panzerkampfwagen IV (7,5cm) (Sd.Kfz. 161) der Ausführungcn A, B und C im Einsatz gewesen. 19 Fahrzeuge mussten in den 36 Kampftagen als Totalverluste abgeschrieben werden, das waren 9 %. Sie kamen auf das Konto der polnischen Feld- und Panzerabwehrartillerie. So bot die Panzerung des Kampfwagens keinen Schutz vor dem Beschuss mit Panzersprenggranaten der 37-mm-Panzerabwehrkanone wz.37, die bis zu 40 Millimeter starke Panzerplatten durchschlagen konnten. Der im Verhältnis zur Einsatzstärke wesentlich höhere Anteil an Totalverlusten bei mittleren Panzerkampfwagen war darauf zurückzuführen, dass diese häufiger zur Lösung von Gefechtsaufträgen herangezogen werden mussten. Zum Vergleich: Von den 1445 eingesetzten Panzerkampfwagen I (MG) (Sd.Kfz. 1011 sind nur 89 (= 6%) als Totalverluste verloren gegangen. Auch das bestätigt die Richtigkeit des Konzeptes kanonentragender Panzerkampfwagen…“

Dieterich Buxtehude

Mit unserem Dieterich Buxtehude ist heute (1707) einer unserer größten deutschen Tondichter heimgegangen. Geboren wurde er wohl 1637 im schwedischen Helsingborg, wo sein Vater als Kirchenmusiker tätig war. Von 1657 war das auch unser Buxtehude, dann ging es für acht Jahre nach Helsingör (dem Schauplatz des Hamlets vom Schüttelspeer) und ab 1668 war unser Buxtehude in Lübeck als Werkmeister an der dortigen Marienkirche tätig. Im Jahre 1673 rief er dort seine berühmten Abendmusiken ins Leben. Sein häusliches Glück fand unser Herr Tondichter 1668 mit Margaretha Tunder. Fünf Töchter hatten die beiden. Von unserem Buxtehude sind um die 270 Tondichtungen erhalten geblieben. Den zweiten Teil der Buxtehudeschen Orgelwerke gibt es von der Karo zur Feier des Geburtstag von unserem Buxtehude: https://www.youtube.com/watch?v=xJq-ICDNyJo Vorlesen tut euch die Karo dazu aus dem Buch „Dietrich Buxtehude. Der Mann und sein Werk“ von unserem Musikgelehrten Hans Joachim Moser:

„Held dieses kleinen Buches kann als edelste Blüte eines eigentümlichen musikgeographischen Phänomens bezeichnet den: der Ostseetonkunst. an der verschiedenste deutsche Stämme (die Holsten. Pommern, Mecklenburger, Preußen, Balten) ebenso schöpferisch mit gewoben haben wie Dänen, Schweden und Finnen; und wenn man gleichnishaft – nicht real chronologisch! – Dietrich Buxtehudes Orgelschaffen „Backsteingotik in Tönen“ nennen möchte, dann ist damit ebenfalls eine nordisch gefärbte Kunstübung gemeint, deren Zeiger auf eine geträumte Ultima Thule gerichtet ist, nicht auf die blühenden innerdeutschen Musikprovinzen wie Obersachsen-Thüringen oder gar auf Österreich und Italien; die steile, etwas düstere Erhabenheit der dunkelroten Kirchwände Lübecks, Wismars, Danzigs und Rigas ist das Kennzeichen ihrer Haltung. „Meere trennen nicht, sie verbinden.“ Wenn irgendwo, dann hat später rings um und quer über die Ostsee musikkulturell diese Beobachtung durchs 16ste und 18ste Jahrhundert und weiter (zuvor wie später) als richtig erwiesen. Der Josquin-Apostel aus Flandern, Adrian Petit-Coclico, taucht zu Königsberg und Wismar auf, um schließlich in Kopenhagen an der Pest zu sterben ; der Hoftrompeter Herzog Albrechts von Preußen, Jörg Haid, schreibt in der dänischen Hauptstadt jene Notenhandschrift Vier Grad 1872, die in so einmaliger Weise die Bläserbesetzung der Senflschen scheinbar vokalen Liedsätze enthüllt (vergleiche meinen Beitrag „Instrumentalismen bei L. Senfl“ in der Festschrift für Johannes Wolf, 1929); der Finne Petrus Ruuta läßt Anno 1582 zu Greifswald die auf lange hin einzigen Motetten seiner Nation drucken. Ein Strom von Orgelbauern und Glockengießern, von Organisten und Glockenspielern wandert zu Land, dann zu Schiff von Holland längs der Südküste zweier Meere über Lübeck bis Pernau und Dorpat, Ditmarsen nach Litauen und Lettland – vom 13ste bis 19ste Säkulum immer wieder in Kirchenakten wie Chroniken verfolgbar. Als Buxtehude fünf Jahre zählt, veröffentlicht ein Lübecker Ratstrompeter, der aus Reideburg bei Halle gebürtige Gabriel Voigtländer (1592 bis 1643), am kronprinzlich-dänischen Hof zu Sohra (Sorö) die 96 volkstümlichen Melodien seiner „Allerhand Oden und Lieder“, die es bis 1664 auf fünf Auflagen bringen sollten, er stirbt ein Jahr danach zu Nyköbing auf Falster. Deutsch bildet damals in den skandinavischen Königreichen das nachmalige Salonfranzösisch der adeligen Gesellschaft, noch heute grüßt uns unsere Muttersprache überraschend von Epitaphen im Dom zu Roskilde wie in Stockholmer Kirchen. Die Musikhandschriften des aus Magdeburg nach Hamburg verpflanzten Jakob I. Schulze-Praetorius (der der Vater des großen Deutschvenezianers an der Alster Hieronymus Praetorius war) liegen in Rostock wie Kopenhagen oder im Besitz des Domkapitels zu Wisby auf Gotland. In den Bornholmer Rundkirchen rivalisieren bis heute mit dänischer Gemeindelyrik die Wittenbergischen Psälmleinmelodien Martin Luthers. Seit Anfang der dreißiger Jahre des Barockjahrhunderts nahm der Großmeister Heinrich Schütz. unmutig über die Kriegsstörungen seiner Dresdner Tätigkeit, mehrjährige Aufenthalte am Hof König Christians IV., er schrieb ihm mit dem Mecklenburger Peter Lauremberg musikalische Festspiele und Aufzüge, von denen sich leider (infolge von Schloß- und Bibliotheksbränden) nur Texte und Szenarien erhalten haben. Zur musikalischen Aufführung ließ der Sagittarius neben anderen Schülern (teils Thüringern, teils aus Danzig) seinen Lobensteiner Vetter Heinrich Albert aus der Pregelstadt Königsberg herüberkommen – wieder Ostseekultur der Musik! In Kopenhagen fand sich ein Kreis obersächsischer Orgelmacher und Organisten zusammen; daß Buxtehudes nachmaliger Lübecker Schwiegervater und Amtsvorgänger Franz Tunder 1614 zu Bannersdorf auf der Insel Fehmarn geboren wurde, beleuchtet der diesen kulturgeographischen Sachverhalt. Der Hamburger Mattheson hat in seiner „Ehrenpforte“ von 1740 gemeint, Tunder habe bei Frescobaldi selbst in Rom studiert; heute weiß man, daß er nie in Italien gewesen ist, wohl aber – bevor er nach Lübeck ging – in den Jahren 1632 bis 1641 am Gottorper Hof Umgang mit einem Frescobaldi-Jünger gepflegt hat: des Esajas Compenius Neffen Johannes Hecklauer, der sogar dem Maestro Girozomo zu Gefallen zum Katholizismus übergetreten war. Im übrigen waren dem dänischen Musikleben italienische Einflüsse längst vertraut, es laufen zahlreiche Verbindungslinien zwischen dem „nordischen Venedig“ und der „Adria-Königin“, hatten doch der dänische Musiker Melchior Borchgrevinck (ein Niederländer von westfälischer Abkunft) und der Madrigalist Mogens Pedersön (Magno Petreo), später Jakob Örn, teils vor teils mit dem jungen Schütz bei Giovanni Gabrieli am Lido und im Bann von San Marco studiert. Des Sagittarius Kopenhagener Prunkkonzerte spiegeln seine Sinfoniae Sacrae III, sämtlich auf deutsche Texte; dänisch brach erst während Buxtehudes Manneszeit, in den Jahren 1687/88, mit M. H. Schachts Musicus Danicus eller Danske Samgmester (Neudruck durch G. Skjerne 1928) und durch die Gründung einer stehenden Oper, stärker hervor, deren italienisch-französisches Anfangsrepertoire alsbald durch ein deutsches unter den Hamburgischen Operisten Johann Kayser und Reinhard Keiser mit des letzteren Gattin Susanne als Diva abgelöst werden sollte…“