Wenn Sie immer noch nicht genug vom Fasching haben…

Irgendwie ticken die Uhren im Elsass anders als anderswo am Oberrhein. Während Badener und Schweizer bereits munter auf Ostern zufasten, feiert Straßburg am Sonntag seinen „Carnaval“.

Da braucht man Durchhaltevermögen - denn am Oberrhein ist am Aschermittwoch noch lange nicht alles vorbei... Foto: Thomas Bresson / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 4.0int

(WB) – Am Aschermittwoch ist alles vorbei, so lautet eine alte Faschings- und Karnevalsdevise. Das mag für den mittel- und niederrheinischen Karneval zutreffen, aber am Oberrhein ist diese Aussage schlicht falsch. Denn nach dem Aschermittwoch in Baden findet erst noch die Basler Fastnacht mit dem berühmten Morgenstraich statt und wer denkt, dass damit das närrische Treiben erst einmal vorbei ist, der täuscht sich – denn dann kommt noch der „Carnaval“ im Elsass. Letzte Woche ging es in Mulhouse rund, am Sonntag steigt dann der große Umzug in Straßburg. Für alle, die immer noch nicht genug von Guggemusik, Konfetti und Plombenziehern haben.

Los geht es wie immer um 14:11 Uhr auf dem Quai du Général Koenig in Straßburg, bevor sich dann der zwei Kilometer lange Zug mit seinen Wagen, Musikgruppen und anderen Narren durch die Innenstadt wälzt. Und wie jedes Jahr werden 30.000 bis 40.000 Menschen die Straßen säumen, Bonbons und Blumen einsammeln und den Fasching hochleben lassen. Der Zug endet dann gegen 16 Uhr auf dem Place Kléber mitten in der Innenstadt.

Die gute Nachricht – die Wetterfrösche sagen für Sonntag mildes, trockenes und sonniges Wetter voraus – bei 8 bis 10 Grad am Nachmittag und damit sollte dem Fest eigentlich nichts mehr im Weg stehen. Zumal der Straßburger „Carnaval“ traditionell eine Oberrhein-Angelegenheit ist – zahlreiche Gruppen aus Deutschland und der Schweiz nehmen an diesem großen Volksfest teil und zeigen damit deutlich die gemeinsamen, alemannischen Wurzeln unserer Region.

Interessant ist die Aussage der Organisatoren, warum der Umzug um 14:11 Uhr beginnt. Man kann tatsächlich nachlesen, dass der Fasching im Elsass die Zahl 11 so sehr schätzt (auf den anderen Rheinseiten ist das ja auch traditionell), da „11“ auf Deutsch „elf“ ausgesprochen wird und diese drei Buchstaben für die drei Eckpfeiler der französischen Nationaldevise stehen – „Egalité, Liberté, Fraternité“. Und das würde dann ELF bedeuten. Aber so ganz richtig kann das auch nicht sein, denn sofern uns die Erinnerung nicht trügt, lautet das französische Motto nicht „Egalité, Liberté, Fraternité“, sondern „Liberté, Egalité, Fraternité“. Und das wäre dann LEF und nicht ELF. Aber das sollte Sie nicht abhalten, am Sonntag zusammen mit den elsässischen Nachbarn Fasching zu feiern. Falls Sie das möchten…

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