„Drei auf einem Streich“: Freizeitwege – Rastplatz – Heidefläche

18. Juni 2021

Zweites Leuchtturmprojekt wird auf den Weg gebracht

Hümmling/Werpeloh – Eine neue Bank-Tisch-Garnitur in der Gemarkung Werpeloh beim Windberg wurde mit großer Freude in diesen Tagen eingeweiht. Die Garnitur ist für Wanderer als Rastplatz gedacht; sie grenzt direkt an einem Kleinod: eine revitalisierte Heidefläche. Außerdem führen an dieser Stelle Radwege und der Hümmlinger Pilgerweg entlang. Zukünftig erhält die Region Hümmling darüber hinaus ein neues Wanderangebot durch den Naturparkverein.

Hanna Brunsen vom Naturpark Hümmling erklärt die Bedeutsamkeit des neuen Angebotes: „Auf dem Hümmling verlaufen mit dem Hümmlinger Pilgerweg und dem Hünenweg zwei ausgeschilderte Fernwanderwege. Der Naturparkverein möchte nun gemeinsam mit den Gemeinden das Wanderangebot deutlich erweitern und dabei insbesondere auch die Naherholungsuchenden mit kürzeren Rundtouren ansprechen. Die Touren sollen dabei derart ausgestaltet werden, dass sie die Qualitätskriterien „Qualitätswege Wanderbares Deutschland“ erfüllen (naturnah, abwechslungsreich, kein Radweg, lückenlose Markierung).“ Im Rahmen dieses Projektes werden 13 Rundwege für Tageswanderungen (6-24 km Weglänge) mit einer Herausstellung der landschaftlichen und kulturellen Besonderheiten des Hümmlings ausgewiesen. Zu den sogenannten „Hümmling-Pfaden“ werde ein Wanderführer mit Kartenmaterial und Online-Routenplaner erstellt, führte Brunsen weiter aus. Im Anschluss sei geplant, die Wanderwege zum Qualitätsweg zu zertifizieren. „Damit dieses gelingen kann, ist die Aufwertung des Freizeitwegenetzes durch begleitende Infrastruktur nötig. Beliebte Plätze und Routen sowie Erholungsschwerpunkte sollen mit zusätzlichen Rastplätzen, Sitzbänken und Informationstafeln ausgestattet werden; die Möblierung ermöglicht eine weitere Erhöhung der Aufenthaltsqualität.“

Regionalmanager Ralph Deitermann ergänzt: „Hauptziel der hier vorgestellten Maßnahmen ist eine deutliche Erhöhung der Attraktivität der Region Hümmling sowohl als Ziel für die naherholungssuchende Bevölkerung als auch für Urlaubsgäste durch die Förderung eines emissionsfreien, naturnahen und zugleich qualitativ hochwertigen Landschafts- und Kulturerlebnisses“. Die Umsetzung erfolge in Kooperation mit der LEADER-Region Hasetal. Darauf sei Deitermann besonders stolz, denn „das Kooperationsprojekt kann als Leuchtturmprojekt der Region Hümmling betrachtet werden, da es alle Samtgemeinden und Gemeinden ebenso einbindet, wie die lokalen Tourist-Informationen. Darüber hinaus bezieht sich das umfangreiche Projekt auf das Radfahren durch die Einführung des Fahrrad-Knotenpunktsystems sowie das Wandern und erweitert so das Angebot für Einheimische und Gäste deutlich. Es kann als Meilenstein für den Ausbau des touristischen Angebotes und die Vernetzung mit den Nachbarregionen angesehen werden.“

Weiterer Grund des Treffens war die Besichtigung der Heidefläche am gleichen Standort. So erklärte Niels Gepp, Fachbereich Naturschutz des Landkreises Emsland, dass das angrenzende Sandheidenfeld von besonderer Bedeutung sei. „Heide war auf dem Hümmling noch vor 150 Jahren großflächig vorhanden. Die mageren Sandheiden prägten die Landschaft. Von diesem charakteristischen Landschaftsbild sind heute nur noch einzelne Restbestände erhalten. Diese haben eine große Bedeutung als Lebensraum für die Flora und Fauna als auch als kulturhistorisches Relikt der früheren Heidebauernwirtschaft.“ Zudem biete sie für Besucher wie Radfahrer eine nicht nur zur Blütezeit im August sehr eindrucksvolle und wichtige Möglichkeit der Erholung. Viele Pflanzen- und Tierarten haben sich speziell an die vorherrschenden Lebensbedingungen angepasst und sind auf den Erhalt des Lebensraumes angewiesen. Aufgrund von zunehmender Sukzession seien die wenigen Restflächen bereits stark verbuscht und drohen vollständig zu verschwinden. Um dem entgegenzuwirken, möchte der Naturpark Hümmling in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Umwelt des Landkreises Emsland insgesamt sechs Flächen in der Samtgemeinde Sögel mit einer Größe von etwa 21,5 ha revitalisieren.

Sowohl Werpelohs Bürgermeister Hans Geerswilken äußerte sich positiv über die Einbindung in das Freizeitwegeprojekt mit Bestückung eines Rastplatzes als auch Europaabgeordneter Jens Gieseke war voll des Lobes über die augenscheinlich sinnvolle Förderung dieses Projektes mit EU-Fördermittel. „Das Geld ist hier nachhaltig und zukunftsweisend investiert. Naturschutz und sanfter Tourismus gehen hier Hand in Hand!“

Text: Ingrid Cloppenburg

Foto: Samtgemeinde Sögel

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