Viel gelernt, aber nach acht Stunden war Schluss

Jörg Viebahn kam bei den 12 Sunden von Zandvoort nicht ins Ziel

Das Ende war unglücklich, aber insgesamt war Jörg Viebahn nicht unzufrieden mit seinem ersten Auftritt bei den 12h von Zandvoort (Niederlande): „Wir waren gut unterwegs und hätten ein Topresultat eingefahren, wenn wir nicht in den Unfall verwickelt worden wären. Auf jeden Fall hat es für mich viel gebracht, da ich hier viele Runden auf der Strecke absolvieren konnte, auf der der nächste GT4-EM-Lauf stattfinden wird.“

Viebahn startete gemeinsam mit den Niederländern Luc Braams und Jan-Joris Verheul, der kurzfristig den erkrankten Duncan Huisman ersetzte, in einem Renault Megane Trophy. „Der Wagen war perfekt vorbereitet und richtig schnell. Ein toller Rennwagen, an den ich mich schnell gewöhnt habe.“

Viebahn Megane 2

Nach dem Zeittraining stand das Trio auf Startplatz neun im über 50 Fahrzeuge großen Feld. Viebahn: „Vor uns standen nur die deutlich stärkeren GT3-Autos, die mit ihrem jeweiligen Topfahrer dann doch ein wenig schneller waren. In unserer Klasse haben wir überlegen die Bestzeit gefahren.“

Startgrid Hankook 12H ZANDVOORT

Das 12-Stunden-Rennen wurde in zwei separate Abschnitte unterteilt. Die ersten drei Stunden gingen am Freitagnachmittag über die Bühne. Für Viebahn und seine beiden Mitstreiter verlief dieses erste Rennviertel nahezu optimal. Ohne Schwierigkeiten fuhr das Renault-Trio bis auf Platz fünf nach vorn. In der Klasse führte das Team mit einem Vorsprung von drei Runden. „Wir hatten zwar zwei Runden Rückstand auf den Führenden aber zu diesem Zeitpunkt schien sogar ein Podestplatz in der Gesamtwertung möglich“, so Viebahn.

Start Hankook 12H ZANDVOORT

Doch diese Hoffnungen erhielten sehr schnell einen Dämpfer. Viebahn musste als Startfahrer zum zweiten Rennteil am Samstagmorgen schon nach wenigen Runden mit einem Reifenschaden an die Box, ein erster Zeitverlust. Viebahn: „Das war für mich bereits der zweite Reifenschaden an diesem Wochenende. Den ersten hatte ich im Training auf der Geraden bei Höchstgeschwindigkeit. Kein angenehmes Gefühl.“

Aber zunächst konnte der Renault die Führung in der Klasse und die gute Platzierung im Gesamtklassement halten. Doch dann wurde Verheul in eine Kollision verwickelt. Die Reparatur eines gebrochenen Querlenkers an der Hinterachse kostete fast 15 Minuten. Danach blies das deutsch-niederländische Trio, zurückgefallen auf Rang 23 in der Gesamtwertung und Platz 5 in der Klasse, zur Aufholjagd. Viebahn brachte den Megane schließlich zurück in die Top 10 und auf Rang 2 in der Klasse. „Wir haben mächtig Gas gegeben, allerdings war das Auto auch wirklich gut. Doch dann war vier Stunden vor Schluss alles vorbei.“

Verheul wurde bei der Überrundung einer Nachzüglergruppe übersehen und in die Leitplanken abgedrängt. Da beide Achsen krumm waren und auch die Karossrie einiges abbekommen hatte, räumte das Team zusammen. Viebahn: „Schade, es hätte ein richtig gutes Resultat werden können. Aber primär wollte ich den Kurs besser verstehen lernen. Das ist mir gelungen, deshalb war es eine gute Veranstaltung in echt netter Atmosphäre.“

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