Die Freiwillige Feuerwehr Gehrde konnte ein seltenes Ereignis feiern: Gleich zwei neue Fahrzeuge. Ob Brand, Unfall, Unwetter: Auf die Feuerwehren ist für alle Bürger Verlass.
Feierlich und entspannt ging es zu bei der Übergabe von zwei Fahrzeugen an die Freiwillige Feuerwehr in Gehrde. Löschen, bergen, retten, schützen: In Gehrde leisten den aktiven Feuerwehr-Dienst am Bürger 37 Männer und Frauen. Ehrenamtlich! Sie alle opfern, wie ihre um die 300 Kameraden und Kameradinnen in den übrigen Orten der Samtgemeinde, viel Zeit für die Ausbildung, für Weiterbildungen und sind in Windeseile zur Stelle, wenn sie gebraucht werden.
Mit Gottes Segen, guter Technik und viel Engagement.
Gottes Segen spendeten Pastorin Stefanie Lohmann und Diakon Roland Wille. Ihre Gebete und guten Wünschen – dafür, dass den Männern und Frauen allzeit eine unbeschadete Heimkehr von ihren Einsätzen vergönnt sein möge, – riefen allen ins Gedächtnis, dass diese ehrenamtliche Arbeit auch mit großen Gefahren verbunden sein kann.
Technisch ist die Gehrder Feuerwehr mit den beiden neuen Fahrzeugen jetzt noch besser gerüstet als vorher. Für das Tanklöschfahrzeug TLF 2000 gab die Samtgemeinde Bersenbrück etwa 200.000 € aus. Dieses Fahrzeug fasst 3.000 Liter Wasser und hat eine Pumpe mit einer Leistungsstärke von 2.000 Liter Wasser pro Minute. Ein Wasserwerfer auf dem Dach des Fahrzeugs, LED-Strahler für eine optimale Beleuchtung und so manches moderne Equipment mehr sorgten für strahlende Gesichter bei den Feuerwehrleuten.
In diesem Jahr war die Feuerwehr Gehrde bereits 8 x bei Unfällen und Bränden im Einsatz, und auch die neuen Fahrzeuge haben den Praxistest bereits bestanden.
Das zweite Fahrzeug ist ein Mannschaftswagen. Mit diesem Fahrzeug ist der Missstand beendet, dass Feuerwehr-Kameraden und -Kameradinnen vielfach mit ihrem eigenen Auto zum Einsatzort fahren mussten. Dass dieses Fahrzeug jetzt den Gehrder Fuhrpark verstärkt, ist auch dem großen Einsatz des Fördervereins zu danken, der Spender dazu bewegen konnte, Geld locker zu machen.
Und so freute sich Wolfgang Reiners, der Vorsitzende des Fördervereins, ganz besonders darüber, dass Gehrde nun über ein gutes Transportfahrzeug verfügt, „um damit Manpower zum Einsatz zu bringen und Feuerwehr-Mitglieder zu Lehrgängen“. Der Gehrder Förderverein hat vor einigen Jahren bereits für viel Aufmerksamkeit gesorgt, als er Geld zusammentrommelte für ein Rettungssystem, um bei einem Unfall Menschen, die im Fahrzeug eingeklemmt sind, retten zu können.
Durchschnittsalter: Junge 32 Jahre.
Ein neues Fahrzeug zu ordern wie das TLF 2000, erzählt Andreas Schulte, als Leiter des Samtgemeinde-Fachdienstes IV auch zuständig für die Feuerwehren, ist mit reichlich Arbeit verbunden. Es gibt diverse Baubesprechungen, an denen u. a. der Hersteller und Feuerwehrleute beteiligt sind, bei denen alle Details der Ausstattung besprochen werden. „Es läuft kein Fahrzeug wie das andere vom Band“, so Andreas Schulte, „jedes ist anders“.
Die schlagkräftige Gehrder Feuerwehr-Truppe ist mit einem Durchschnittsalter von 32 Jahren sehr jung. Ortsbrandmeister Jens Waßmund war schon mit 16 Jahren dabei und bringt es inzwischen auf 22 Jahre im Dienst der guten Sache. Die Erfahrung der älteren und auch bereits in den Ruhestand verabschiedeten Kollegen, sagt er, werde aber sehr geschätzt und sei wertvoll und wichtig. 83 Jahre war der älteste Feuerwehr-Kamerad, der an der Feier teilnahm.
Für das leibliche Wohl – für viele Kuchen und Schnittchen – hatten Frauen aus Gehrde gesorgt. Die Kuchen und Torten, die sie zum Gelingen der Feier beisteuerten, gingen zum Kaffee weg wie warme Semmeln. Kaltgetränke und Bier fehlten natürlich auch nicht.
In 7 Samtgemeinde-Feuerwehren: 327 Aktive, über 400 Einsätze.
Zusammenarbeit mit anderen Feuerwehren ist auch für die Gehrder Wehr Alltag. In einem Umkreis von 15 km bilden die Feuerwehren eine Einsatzeinheit. Wird außerhalb von Gehrde Unterstützung benötigt, ist auch die Gehrder Feuerwehr da. Und umgekehrt: Wird in Gehrde Unterstützung gebraucht, sind weitere Feuerwehren zur Stelle.
Alarm: Laut per Sirene, still per „Pieper“.
Seit dem letzten Jahr sind alle Feuerwehr-Fahrzeuge mit Digitalfunk ausgestattet und es gibt ein digitales Alarmierungssystem. Das heißt: Bei den Feuerwehrleute schlägt ein „Pieper“ an, wenn sie zum Einsatz an- und ausrücken müssen.
Die Alarmierung der Feuerwehr über den Funkmeldealarm nennt man auch „stillen Alarm. Er hat Vor- und Nachteile: Der Vorteil ist, dass es weniger Schaulustige am Ort des Geschehens gibt, der Nachteil, dass die Kameraden, die nicht über einen Funkmeldeempfänger verfügen, auch nicht mit zum Einsatz kommen können. Es kann auch passieren, dass man sich in einem Funkschatten befindet und der Funkmeldeempfänger nicht auslöst. Und so sagt Gehrdes Ortsbrandmeister Jens Waßmund: „Bei größeren Einsätzen wird auch noch über die Sirene Alarm geschlagen, um alle zu mobilisieren.“
Hier weitere Impressionen von der Übergabe-Feier in Gehrde: