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Arndt Heinz Marx: Der Flunkerfisch als Zeitzeuge

März 2015, das Weltnetz, unendliche Weiten

Kürzlich hat sich an dieser Stelle im Kommentarbereich das ehemalige WSG-Mitglied Arndt Heinz Marx zu Wort gemeldet. Das Anliegen des ehrenwerten Mannes war es vorgeblich, vermeintliche kleine Unrichtigkeiten in der hiesigen Darstellung jener historischen Begegnung zwischen Marx und Gundolf Köhler bei einer WSG-Übung richtig zu stellen. Wir nehmen das zum Anlass, den Herrn Marx, der kürzlich auch durch ein „anonymes“ Fernseh-Interview mit Ulrich Chaussy aufgefallen ist, nach erfolgter Erledigung seiner Behauptungen als den staatlichen Flunkerfisch in Camouflage-Hotpants stehen zu lassen, der er ist.

Herr Marx behauptet, dass jene Übung, bei der er Köhler getroffen hat, in der Umgebung von Heroldsberg, dem damaligen Wohnort von Karl Heinz Hoffmann, stattgefunden hat. Unimogs seien nicht benutzt worden, weshalb die hiesige Erwähnung von Unimogs falsch sei. Diese Behauptung, die mit viel kerniger Zeitzeugen-Mentalität vorgetragen wurde (Marx war bei jener Übung zum ersten Mal überhaupt bei einer Übung der WSG dabei), ist selbstverständlich falsch.

Ob die Wahrheitsliebe des Zeitzeugen im Lauf der Jahre gelitten hat oder er von Geburt an lügt, lässt sich natürlich nicht entscheiden. Als Aktenbeweis für die kleine Flunkerei kann die Aussage des WSG-Kameraden Rößner angeführt werden, der von einer Ãœbung in der fränkischen Schweiz an diesem Tag spricht (Aussage Rößner: Vernehmungsprotokoll des GBA, 1 BJs 201/80 – 5, Blatt 1-5). Der Ãœbungsort musste daher zwangsläufig motorisiert erreicht werden, zumal man sonst gut 100 Kilometer zu Fuß zurücklegen hätte müssen.

Kommando Nr.1.Übung am Seil 

(Typische Seil-Übung der WSG, bei der sich der Feigling und Großsprecher Marx im Libanon verschiedentlich blamierte)

Die von Ullrich Chaussy mit jenem kürzlichen Fernseh-Interview gewürdigte Erfindungsgabe des Zeitzeugen Marx mag teilweise auf persönliche Hassgefühle gegenüber Hoffmann zurückgehen. Schließlich wurde Marx im Libanon nach Bekanntwerden seiner NS-Spinnereien in der BRD sofort degradiert und im Folgenden bei ausgewählten Übungen als Misfit und militärische Null blamiert. Das mag den Boden für spätere Lügereien bei der Polizei und vor Gericht bereitet haben, war aber sicherlich nicht die einzige Ursache, wie noch zu zeigen sein wird.

Nach seiner Rückkehr aus dem Libanon erfand Marx rein zufällig genau solche vorgeblichen Umstände der Begegnung mit Köhler, die die Legende von dessen „Mitgliedschaft“ in der WSG vor 1980 zu befördern vermochten. Dass Marx nach eben dieser Rückkehr aus dem Libanon von den deutschen Geheimdiensten zumindest angesprochen worden ist, kann als sicher gelten.

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(Aussage von Marx, September 1981, LKA Hessen, V/1-P-8044, Bl. 0 05970)

Hier wurde der Eindruck erweckt, Köhler sei Mitglied der WSG gewesen, und zwar gezielt. Tatsächlich hat Köhler bei jener Übung eben keinen Salamandertarnanzug sondern seine eigenen Sachen, auf die er besonders stolz war, getragen, wie es anderen Zeitzeugen erinnerlich ist und wie es aus einem Brief Köhlers an Hoffmann als Köhlers Absicht hervorgeht. „Uniformzwang“ für Besucher gab es bei der WSG nicht, wie zahllose Fotografien beweisen.

Brief.G.Koehler.an.KHH.1975 

(Brief Köhlers an Hoffmann im Vorfeld seines WSG-Besuchs)

Die manipulative Art, in der die Lüge von der angeblichen Standard-Uniformierung Köhlers hier eingeführt ist, geht schon daraus hervor, dass in der Abgrenzung zu Köhlers Eigentum der betreffende Anzug als von der WSG ausgegeben suggeriert wird und die einzige „sichere Erinnerung“ des von Erinnerungslücken geplagten Zeitzeugen genau jenes Kleidungsstück betrifft, das Köhler als „Mitglied“ der WSG ausweisen soll.

Wer als Nazi (zur Entlastung seines Kameraden Kühnen wäre zu sagen, dass dieser Marx nach kurzer Zeit aus seiner Organisation warf, was zusammen mit Marxens Ausflügen ins „nationale“ Rotlichtmilieu an anderer Stelle abzuhandeln ist) so gut flunkern kann, der erregt natürlich das Interesse staatlicher Stellen und ihrer Agenten. Dieser Umstand kann beweisfähig gemacht werden durch eine Fotografie, die den ehemaligen Libanon-Mann Marx im Kreise einer illustren Runde hochkarätiger staatlicher Provokateure zeigt.

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(Gruppenbild einer pseudo-WSG-Neugründung aus dem Jahr 1983)

Nach dem Ende der WSG hatte sich bald schmerzlich das Fehlen eines medialen Popanzes an uniformierter Bedrohung aus dem „rechten Lager“ bemerkbar gemacht. Und so trommelte man die besten Leute der V-Mannszene zusammen, um eine neue „Wehrsportgruppe“ zu gründen, die fortan als Schreckgespenst in den deutschen Medien funktionieren sollte.

Das oben zu sehende Gruppenfoto dieser Gespenster-WSG zeigt im Vordergrund links (sitzend) zunächst den bewährten Spitzel und VS-Aussageverweigerer Franz Lippert, hervorgetreten durch bösartige Lügen vor Gericht. Stehend der Dritte von Links ist Herr Marx; die Herren mit den Gewichtsproblemen sind hier nicht von Bedeutung. Der anonymisierte junge Mann ist der Informant, der dieses Bild zur Verfügung gestellt hat.

Ganz links stehend befindet sich der Multi-Spitzel und Provokateur („IM Förster“ et al.) Herbert Hegewald, der auf unbekannte Veranlassung hin einigen älteren Hausfrauen aus der Südtiroler Verwandtschaft des Schreibers dieser Zeilen um 1982 Sprengstoff und automatische Waffen „zur Aufbewahrung“ andrehen wollte. Gott Sei Dank waren die Damen schlau genug, dieses halb wahnsinnige Arschloch mitsamt seiner staatlichen Materialien in die Wüste zu schicken.

Bis heute gilt Hegewald ja als „Stasi-Spitzel“ und wird als solcher in der zeitgenössischen Literatur geführt. Trotz allem war dieser braungebrannte Schwule mit dem gewissen völkischen Etwas aber natürlich ein Mann des BND und des italienischen Militärgeheimdienstes. Er brachte es in seiner Glanzzeit ohne weiteres fertig, bei alten Südtiroler Freiheitskämpfern, die Jahrzehnte in Haft gesessen hatten, „getarnt“ als preußischer Wanderer unangemeldet an die Küchentür zu klopfen und Sprengstoffanschläge vorzuschlagen, weil „esch an der Zeit“ war.

Inmitten dieser sauberen Gesellschaft entfaltete Marx seine unverwechselbare Präsenz, in weiterer Folge auch in Kameradschaft des Provokateurs Walter Ullrich Behle, bis die rechtsradikale Sumpfblüte wegen interner Streitereien aufgelöst wurde.

Das besondere Glück im Umgang mit staatlichen Stellen hat den Flunkerfisch Marx bis heute nicht verlassen; wie von Geisterhand wurden Ermittlungsverfahren wegen Volksverhetzung und gefährlicher Drohung gegen ihn eingestellt, teilweise mit seltsamen Begründungen. So geschlossen sind die offenen Gruppen bei Facebook auch wieder nicht, und E-Mails lassen sich nach entsprechenden Ermittlungen oftmals trotz allem bis zum Absender zurückverfolgen.

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(Das Glück des Tüchtigen im Ermittlungsverfahren)

Insgesamt wird aus diesen Dingen deutlich, dass der vollmundige Zeitzeuge Arndt Heinz Marx ein Flunkerfisch in Kampfunterwäsche war, ist und wohl auch bleiben wird. Und Herr Chaussy wird sich hüten, ihn einen V-Mann zu nennen.

 

4 Gedanken zu „Arndt Heinz Marx: Der Flunkerfisch als Zeitzeuge“

  1. fatalist sagt:

    Herr Chaussy hat es immerhin geschafft, in seinem Märchenbuch von 2014 die V-Mann Vorwürfe des Spiegel von 2010 seinen „Hauptzeugen Frank Lauterjung“ betreffend mit keinem einzigen Wort zu erwähnen, obwohl diese Vorwürfe sehr gut mit Fakten unterlegt waren.
    Trau schau wem.

  2. Ach ja, das mit dem Seil im Libanon, das war nicht ich damals. Und außerdem, die Begegnung mit Köhler fand so statt wie ich es sagte, basta! Zudem gab es nie Versuche mich anzuwerben oder mich zu einer V-Mann-Tätigkeit zu gewinnen.

  3. Rudolf Brettschneider sagt:

    Ja, uns muss es darum gehen, den von den Desinformanten eingespannten, staatlich unterfütterten so genannten Zeugen Stück für Stück die Tarnunterhosen herunterzulassen. Dazu bald mehr.

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