Webcambilder des Monats Mai 2024

Der Wonnemonat zeigte einen abwechslungsreichen Charakter. Zwar war er in der Region etwa 2 Grad zu warm, aber vor allem in der zweiten Monatshälfte intensivierten sich die Niederschläge. Das Maiende brachte ergiebigen Dauerregen, wodurch sich der Niederschlag auf das Anderthalbfache des Normalwertes aufsummierte. Die Sonne erfüllte ihr Soll, nur auf den Bergen war es öfter bewölkt.

Die Webcambilder zeigten das wechselhafte Wetter, das Spiel von Sonne und Wolken, Regen und Gewitter. Eine Auswahl ist diesmal sehr schwer gefallen, nachfolgend unsere Auslese.

Endlich wieder freie Sicht auf den Wendelstein

Zum ersten Mal seit langem ist Gabriele Mayer wieder ohne Regenklamotten draußen gewesen. „Alles wirkt „frisch gewaschen“ „. So auch der Wendelstein, der sich hier vom Flugplatz in Geitau/Bayrischzell in voller Pracht zeigt, inkl. Dicklalm und Seilbahnmast.

Bezüglich Hochwasser sind die Wendelsteinbahnen übrigens glimpflich davon gekommen. Nach Gleisunterspülungen war die Zahnradbahn in Brannenburg gestern nicht in Betrieb, fährt aber heute vsl. ab 11 Uhr wieder. Aktuelle Infos: www.wendelsteinbahn.de/wetter

Update Baustelle B307

Zwischenzeitlich ist die Wendelstein-Seilbahn über Fischbachau wieder gut erreichbar. Die Umleitung nach Bayrischzell wurde aufgehoben. Da die Straßenarbeiten nun zwischen Neuhaus und Aurach weitergehen wird Tagesgästen aus München empfohlen, die Autobahnabfahrt Irschenberg zu nutzen und über Fischbachau anzureisen.

Flacher Regenbogen

Flache Regenbogenbrücke im Inntal. Foto: Sepp Kirchhuber

Ein Regenbogen ist im physikalischen Sinne ein Kreis mit 42°-Radius um den Sonnengegenpunkt, der durch Lichtbrechung und -beugung an kleinen Wassertröpfchen entsteht. Bei horizontnaher Sonne ist er in seiner gesamten Pracht zu sehen. Je höher die Sonne steigt, desto tiefer unter den Horizont sinkt der Sonnengegenpunkt (der dem Kopf unseres Schattens entspricht) und desto tiefer sinkt auch der Regenbogen unter den Horizont, so dass bei einer Sonnenhöhe von rund 40°C nur noch der obere Scheitel als flache Regenbogenbrücke zu sehen ist. Eine solche beobachtete Sepp Kirchhuber heute Nachmittag bei der Talfahrt mit der Wendelsteinbahn. Vielen Dank für die ungewöhnlichen Bilder 🙂

Fotos: Sepp Kirchhuber

Webcambilder April 2024

Im April konnte sich – trotz der hohen Temperaturen – keine stabile Wetterlage durchsetzen. Vom Sommer in den Winter und wieder zurück, so lässt sich der April kurz zusammenfassen. Denn eine Südwestwetterlage bescherte uns zum Monatsanfang die ersten Sommertage des Jahres. Dabei führten atlantische Tiefdruckgebiete auf ihrer Vorderseite tropisch heiße Luft aus Nordafrika nach Mitteleuropa und verfrachteten erneut Unmengen an Saharastaub in unsere Gefilde. Die zu dieser Jahreszeit wärmste mögliche Luftmasse brachte bis zur Monatsmitte, sehr milde Nächte und die wärmste je registrierte erste Aprildekade.

Doch dies änderte sich zu Beginn der zweiten Monatshälfte, als sich die Wetterlage mit Sturm und einem Temperatursturz vollständig umstellte. Arktische Kaltluft sorgten für für kräftige Regen und bis in Tallagen zeitweisen Schneefall, der den Winter in den Mittelgebirgen und den Alpen zurückbrachte. Verbreitete leichte bis mäßige Nachtfröste führten nach der zuvor furiosen phänologischen Entwicklung zu erheblichen Frostschäden an Obstbäumen und Weinreben. Zum Monatsende kam der Frühling mit erneut sehr hohen Temperaturen zurück.

Insgesamt war der Monat in der Wendelsteinregion etwa 3 Grad zu warm, etwa niederschlagsnormal und sonnenscheinreich. Die Wechselhaftigkeit des Aprils hielten auch die Webcams, nachfolgend unsere Auswahl der besten Bilder des Monats

Polarlicht

Polarlicht nach Norden geblickt. Foto: foto-webcam.eu

Alle elf Jahre erreicht die Sonne einen Höhepunkt ihrer Aktivität. Derzeit befinden wir uns in der Phase des Sonnenfleckenmaximums. Sonnenflecken sind rund 1.500 Grad kühler sind als die übrige Sonnenoberfläche und erscheinen deshalb dunkel. Aus diesen entstehen immer wieder Sonneneruptionen, dass heißt, es wird mit großer Geschwindigkeit Plasma ins All geschleudert. Ist solch ein koronaler Massenauswurf erdgerichtet, dann stoßen diese elektrisch geladenen Teilchen nach etwa 24 bis 48 Stunden auf das Erdmagnetfeld, wo sie zu den Polen hin abgeleitet werden. Beim Eintritt in unsere Atmosphäre emittieren sie durch Sauerstoffatome grünes oder rotes Licht und durch Stickstoffatome blaugrüne oder violette Farben. Je stärker die Sonneneruption, desto großflächiger und „südlicher“ können sie in die Erdatmosphäre eindringen. Zudem deformiert jede Eruption das Erdmagnetfeld, so dass die Magnetfeldlinien nicht senkrecht wie im Bereich der Pole verlaufen, sondern in einem relativ flachen Winkel zur Erdoberfläche nach Süden hin abgelenkt werden. Deshalb überwiegt in den mittleren Breiten auch das rote Polarlicht, das in größerer Höhe entsteht. Nur bei extremen geomagnetischen Stürmen sind auch die anderen Farben in unseren Breiten zu sehen. Einen solchen gab es in der letzten Nacht.

Bereits zum Ende der Dämmerung waren auf den Webcams erste rötliche Strahlen zu sehen, die sich mit zunehmender Dunkelheit intensivierten und von Norden nach Westen wanderten. Dort stand der Mond, dessen zunehmende Sichel vom Polarlicht regelrecht umtanzt wurde. Die Dynamik war visuell erstaunlich gut zu sehen. Im Gegensatz zu den Farben, denn unser Auge schaltet mit zunehmender Dunkelheit vom Zäpfchen- auf Stäbchensehen um. Dieser Fotorezeptor in der Netzhaut ist lichtempfindlicher, sorgt aber auch für eine eingeschränkte Farbwahrnehmung. Das Sprichwort „Nachts sind alle Katzen grau“ gilt insofern auch für Polarlichter, die erst auf Fotos ihre volle Pracht entfalten. Denn Kameras können nicht nur länger belichten als unser Auge, sondern bilden alle Farben ab.

Da das Polarlicht der letzten Nacht bis weit in den Süden reichte, haben es auch die Webcams rund um den Wendelstein aufgezeichnet.

Fotos: foto-webcam.eu

Whiskylager am Wendelstein. Kombiticket SLYRS+Wendelstein erhältlich.

Seit letzten Herbst befinden sich hoch droben am Wendelstein gleich auf mehrere Standorte verteilt Lagerstätten der SLYRS Destillerie in Schliersee. Die Whiskyhersteller versprechen durch den außergewöhnlichen Reifungsort am Berg einen ganz besonderen „Flavor“. Die Lagerung in der Höhle bei relativ konstanten ca. 3 Grad das ganze Jahr, lässt den Whisky z.B. sehr ruhig reifen. So sorgt die hohe Luftfeuchte dafür, dass der sog. Angels Share (Anteil der Engel), also die Verdunstung des Alkoholgehalts, relativ klein bleibt.

Wer wissen will, wie der feine Tropfen entsteht und wo genau er am Wendelstein lagert besorgt sich am besten das neue SLYRS+Wendelstein Kombiticket. Darin enthalten sind gleich zwei Top Ausflugsziele in der Alpenregion Tegernsee Schliersee im Sparpaket. Erhältlich an den beiden Talstationen der Wendelsteinbahn sowie im Online-Shop

Fotos: Markus Ostertag, Kilian Jonscher, Robert Meininger

Abendstimmung

Auf der Alpenstraße B 307 bei Bayrischzell finden derzeit Sanierungsmaßnahmen statt. Impressionen von der frisch abgefrästen Straße und eine herrliche Abendstimmung hielt Gabriele Mayer bei Ihrer gestrigen Gassirunde am 1. Maifeiertag für uns fest.

Infos zu den Baumaßnahmen, Erreichbarkeit der Seilbahn-Talstation und Umgehungsstraßen findet man auf der Webseite der Gemeinde Bayrischzell

Frühling

Blühendes Rapsfeld vor dem verschneiten Wendelstein. Foto: Michael Schmuck

Nach den vielen schönen Winterbildern der letzten Tage ist nun mit heute 13°C auf dem Wendelsteingipfel der Frühling zurück und gerade dabei, den letzten Winterausläufern den Garaus zu machen.

Michael Schmuck hat in den letzten Tagen die blühenden Landschaften bei Feldkirchen-Westerham zusammen mit dem verschneiten Wendelstein wunderschön in Szene gesetzt.

Fotos: Michael Schmuck

Wintereinbruch letzte Woche

Bevor wir uns dann für lange Zeit vom Winter verabschieden, erinnern die Bilder vom 24.04.2024 von Anton Aumüller nochmals an den heftigen Wintereinbruch auf dem Wendelstein. Eigentlich nichts Besonderes, aber wenn man sich schon einmal derart an den Frühling gewöhnt hat …

Wintereinbruch am letzten Mittwoch. Fotos: Anton Aumüller