Doors – R-Evolution: Mission Bildkontrolle

doors-revolution-vorSchon Gil  Scott-Heron wusste, dass die Revolution nicht im Fernsehen übertragen wird:  „The Revolution will not be televised“. Für „The Doors“-Fans und Komplettisten ist Ende November eine höchst interessante Zusammenstellung aller „Videos“ der Band erschienen „R-Evolution“. Streng genommen gab es zu Doors-Zeiten keine Videoclips. Hier finden sich also auch etliche TV-Auftritte der Band. Das ist einerseits ein quietschbuntes und kauziges Zeitdokument, andererseits für Fans ein absolutes Highlight mit allen Hits der Band.

Jim Morrison und Ray Manzarek, inzwischen beide verstorben, haben Film studiert. Insofern verwundert es nicht, dass der Band nicht nur die Musik und die Texte am Herzen lagen, sondern auch die optische Präsenz. Das Medium Film wussten die Doors durchaus zu nutzen und so haben die Musiker zu Werbezwecken einige eigene Musikvideos gedreht. Die sind auch absolut sehenswert ausgefallen und nehmen viel von dem vorweg, was später als Videoclip Ästhetik Standard wird.

Andererseits musste die Band, gerade zu Begin ihrer Karriere auch TV –Auftritte akzeptieren, bei denen zu Playback geschauspielert wurde und auf deren visuelle Gestaltung die Künstler selbst keinerlei Einfluss hatten. Das führt zu absonderlichen Auftritten, die auch in „R-Evolution“ vertreten sind. Die Clips sind als Film chronologisch aneinander gereiht, was dazu führt, dass man sich zweimal denselben Song in einem anderen Auftritt zu Gemüte führt.

Richtig zu einer runden Sache wird „R-Evolution“ aber erst durch die Fakten der Liner Notes im Booklet und durch die Doku „Break Through the Lens“ in der die verbliebenen Doors Musiker und andere seinerzeit Verantwortliche über die Clips reden und ordentlich aus dem Nähkästchen plaudern. Das Filmmaterial der Band ist auch komplett, sieht man mal von Jim Morrisons Film „Hwy“ ab, den er zu Studienzeiten drehte. Das ist streng genommen kein Doors-Film auch wenn „Hwy“ in der empfehlenswerten Doors-Doku „When You’re Strange“ eine zentrale Rolle spielt.

Fazit: Aus pophistorischer Sicht ist „R-Evolution“ eine großartige Sammlung von Doors-Auftritten, die auch mit den nötigen Infos aufbereitet ist, Fans kommen hier voll auf ihre Kosten. Alle anderen werden eine gelungene Sammlung von Musikclips wohl leider weniger interessant finden.

Film-Wertung: 8 out of 10 stars (8 / 10)

doors-revolutionThe Doors: R-Evolution
OT: The Doors: R-Evolution
Genre: Musikfilm, Clipsammlung,
Länge: 75 Minuten,
Bonus: Dokumentation (45 Min.), Ford-Werbefilm (25 Min.), Outtakes
Vertrieb: Eagle Vision / Edel
DVD- & BD-VÖ: 22. 11. 2013 Künstler: The Doors

Tracklist:
1) Break On Through (To The Other Side)   2) Break On Through (To The Other Side)   3) The Crystal Ship / Interview / Light My Fire   4) Light My Fire   5) People Are Strange   6) Moonlight Drive   7) Unknown Soldier   8) Hello, I Love You  9) Touch Me   10) Wild Child   11) Roadhouse Blues   12) Crawling King Snake  13) The Changeling   14) Gloria   15) People Are Strange   16) Strange Days  17) L.A. Woman   18) Ghost Song

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When You’re Strange Besprechung