Mit unserem Oberleutnant Otto Carius hat heute einer unserer größten deutschen Panzerhelden des Sechsjährigen Krieges Geburtstag. Sage und schreibe 150 feindliche Panzer hat er mit seinem Tigerpanzer und unserem Jagdtiger abgeschossen und dafür das Ritterkreuz mit Eichenlaub erhalten. In Zweibrücken wurde er 1922 geboren. Seine kriegerische Laufbahn begann er 1940 noch beim Fußvolk, meldete sich aber noch während der Ausbildung zur Panzerwaffe und so konnte er bereits 1941 Panzerfahren. Seinen Tigerpanzer hat er 1943 bekommen und mußte 1945 auf unseren Jagdtiger umsatteln. Das Panzerbuch „Tiger im Schlamm“ von unserem Otto Carius ist mir eine große Inspiration bei meinen Panzerdichtungen (und in der Tat bilde ich die Schlachterlebnisse meiner Schildmaiden ein wenig den Erzählungen von unserem Panzerotto nach). Ein kleiner Auszug daraus. Unser Held erlebt in Rußland seine Feuertaufe im Beutepanzer 38(t):
„Wir durchbrachen die Grenzstellungen südwestlich Kalwarya, und als wir am Abend Lach 120 Kilometer Fahrt Olita erreicht hatten, fühlten wir uns schon fast als alte Krieger. Dennoch waren wir froh, als Halt gemacht wurde; denn tagsüber auf dem Marsch waren alle Sinne doch äußerst angespannt gewesen. Die Waffen hatten wir schußbereit gehalten, jeder Mann war auf seinem Platz. Ich als Ladeschütze hatte den miserabelsten Posten erwischt. Sehen konnte ich überhaupt nichts, und auch niemals die Nase an die frische Luft stecken. In unserem Kasten war es bei der sengenden Hitze kaum auszuhalten. Jedes auftauchende Gehöft hatte neue Aufregung verursacht und mußte vorsichtig angefahren werden, aber kein einziges war besetzt. Begierig wartete ich jedesmal auf die Schilderung des Kommandanten. Ich fand es furchtbar aufregend, als er von den ersten gefallenen Russen berichtete, die er gesehen hatte. Zwischen Hoffen und Bangen erwarteten wir die erste Feindberührung. Es sollte nicht dazu kommen: Da wir nicht bei der Vorausabteilung waren, mußten wir erst mit dem Einsatz rechnen, wenn der Vormarsch stockte. So hatten wir ohne Zwischenfälle unser erstes Tagesziel erreicht, den Flugplatz von Olita. Glücklich schälten wir uns aus den völlig verstaubten Klamotten und waren froh, endlich Wasser zu finden, um uns gründlich säubern zu können. „So nach Dienstplan habe ich mir den Krieg nicht vorgestellt“, meinte unser Richtschütze, dessen Reinigungsdrang nicht zu bremsen war. „Gemütlicher Krieg hier“, prustete unser Kommandant, Unteroffizier Dehler, als er mit seinem Kopf bei seiner endlosen Waschprozedur einmal wieder aus dem Eimer herauskam. Er war im vergangenen Jahr schon in Frankreich dabei gewesen, und daran hatte ich den ganzen Tag mit Zuversicht denken müssen, als ich gespannt, aber etwas ängstlich, meinen ersten Einsatz mitfuhr. Die Waffen mußten wir buchstäblich aus dem Sand ausgraben und im Ernstfall hätte kein MG geschossen. Wir brachten alles wieder auf Hochglanz und freuten uns auf die Abendverpflegung. „Haben sie ganz schön zur Sau gemacht hier, die Kameraden von der anderen Feldpostnummer“, sagte unser Funker, der beim Waffenreinigen immer wieder zum Waldrand hinüber sah, wo die russischen Flugzeuge beim ersten Zuschlagen unserer Luftwaffe noch auf der Erde erwischt worden waren. Wir hatten unsere Klamotten ausgezogen und fühlten uns pudelwohl. Ich mußte unwillkürlich an die Albumbildchen denken, die wir vor Jahren aus Zigarettenpackungen leidenschaftlich gesammelt hatten: „Biwak im Feindesland“. Da schwirrte es plötzlich um unsere Köpfe. „Verdammte Schweinerei!“ schimpfte unser Kommandant, der neben mir im Dreck lag. Er meinte nicht den Feuerüberfall, sondern mein Ungeschick: Ich lag auf seiner Kommißbrotstulle. So unromantisch erlebten wir unsere Feuertaufe. Die Russen steckten noch im Wald um den Flugplatz, hatten sich nach dem ersten Schrecken dieses Tages wieder gefangen und begannen, auf uns zu ballern. Ehe wir recht kapiert hatten, was gespielt wurde, waren wir wieder in den Panzern. Und dann fuhren wir in unser erstes Nachtgefecht, als ob wir seit Jahr und Tag nichts anderes getan hätten. Ich wunderte mich selbst, wie ruhig wir alle wurden, als wir wußten, daß es jetzt ernst war…“
Das Panzerlied „Schwarz ist unser Panzer“ hat sich die Karo für unseren Otto Carius ausgesucht: https://www.youtube.com/watch?v=UPtJwaqk3II
„Schwarz ist unser Panzer
Froh das junge Herz
Stählern unsere Waffen
Sind aus deutschem Erz
Drum Kameraden
Hört die Parole
Und schreibt sie tief ins junge Herz hinein,
Nur immer vorwärts, Gas gegeben,
Das Leben will gewonnen sein
Und fahrn wir dann in Stellung
Geht der Kampf dann los
Rufen wir Hurra Hurra
Zum Gegenstoß
Drum Kameraden
Hört die Parole
Und schreibt sie tief ins junge Herz hinein,
Nur immer vorwärts, Gas gegeben,
Das Leben will gewonnen sein
Und ist der Kampf zu Ende
Ist der Krieg dann aus
Kehren deutsche Panzermänner
Siegreich nach Haus
Drum Kameraden
Hört die Parole
Und schreibt sie tief ins junge Herz hinein,
Nur immer vorwärts, Gas gegeben,
Das Leben will gewonnen sein“
Die Karo hat unserem Otto Carius übrigens in ihrer Panzerdichtung „Amerikanische Kostümhelden gegen deutsche Panzerkampfwagen“ einen kleinen Auftritt eingebaut, wo dieser einem ganz besonders gefährlichen amerikanischen Kostümheld gegenübertritt: https://karolinevguenderrode.wordpress.com/wp-content/uploads/2018/02/achtung-panzer-amerikanische-kostc3bcmhelden-gegen-deutsche-panzerkampfwagen.pdf
„[Um die Mittagszeit in einer Kleinstadt in der Normandie. Der Panzerotto kommt mit seinen Panzerbesatzung aus der Panzerkantine, unserem Lieblingsitaliener „Il Principe“ und wollen in die Panzerschlacht zurückkehren. Jedoch steht an ihrem Tigerpanzer ein Nudist, der sich mit blauer Farbe angemalt hat, unentwegt mit seinem Finger den Tigerpanzer pikt und dazu vor sich hin murmelt. Nach dem der Panzerotto und seine Leute die Sache eine Weile beobachtet haben, spricht der Panzerotto den wunderlichen Fremdling an…]
Otto Carius: Sie da! [Doktor Mann-Hatten wendet sich um] Ja, sie! Der Tigerpanzer kommt unmittelbar aus der Panzerreinigung und ist frisch gewachst. Also hören sie auf, die Panzerkatze mit ihren Händchen zu begrabschen, sonst setzt es etwas!
Doktor Mann-Hatten [tippt den Tigerpanzer erneut mit dem Finger an und murmelt dann etwas ratlos vor sich hin]: Ich verstehe das nicht. Normalerweise kann ich mit meinen bloßen Gedanken Atomexplosionen auslösen und ganze Planeten verwüsten, aber nun tippe ich schon seit einer geschlagenen halben Stunde diesen blöden Tigerpanzer an und er hat noch nicht einmal einen Kratzer…
Otto Carius [zu seiner Panzermannschaft]: Ein Verrückter! Ruft mal einer von euch bei der gallischen Polizei an und fragt nach, ob irgendwelche Irren ausgebrochen sind. Womöglich haben die Amis eine Klappsmühle bombardiert und deren Insassen streifen nun frei herum…
Doktor Mann-Hatten: Das hab ich gehört! Wie können sie es wagen! Wissen sie denn nicht, wer ich bin?
Otto Carius [besänftigend]: Ganz ruhig! Der Onkel Doktor kommt bestimmt bald…
Doktor Mann-Hatten: Ein Gedanke von mir und sie lösen sich in ihre Atome auf!
Otto Carius [beruhigend]: So ist es. Und wenn der Onkel Doktor kommt, dann löst er sich auch auf.
Doktor Mann-Hatten: Sie haben es so gewollt! [richtet seine Gedankenkraft auf den Panzerotto, doch nichts geschieht] Warum lösen sie sich denn nicht auf? Sonst klappt das doch auch immer.
Otto Carius [tröstlich]: Und bestimmt wird es ihm auch wieder gelingen, sobald der Onkel Doktor mit der Medizin kommt…
Doktor Mann-Hatten: Ich bin kein Verrückter, sondern ein Wesen mit gewaltigen Kräften!
Otto Carius [milde]: Sind wir daß denn nicht alle?
Doktor Mann-Hatten: Nein! Ich habe einmal ganz allein für die Vereinigten Staaten von Amerika ein Land namens Vietnam auf die Knie gezwungen, falls sie dieses kennen…
[Darauf hat allerdings der Ho nur gewartet und er springt hinter dem Tigerpanzer hervor und versetzt dem Doktor Mann-Hatten einen ordentlichen Fußtritt.]
Ho: Pah! [Er packt den am Boden liegenden Doktor Mann-Hatten und brüllt ihn an] Ihr dummen Amis könnt es nicht lassen! Ihr habt den Krieg verloren, verloren und nochmals verloren!
Otto Carius [verwundert]: Ein gelber Kampfzwerg! Ein Japaner scheint er mir ja nicht zu sein. Ist er denn ein Chinese der Herr gelber Kampfzwerg? Womöglich gar der berühmte Bruce Lee, dessen Todeskrallentechnik ja unsere Karoline als Muster zur Entwicklung ihrer gefürchteten Panzerkampfsporttechnik gedient haben soll…
[Während unser Panzerotto diese Überlegungen anstellt, nimmt der Ho den Doktor Mann-Hatten in den Schwitzkasten und gibt diesem immer mal wieder die ein oder andere Kopfnuss.]
Ho [heftig]: Sehe ich vielleicht aus wie ein Chinese?
Otto Carius [ein wenig grüblerisch]: Da er gelbe Haut und Schlitzaugen hat, würde ich glatt ja sagen. Er könnte aber auch ein Koreaner, Mongole, Malaie oder Philippiner sein…
Ho [verbittert]: Ebenso gut könnte ich euch Deutsche Engländer nennen! …“