Frankreich – Roadtrip # 1

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Ich bin ein Nordlicht. Seit eh und je mit Hamburg verwurzelt ohne das Bedürfnis dies dauerhaft ändern zu wollen. Doch ein bisschen Fernweh und viel Lust am Reisen und Entdecken gehört bei mir dazu. Dann zieht es mich in die Welt hinaus. Und mit allen Sinnen, völlig losgelöst, wird Stück für Stück die große Karte erobert. Immer zu Beginn eines neuen Jahres geht das Rätseln los, wo es diesmal hingehen soll. Und da die Planung zwar im vollen Gange ist aber es noch keine finale Einigung gibt, erinnere ich mich hier nun im frostigen Januar sehr gerne an den vergangenen Sommer.

Wo soll es diesmal hingehen ist die Frage, bei einem süßen Kaffee, der die gefrorenen Finger in einem kleinen Café neben dem Lübecker Weihnachtsmarkt wieder aufwärmt. Es ist tiefster Winter und wir träumen von Sonne, Sommer und fernen Ländern. Pauschalurlaub in der Clubanlage ist nichts für uns. Wie wäre es, wenn wir einen Roadtrip machen? Wir fahren einfach los, bleiben wo es uns gefällt und ziehen weiter. Ich möchte aber einen entspannten Strandurlaub haben, einfach morgens zum Strand, sonnen, Eis essen, leckere Drinks am Abend. Geburtstag in Paris wäre schön. Warum nicht alles in einem? Lass doch versuchen unsere persönliche Traumreise zusammenzustellen, quer durch Frankreich.

Gesagt getan, ein halbes Jahr später sitzen wir im Flieger nach Nizza, Côte d’Azur.
Eine Woche entspannter Strandurlaub in einer der schönsten Altstädte, unglaublich türkis blaues Meer, strahlend blauer Himmel, 32 Grad und tolles Essen. Wir fühlen uns wohl, genießen unsere Frühstücksroutine im schönen Innenhof unseres Hotels, unser leckeres Frühstück vor den Tauben zu schützen, lassen uns treiben durch die verwinkelten schönen Gassen der Altstadt mit all seinen Restaurants und Cafés, der schönen Atmosphäre und einfach dem Glück, dass wir das miteinander teilen können. Wir bestaunen die Yachten, schwärmen über Petit Fours und Macarons und jede Essensbestellung auf französisch klingt wie ein kleines Liebesgedicht. Wir lieben unseren entdeckten kleinen Park, der so klein ist, dass er auf keiner Karte ist und so schön, dass wir die Mittagshitze einfach auf einer Parkbank sitzend und lesend verstreichen lassen. Um uns herum Blüten im schönsten lila und das Plätschern vom Springbrunnen vor uns. Uns geht es gut. Wir sind entspannt. Wir haben Urlaub und es ist noch lange nicht zu Ende. Der Abend bevor wir weiter ziehen überrascht uns noch ein grandioses Feuerwerk an der Promenade, über 20 Minuten staunen wir über den Sternenregen mit Effekten, die wir trotz großer Feuerwerke in der Heimat so noch nicht gesehen haben. Und freuen uns wieder das wir das zusammen erleben.

Bemerkenswert:
Der Anstieg zum höchsten Punkt Nizzas und seinem Wasserfall lohnt sich absolut, auch wegen dem tollen Blick über den Yachthafen und der vielen schönen Fotomomente die man auf dem gesamten Weg hat und nicht zuletzt wegen dem Wasserfall selbst.
Wenn man denkt, man hat Eisdielen mit riesiger Auswahl gesehen, der war noch nicht in Nizza und Lavendeleis schmeckt tatsächlich wie Lavendel riecht. Biereis bleibt weiterhin ein Fragezeichen auf Grund mangelnder Testfreudigkeit.
An der Côte d’Azur geht es schick zu, aber lange nicht so elitär und versnobt wie man es klichéehaft vielleicht annimmt. Es ist wirklich entspannt und schön.

1-Zwei_Fotos_Nizza
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3-Frankreich-Nizza_Hoch14-Frankreich-Nizza2Am Tag der Abreise fehlt der kleine Stich den man sonst kennt, der kleine Abschiedsschmerz wenn man die Koffer wieder einpackt. Dieses Mal ist es anders, diesmal geht die Reise jetzt erst richtig los. Wir holen unseren Mietwagen ab und fahren nach Monaco. Ein Katzensprung, eine Grenze und schon stehen wir in diesem winzigen und so luxuriösen Land. Wir staunen ein bisschen vor dem weltbekannten Casino, den teuersten Autos, erkennen die Strecke und die Tunnel von der Formel 1 wieder und schon sind wir wieder auf dem Weg nach Cannes.
Auch hier werden wir mit perfektem Wetter begrüßt, mit einem kristallklaren Meer, einem tollen breiten Sandstrand. Als Filmfestmetropole sind die großen Stars, die sich einmal im Jahr hier tummeln, fast greifbar, eine übergroße Marilyn Monroe schmückt die Fassade unseres Hotels, auf dessen Dach sich ein Pool versteckt, hoch über den Dächern der Croisette und einen bis in den späten Abend hinein die Sonnen genießen lässt.

Bemerkenswert:
Der Flair, der Strand, alles ist wirklich schön, doch Nizza war für uns die schönere Stadt, auch wenn der Sandstrand hier natürlich den Kiesstrand in Nizza vor Neid erblassen lässt.
Von wegen die Franzosen sind den Deutschen gegenüber so reserviert, selten so viele herzliche, höfliche Menschen getroffen wie auf unserer Reise.
Shopping macht in jeder Stadt glücklich, vorallem dann, wenn man gar nicht einkaufen gehen wollte, aber auf einmal unsterblich verliebt in die eine Jacke ist.

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Der Roadtrip führt über die Küstenstraße mit wundervoller Aussicht weiter nach St Tropez. Wir halten, wir machen ein Foto mit Glückssprung einfach weil wir glücklich sind. Die Yachten im Hafen begrüßen uns und legen gleich den Standart neu fest. Vorbei an schicken Cafés und durch kleine hübsche Gassen mit exklusiven Läden wird aus dieser eigentlich recht kleinen hübschen Hafenstadt ein mondänes Örtchen. Und wir mittendrin.

Bemerkenswert:
Die Côte d’Azur hat wirklich ihr ganz eigenes Licht. So warm und doch klar sieht einfach alles schön aus.
Eine große Languste direkt vor den Füßen schwimmen zu haben verleitet einen einen kurzen Moment dazu beim nächsten Restaurant um die Zubereitung eben dieser zu beten. Wir ließen sie weiter schwimmen.
Ein Roadtrip lebt von der richtigen Musik. Ein Danke an dieser Stelle für die französischen Charts zu dieser Zeit, ihr habt unvergessliche Ohrwürmer und Erinnerungen geschaffen.

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Wir futtern Nüsse in mediterranem Knuspermantel, hören laut die französischen Charts und fühlen uns frei. Es ist eine lange Fahrt zum nächsten Ziel: Marseille. Mit Sonnenuntergang kommen wir an und essen am Hafen. Man merkt, dass wir die Côte d’Azur hinter uns gelassen haben. Frankreichs 2. größte Stadt ist eine Großstadt mit all ihren positiven und negativen Seiten.

Bermerkenswert:
Wir haben uns immernoch nicht an Muscheln rangetraut aber sie scheinen hier sehr viele Fans zu haben. Doch eine Versuchung wert? Wir sind am überlegen. Marseille ist riesig, man sollte sich genau überlegen wo genau man hinmöchte, zum ziellos treiben lassen ist die Stadt im Vergleich zu den Côte d’Azur Städtchen nicht mehr geeignet. Memo an uns selbst für ein eventuelles nächstes Mal. Der Hafen und das Schloss welches über ihm thront gefallen.

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to be continued…

 

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