Schutzvisiere statt Freizeiterlebnis

13. Juli 2020

Sögel – Unser Verein „Kinder- und Jugendhilfe für Europa e.V.“ hat sich nach vielen Jahren des Ferienpasspaddelns und der Portugalfreizeit als Sommeraktionen im letzten Jahr ein weiteres Feld im Spaß- und Sportsektor vorgenommen, das Geocaching.

Dies ist eine Art GPS-Schnitzeljagd, bei welcher man sehr kurz gefasst unterschiedliche Ziele (Caches) auszumachen versucht und sich entweder in dort versteckte Logbücher einträgt oder Gegenstände mit anderen begeisterten „Schnitzeljäger*innen“ austauscht. Dabei gibt es unterschiedliche Schwierigkeitsgrade, für deren Überwindung man diverse Hilfsmittel nutzen kann und sollte. In diesem Zusammenhang haben wir uns mithilfe des Jugendwerkes des Paritätischen Wohlfahrt Verbandes drei Ausrüstungspakete zusammenstellen können, sodass sicheres Klettern und Abseilen ebenso möglich ist, wie die Nutzung professioneller GPS-Geräte und Kameras, die die Touren digital abbilden sollen und so unvergessliche Momente festhalten.

Doch das war uns noch nicht genug, wir wollten eigene Caches erstellen und dafür auch eigene „Vereins-Trackables“ erstellen. Diese Gegenstände sollen von Geocache zu Geocache reisen und so möglicherweise auch über die ganze Erde hinweg getragen werden. Dafür haben wir uns einen 3D-Drucker angeschafft, mit dessen Hilfe wir einzelne Trackables gedruckt haben.

Doch dann kam Corona…

In einer Zeit, in der so vieles durch die Pandemie und die damit verbundenen Ängste, Nöte und Mangel an medizinischer Schutzausrüstung geprägt ist, müssen sich alle Menschen der neuen Situation anpassen, um sich und andere nicht zu gefährden und die Gemeinschaft zu unterstützen. Da ist Kreativität gefragt, wird Hilfsbereitschaft benötigt, kann jeder einzelne auch im Kleinen aktiv werden, um gegen die Pandemie anzugehen.

So ergab es sich, dass auch bei uns im Verein trotz abgesagter Versammlungen und Aktivitäten ein Vorhaben, das als Teil der Sport- und Spielemaßnahme begann, verändert wurde, um somit ganz neue Ziele zu erreichen und Möglichkeiten kreativ auszuschöpfen. Das bedeutet, dass wir zur Unterstützung des Hümmling Hospitals in Sögel angefragt haben, ob Bedarf an Schutzvisieren besteht, die wir mithilfe des 3D-Druckers herstellen. Auf diesem Wege konnten wir dem Krankenhaus und der dort arbeitenden Belegschaft bisher 27 Visiere spenden. Dies ist zwar nur ein kleiner, aber hoffentlich effektiver Weg, das medizinische Personal vor Ansteckungen zu schützen, während sie ihre Gesundheit gefährden, um die zu versorgen, die ihre Hilfe brauchen.

Doch nicht nur im medizinischen Sektor werden Hilfe und Schutzausrüstung benötigt. Auch Schulen und andere öffentliche Einrichtungen und Institutionen müssen Hygienekonzepte erstellen und einhalten, um die involvierten Personen nicht zu gefährden und die Verbreitung des Virus einzudämmen. So fragte auch die Außenstelle Sögel der BBS Papenburg für ihre Hauswirtschaftskurse nach Schutzvisieren. Hier werden diese dringend benötigt, um die Ansteckungsgefahr der Schüler*innen und Lehrkräfte zu minimieren, die in den Küchen lernen und arbeiten. Auch diese konnten wir unterstützen, indem wir ihnen bisher 15 Visiere spendeten.

Wir hoffen, dass auch die vielen kleinen Hilfsaktionen dazu beitragen, Menschenleben zu schützen und dass sich viele daran beteiligen, entsprechend ihrer Möglichkeiten etwas für die Gemeinschaft zu tun.

Text/Foto: Freya Jansen-Meiners

Bild 1 zeigt von links nach rechts als Stellvertreter*innen des Hümmling Hospitals Sögel Rudi Lohmann und Sally von Fritschen und die Vereinsmitglieder Andreas und Katharina Niermann bei der Übergabe der ersten 20 Visiere.
Bild 2 zeigt stellvertretend für das Schutzpaket, das kontaktlos bei der Außenstelle Sögel der BBS Papenburg übergeben wurde, ein von uns gedrucktes Visier vor dem Schulgebäude.

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