Die Einweihung des neuen offenen Bücherschranks im Grugapark am 13. Mai war eine rundum gelungene Veranstaltung. Heiter und entspannt.
Es war herrliches Wetter. Es gab frischgebackene Waffeln. Das gutgelaunte Publikum saß bequem zurückgelehnt in Liegestühlen oder lagerte auf himmelblauen Sitzsäcken.
Wie ich schon schrieb, hatte mich das RWE, Stifter des Schranks, zu einer Einweihungs-Lesung eingeladen.Jetzt kann man ihn auf der Kranichwiese bewundern, den ebenso eleganten wie funktionalen Bücherschrank.
Füllen kann man ihn natürlich auch. Oder leeren. Je nach dem.
Kurz vor Beginn, gegen elf Uhr, saßen fast ausschließlich Erwachsene im Publikum, aber dann erspähte Gisela Kühn, Vorsitzende des Kinderliteraturvereins, einen Trupp Kinder, die ihren Schultag in der Schule Natur begonnen hatten und nun auf dem Weg zu ihrer Schule aus Ziegeln waren.
Doch, eine halbe Stunde Zeit hätten sie, meinte die Lehrerin, und schon standen Kinder Schlange vor dem Backmobil, lagen und saßen auf der Wiese und die geplante Lesefolge wurde umgestellt.
Der im Grugapark beginnende Karo Rutkowsky-Krimi musste warten. Erst las ich aus Eine Tüte grüner Wind. Wo Irland liegt, war keinem der Kinder klar, aber willig folgten sie Lucy in ihre Ferien auf der Grünen Insel.
Das schönste Erlebnis des Morgens für mich:
Nachdem auch den Kindern Sinn und Zweck des offenen Bücherschrank erkärt worden war, griff eine etwa neunjährige Schülerin in ihren Rucksack und sagte, sie wolle ein Buch spenden. Sie habe es schon gelesen; nein, ihre Eltern hätten sicher nichts dagegen, sie würden ihr ein neues Buch kaufen.
Nun – der Lehrer nickte zustimmend, und so landete das erste von einem Kind gespendete Buch im Gruga-Bücherschrank: ein türkisches Kinderbuch:
Keloğlan ile Kartal Abi des deutsch-türkischen Autors Yücel Feyzioğlu (Schulbuchverlag Anadolu).
Und da die anderen Bücher, die nach der Schrank-Enthüllung hineingestellt wurden, von den Veranstaltern stammten, war dieses Kinderbuch außerdem das erste von einer Park-Besucherin gespendete Buch.
Leider vergaß ich, das Mädchen nach seinem Namen zu fragen, aber ich bin ziemlich sicher, dass ich mir den Namen der Schule richtig gemerkt habe:
Schule an der Viktoriastraße. Die Lehrerin fragte nämlich, ob ich ein Exemplar der Tüte grüner Wind habe, das sie signiert für die Klasse kaufen könne. Leider hatte ich nur mein leicht ramponiertes Lese-Exemplar dabei. Ich bot aber an, zum Signieren in die Schule zu kommen.
Der Bücherschrank im Grugapark, der erste mit einer integrierten Sitzbank und speziell für Parkanlagen entworfen, ist ein Design von Hans-Jürgen Greve, hier links im Bild, eine Waffel genießend.
Er setzt sich seit Jahren für die Verbreitung der Bücherschrank-Idee ein. Über hundert seiner Stadtmöbel wurden seit 2007 bereits aufgestellt.
Zugabe
Nach beiden Lesungen, als der offizielle Teil der Veranstaltung beendet war, die Schulklasse und andere Leute ihrer Wege gegangen waren, zupfte mich ein Mädchen am Ärmel und fragte, ob ich noch etwas aus Eine Tüte grüner Wind vorlesen würde. Ich wollte mich mit ihr auf einen Sitzsack setzen, aber das verbliebene erwachsene Publikum wollte ebenfalls mehr hören, und so gab es eine Zugabe für alle.
Die junge Fragerin, im roten Pulli, kann man so eben auf dem Foto unten erkennen: zwischen den beiden Liegestühlen rechts im Bild lagert sie auf einem Sitzsack.
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